Bauwerk
Lauder Business School
Kuehn Malvezzi - Wien (A) - 2003
10. Februar 2008 - Az W
Das barocke Maria-Theresien-Schlössel samt Nebengebäude in Wien-Döbling, in dem lange Zeit ein neurologisches Krankenhaus untergebracht war, konnte dank einer Stiftung des in New York lebenden Investors und ehemaligen US-Botschafters in Wien Ronald Lauder sowie dank der subtilen architektonischen Intervention von Kuehn Malvezzi Architekten in eine private Universität mit angeschlossenem Internat umgebaut werden. Das 1745 errichtete Schlösschen war 1912–1914 zu einer Heilanstalt für Nervenkranke ausgebaut worden, wobei die Architekten Franz von Krauss und Josef Tölk neben den nötigen Adaptierungen am Bestand am südlichen Ende des Parks einen separaten Gebäudetrakt errichteten. 2003 übersiedelte das Neurologische Krankenhaus in das Otto Wagner-Spital auf der Baumgartner Höhe, und die Stadt Wien übergab die Liegenschaft an die damals neu gegründete Lauder Business School zur weiteren Nutzung.
Für die Umsetzung der Idee einer Campus-Universität sei die Ausgangslage gar nicht so einfach gewesen, erinnert sich Architekt Wilfried Kühn: „Die Anlage hatte alle Charakteristika einer Zwangssituation, das Ganze wirkte extrem verschachtelt, fast wie ein Gefängnis.“ Es galt daher, das geplante Raumprogramm der Lauder Business School (LBS) in einer klaren Struktur zu fassen, Altsubsanz und Zubau in stringenter Funktionalität aneinander zu binden. „Das gesamte Ensemble sollte Einfachheit, Ruhe und Neutralität ausstrahlen“, so die Architekten.
Im Norden des Areals bieten nun das denkmalgeschütze Schlossgebäude auf 1.200 m² Raum für Vorlesungen und Seminare, weitere 750 m² werden als Büroräume genutzt. Die barocken Prunksäle stehen zudem für große Veranstaltungen zur Verfügung. Im Gebäudeteil von Krauss und Tölk am südlichen Ende des Parks sind die Studierenden nun auf 2.700 m² Fläche in 63 Zwei- und Dreibettzimmern untergebracht. Dem Internatstrakt mittig vorgesetzt ist ein pavillonartiger Neubau, der vom Haupthaus zu betreten ist und sich gleichzeitig mit einer Sitztreppe über die gesamte Gebäudeseite zum Parkraum und zur Schlossanlage öffnet. Im Erdgeschoss befinden sich eine Mensa (Blocktische mit Laminatauflage von Schmidinger Modul, Terrazzofliesen) sowie die koschere Küche mit separater Ausgabe für milchige und fleischige Speisen. Das Auditorium im Obergeschoss des Pavillons ist das geräumige Herzstück der Universität, das mit Eichenvertäfelungen und Fischgrät-Parkettböden eine gewisse minimalistische Gediegenheit ausstrahlt. Fixverglaste Panoramafenster (5 x 3 m) öffnen den Raum in alle Himmelsrichtungen und machen die Grenzen zwischen Park und Hörsaal sowie zwischen Neubau und Substanz durchlässig. Eine Terrasse auf dem Dach des Pavillons bietet einen weiteren offenen Raum mit schönem Überblick auf die Parkanlage. (Text: Gabriele Kaiser)
Für die Umsetzung der Idee einer Campus-Universität sei die Ausgangslage gar nicht so einfach gewesen, erinnert sich Architekt Wilfried Kühn: „Die Anlage hatte alle Charakteristika einer Zwangssituation, das Ganze wirkte extrem verschachtelt, fast wie ein Gefängnis.“ Es galt daher, das geplante Raumprogramm der Lauder Business School (LBS) in einer klaren Struktur zu fassen, Altsubsanz und Zubau in stringenter Funktionalität aneinander zu binden. „Das gesamte Ensemble sollte Einfachheit, Ruhe und Neutralität ausstrahlen“, so die Architekten.
Im Norden des Areals bieten nun das denkmalgeschütze Schlossgebäude auf 1.200 m² Raum für Vorlesungen und Seminare, weitere 750 m² werden als Büroräume genutzt. Die barocken Prunksäle stehen zudem für große Veranstaltungen zur Verfügung. Im Gebäudeteil von Krauss und Tölk am südlichen Ende des Parks sind die Studierenden nun auf 2.700 m² Fläche in 63 Zwei- und Dreibettzimmern untergebracht. Dem Internatstrakt mittig vorgesetzt ist ein pavillonartiger Neubau, der vom Haupthaus zu betreten ist und sich gleichzeitig mit einer Sitztreppe über die gesamte Gebäudeseite zum Parkraum und zur Schlossanlage öffnet. Im Erdgeschoss befinden sich eine Mensa (Blocktische mit Laminatauflage von Schmidinger Modul, Terrazzofliesen) sowie die koschere Küche mit separater Ausgabe für milchige und fleischige Speisen. Das Auditorium im Obergeschoss des Pavillons ist das geräumige Herzstück der Universität, das mit Eichenvertäfelungen und Fischgrät-Parkettböden eine gewisse minimalistische Gediegenheit ausstrahlt. Fixverglaste Panoramafenster (5 x 3 m) öffnen den Raum in alle Himmelsrichtungen und machen die Grenzen zwischen Park und Hörsaal sowie zwischen Neubau und Substanz durchlässig. Eine Terrasse auf dem Dach des Pavillons bietet einen weiteren offenen Raum mit schönem Überblick auf die Parkanlage. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig