Nur mit zwei Aluminiumspitzen ragt der Dachausbau in Wien 18 über die Traufe des Hauses in der Klostergasse 19, abgesehen davon machen sich die neuen Apartments mit insgesamt 300 m² Nutzfläche nach außen nur aus bestimmtem Blickwinkel bemerkbar. Der gründerzeitliche Bestandsbau, in dem lakonis architekten auch ihren Bürositz haben, wurde komplett saniert und im Erdgeschoss um einen kleinen Zubau erweitert. Bekrönt wird das nun in alt-neuem Glanz erstrahlende Eckhaus von einem elegant geschwungenen Dachaufsatz (Mischkonstruktion aus Stahl-Holz-Beton), der mit drei Terrassen und einem zusätzlichen Küchengarten das savoir vivre über den Dächern Wiens dezent in Szene setzt.

Ein Fensterband entlang der Trauflinie belichtet die straßenseitigen Wohnräume, an der Ecke öffnet sich die aluminiumverkleidete Struktur mit zwei Flügeln, um einer Terrasse mit Aufgang zu einer zweiten Terrasse Raum zu geben. Diese diskrete Expressivität im Dienste des Wohnkomforts verträgt die Wiener Dachlandschaft recht gut, - die unproportinierten Glaskästen, die so manch anderes Gründerzeiteckhaus verunzieren, sind aufgrund klimatischer Probleme wohl weniger praktikabel. (Text: Gabriele Kaiser)