Bauwerk
Festhütte Pentorama
Müller Sigrist - Amriswil (CH) - 2007
Festzelt
19. Mai 2008 - Ivo Bösch
Wie haben sie das nur gemacht? Pascal Müller und Peter Sigrist stellen in Amriswil eine neue Festhütte hin, die nicht so recht zum Thurgauer Strassendorf passen will: Unregelmässige Gebäudeform, Hülle aus Blech und farbenfrohe Innenverkleidung stehen auffällig da. Doch Amriswil steht zu seiner Grösse mit 11 500 Einwohnerinnen und Einwohnern und nennt sich seit 2005 selbstbewusst ‹Stadt›. Zwar beteuern die Architekten, dass die 100-jährige Festhütte das Vorbild war. Sie stand am selben Ort. Wer in der Region feiern wollte, kam früher hierher. Doch die Infrastruktur genügte nicht mehr. «Das Fest selbst sollte im Zentrum stehen, es brauchte also nur einen Raum, der das Fest vor Witterung schützt», so die Architekten. Doch mit der Hütte von einst hat der Neubau nur noch gedanklich etwas zu tun. Immerhin haben sich die Architekten inspirieren lassen, wie sie sagen.
Stimmungsvoll sollte die Hülle werden, die Feiernden würden den Raum schon selbst füllen. Von «Analogien zu einem Festzelt» reden die Architekten. Die fünfeckige Form erinnert mit der Giebelspitze tatsächlich an ein Zelt. Zur Eröffnung änderte der Stadtrat von Amriswil aber den Namen ‹Festhütte› in ‹Pentorama›. Das Fünfeck dient der Vermarktung besser und schliesslich will man ja nicht nur feiern. Konzernchefs sind inzwischen genauso aufgetreten wie Mundart-Rocker oder das Militärspiel der Panzerbrigade 11. Wichtig war aber die Amriswiler Weihnachts- und Adventsausstellung (awa). Wegen dieser Messe musste der Bau im Oktober 2007 bezugsbereit sein, was 17 Monate Bauzeit bedeutete. Immerhin half die polygonale Form den Architekten, das Raumprogramm äusserst funktional zu füllen. Was von aussen zugänglich sein musste, ist es auch heute. Die Bühne, Künstlergarderobe, Gastroküche, Zuschauergalerie und die Technikräume sind zwiebelförmig um den Hauptraum angeordnet.
Im Zentrum steht der Festraum. In diesem Saal verschlägts einem die Sprache, aber hoffentlich nicht das Feiern. Zehn nicht sichtbare Stahlträger überspannen bis zu 35 Meter. Die fünfzig Tonnen schwere Stahlkonstruktion liegt nur punktuell auf Stahlbetonwänden. Verdeckt wird sie vom Boden bis zur Saalspitze durch die eigens für Amriswil entworfenen Akustikplatten, die sogar die Empa prüfte. Stimmung kommt jedenfalls auf, in der Halle mit den gelben und grünen Akustikstreifen. Wem dieses farbenfrohe Vierfruchtmuster zu modern ist, kann immer noch den Blick durch das grosse Aussichtsfenster in den von Lorenz Eugster gestalteten Park schweifen lassen. Oder sich ins Foyer zurückziehen und die Schnittmuster von Monica Germann und Daniel Lorenzi verfolgen, die ihre Linien bis auf den Vorplatz ziehen. Der grosse Vorplatz war übrigens mit ein Grund, warum die Architekten den offenen Wettbewerb mit 145 teilnehmenden Büros gewonnen haben. Aus dem Zelt von damals ist ein Bau geworden, mit dem sich die Stadt Amriswil zurecht brüstet.
Stimmungsvoll sollte die Hülle werden, die Feiernden würden den Raum schon selbst füllen. Von «Analogien zu einem Festzelt» reden die Architekten. Die fünfeckige Form erinnert mit der Giebelspitze tatsächlich an ein Zelt. Zur Eröffnung änderte der Stadtrat von Amriswil aber den Namen ‹Festhütte› in ‹Pentorama›. Das Fünfeck dient der Vermarktung besser und schliesslich will man ja nicht nur feiern. Konzernchefs sind inzwischen genauso aufgetreten wie Mundart-Rocker oder das Militärspiel der Panzerbrigade 11. Wichtig war aber die Amriswiler Weihnachts- und Adventsausstellung (awa). Wegen dieser Messe musste der Bau im Oktober 2007 bezugsbereit sein, was 17 Monate Bauzeit bedeutete. Immerhin half die polygonale Form den Architekten, das Raumprogramm äusserst funktional zu füllen. Was von aussen zugänglich sein musste, ist es auch heute. Die Bühne, Künstlergarderobe, Gastroküche, Zuschauergalerie und die Technikräume sind zwiebelförmig um den Hauptraum angeordnet.
Im Zentrum steht der Festraum. In diesem Saal verschlägts einem die Sprache, aber hoffentlich nicht das Feiern. Zehn nicht sichtbare Stahlträger überspannen bis zu 35 Meter. Die fünfzig Tonnen schwere Stahlkonstruktion liegt nur punktuell auf Stahlbetonwänden. Verdeckt wird sie vom Boden bis zur Saalspitze durch die eigens für Amriswil entworfenen Akustikplatten, die sogar die Empa prüfte. Stimmung kommt jedenfalls auf, in der Halle mit den gelben und grünen Akustikstreifen. Wem dieses farbenfrohe Vierfruchtmuster zu modern ist, kann immer noch den Blick durch das grosse Aussichtsfenster in den von Lorenz Eugster gestalteten Park schweifen lassen. Oder sich ins Foyer zurückziehen und die Schnittmuster von Monica Germann und Daniel Lorenzi verfolgen, die ihre Linien bis auf den Vorplatz ziehen. Der grosse Vorplatz war übrigens mit ein Grund, warum die Architekten den offenen Wettbewerb mit 145 teilnehmenden Büros gewonnen haben. Aus dem Zelt von damals ist ein Bau geworden, mit dem sich die Stadt Amriswil zurecht brüstet.
Für den Beitrag verantwortlich: hochparterre
Ansprechpartner:in für diese Seite: Roderick Hönig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Stadt Amriswil
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur