Bauwerk
Sanierung und Dachgeschossausbau Harmoniegasse
riedl-kohout architekten - Wien (A) - 2006
1. Juni 2008 - Az W
Das rund 140 Jahre alte Zinshaus in der Harmoniegasse in Wien Alsergrund ist Teil eines größeren Ensembles, das Otto Wagner in seiner Frühzeit entworfen hatte und nun einer sorgfältigen Sanierung unterzogen wurde. Der Bauherr, der das abgewohnte Gebäude 2003 erworben hatte, beauftragte riedl.architekten mit der Erstellung eines umfassenden Sanierungskonzeptes, wobei ihm an einer möglichst getreuen Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes sehr gelegen war, zugleich sollte natürlich auch ein zeitgemäßer Wohnungsstandard hergestellt werden. Mit Hilfe des wohnfonds_wien konnten für dieses ambitionierte Vorhaben Fördergelder des Landes Wiens im Rahmen einer Sockelsanierung lukriert werden. Auch seitens des Bundesdenkmalamtes gab es im Sinne einer fachgerechten Restaurierung der Straßenfassade und anderer baulicher Elemente fachliche, aber auch finanzielle Unterstützung.
Der für eine behindertengerechte Erschließung notwendige und für heutiges Komfortverständnis unabdingbare Aufzug wurde als gläsernes Gehäuse an der Hofseite platziert, ohne die Tageslichtverhältnisse im Stiegenhaus zu beeinträchtigen. Die ursprünglich 14 Wohnungen (großteils Substandard) wurden teilweise zusammengelegt, sodass nun jedes Geschoss zwei Einheiten aufweist. Auch im Dachgeschoss fanden zwei Wohnungen Platz sowie ein großer Atelierraum, der durch eine interne Wendeltreppe verbunden einer Wohnung im 3. Obergeschoss angehört. Die großzügige Schrägverglasung in diesem Atelierraum ersetzt eine straßenseitige Gaupe, die um 1900 nachträglich auf das Dach gesetzt worden war. Bei der sorgfältigen Restaurierung der Böden (Eichenparketten, Solnhofer Platten im Steigenhaus) kam zum Teil altes Material aus Abbruchhäusern zum Einsatz, um ein möglichst harmonisches Gesamtergebnis zu erreichen. Auch gröbere (später wieder unsichtbare) Maßnahmen wie die Trockenlegung des durchfeuchteten Mauerwerks wurden mit größter Behutsamkeit durchgeführt, und selbst bei baulichen Details wie Türprofilen, Fensterbeschlägen und -oliven wurden keine Mühen gescheut. Und die Mühen blieben nicht unbemerkt: Das Projekt wurde mit dem Stadterneuerungspreis 2007 gewürdigt. (Text: Gabriele Kaiser)
Der für eine behindertengerechte Erschließung notwendige und für heutiges Komfortverständnis unabdingbare Aufzug wurde als gläsernes Gehäuse an der Hofseite platziert, ohne die Tageslichtverhältnisse im Stiegenhaus zu beeinträchtigen. Die ursprünglich 14 Wohnungen (großteils Substandard) wurden teilweise zusammengelegt, sodass nun jedes Geschoss zwei Einheiten aufweist. Auch im Dachgeschoss fanden zwei Wohnungen Platz sowie ein großer Atelierraum, der durch eine interne Wendeltreppe verbunden einer Wohnung im 3. Obergeschoss angehört. Die großzügige Schrägverglasung in diesem Atelierraum ersetzt eine straßenseitige Gaupe, die um 1900 nachträglich auf das Dach gesetzt worden war. Bei der sorgfältigen Restaurierung der Böden (Eichenparketten, Solnhofer Platten im Steigenhaus) kam zum Teil altes Material aus Abbruchhäusern zum Einsatz, um ein möglichst harmonisches Gesamtergebnis zu erreichen. Auch gröbere (später wieder unsichtbare) Maßnahmen wie die Trockenlegung des durchfeuchteten Mauerwerks wurden mit größter Behutsamkeit durchgeführt, und selbst bei baulichen Details wie Türprofilen, Fensterbeschlägen und -oliven wurden keine Mühen gescheut. Und die Mühen blieben nicht unbemerkt: Das Projekt wurde mit dem Stadterneuerungspreis 2007 gewürdigt. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig