Bauwerk
Haus R.
t-hoch-n - Wien (A)
Große Villa im kleinen Garten
Dem Kleingartenhaus von t-hoch-n Architektur sieht man die Kompaktheit auf den ersten Blick kaum an. Zur Beschattung ragt im Süden eine waghalsige Pergola aus dem Haus.
28. Juni 2008 - Isabella Marboe
Als die beiden Söhne flügge wurden, beschlossen die Eltern, die Wohnung dem Nachwuchs zu übergeben und sich im familieneigenen Kleingarten ein Haus nach Maß planen zu lassen. Die Wunschliste war ellenlang: Eine große, offene Wohnküche mit Terrasse stand da drauf, eine Wellnesszone, ein extern begehbares Büro und ein Gästezimmer mit Kochstelle und Sanitärbereich.
Erst wurden Kleingartenhaus-Spezialisten konsultiert, schließlich landete das Paar beim Wiener Architekturbüro t-hoch-n. „Das Raumprogramm war eine echte Herausforderung“, sagt Architekt Gerhard Binder, „wir mussten eine spezielle Lösung finden, um das alles unterzubringen.“ Die Parzelle ist nur 13 Meter breit und etwa 45 Meter lang. Vom Zugang im Süden steigt das Grundstück an. „Früher stand da ein kleines Knusperhäuschen. Dadurch hatte man kaum noch was von der Aussicht“, so der Architekt, „dabei sieht man von hier bis zu den Windrädern von Parndorf.“ Diesen Blick wollte man zelebrieren und mit den Besonderheiten des Ortes verbinden.
Mehr als 50 Quadratmeter Grundfläche durfte das Haus nicht auf den Hang bringen - so sieht es die Wiener Bauordnung für Kleingärten vor. Die Architekten entschieden sich dazu, einen Quader von 5 mal 10 Metern quer über den Garten zu legen. Die offene Wohnebene erstreckt sich mit raumhohen Glasschiebetüren nach Süden und auf die Terrasse ins Freie.
Das Geschoß darüber springt zurück. Wie eine Skulptur ragt im Süden eine riesige Pergola aus dem Haus. Sie dient als baulicher Sonnenschutz und ist teilweise mit Aluminiumlamellen verkleidet, die viel Schatten werfen. Um auch das Frühstücken im Freien angenehm schattig zu gestalten, ist im Osten ein großes Sonnensegel diagonal über die Terrasse gespannt.
Raffinierte Erschließung
Der Clou des Entwurfs liegt jedoch in der Erschließung, die nach allen Regeln der Kunst den Weg durchs Haus zelebriert. Das beginnt schon an der Grundgrenze. In der Mitte des Gartens führt eine Rampe zwischen der aufgeböschten Wiese direkt zum Eingang. Laut Bauordnung liegt er im Kellergeschoß, dem geheimen Raumreservoir, das von einem südseitigen Oberlichtband erhellt wird. Links ist das Gästezimmer, rechts das Büro, hinter einer Schiebewand aus weiß lasiertem Bambus versteckt sich die Garderobe.
In der Mitte des Hauses liegt ein offenes Atrium mit einer raffinierten Doppeltreppe, die Licht und Blick durchs ganze Haus schweifen lässt. Unten ergibt sich ein geschützter, lichtspendender Innenhof zwischen Gästezimmer und Büro, von dem man - durch die Stufen hindurch - bis hoch in den Himmel sehen kann. „Hier ist man mitten im Geschehen“, schwärmt der Bauherr, „diese Stiege ist ein wahrer Blickfang.“
U-förmig breitet sich eine Terrasse am Flachdach des Kellers aus. Vor dem Schlafzimmer entschwebt das weiße Sonnensegel übers Häusermeer. Beim Aufwachen wird das Paar regelmäßig von Eichhörnchen, Füchsen, Nattern und Vögeln im Garten begrüßt. Auch das Bad am Panoramaglas im Westen hat es in sich: „Von der Wanne aus kann man ganz Wien überblicken“, schwärmt der Bauherr, „ob bei Tag oder Nacht, das ist immer ein tolles Erlebnis.“
Erst wurden Kleingartenhaus-Spezialisten konsultiert, schließlich landete das Paar beim Wiener Architekturbüro t-hoch-n. „Das Raumprogramm war eine echte Herausforderung“, sagt Architekt Gerhard Binder, „wir mussten eine spezielle Lösung finden, um das alles unterzubringen.“ Die Parzelle ist nur 13 Meter breit und etwa 45 Meter lang. Vom Zugang im Süden steigt das Grundstück an. „Früher stand da ein kleines Knusperhäuschen. Dadurch hatte man kaum noch was von der Aussicht“, so der Architekt, „dabei sieht man von hier bis zu den Windrädern von Parndorf.“ Diesen Blick wollte man zelebrieren und mit den Besonderheiten des Ortes verbinden.
Mehr als 50 Quadratmeter Grundfläche durfte das Haus nicht auf den Hang bringen - so sieht es die Wiener Bauordnung für Kleingärten vor. Die Architekten entschieden sich dazu, einen Quader von 5 mal 10 Metern quer über den Garten zu legen. Die offene Wohnebene erstreckt sich mit raumhohen Glasschiebetüren nach Süden und auf die Terrasse ins Freie.
Das Geschoß darüber springt zurück. Wie eine Skulptur ragt im Süden eine riesige Pergola aus dem Haus. Sie dient als baulicher Sonnenschutz und ist teilweise mit Aluminiumlamellen verkleidet, die viel Schatten werfen. Um auch das Frühstücken im Freien angenehm schattig zu gestalten, ist im Osten ein großes Sonnensegel diagonal über die Terrasse gespannt.
Raffinierte Erschließung
Der Clou des Entwurfs liegt jedoch in der Erschließung, die nach allen Regeln der Kunst den Weg durchs Haus zelebriert. Das beginnt schon an der Grundgrenze. In der Mitte des Gartens führt eine Rampe zwischen der aufgeböschten Wiese direkt zum Eingang. Laut Bauordnung liegt er im Kellergeschoß, dem geheimen Raumreservoir, das von einem südseitigen Oberlichtband erhellt wird. Links ist das Gästezimmer, rechts das Büro, hinter einer Schiebewand aus weiß lasiertem Bambus versteckt sich die Garderobe.
In der Mitte des Hauses liegt ein offenes Atrium mit einer raffinierten Doppeltreppe, die Licht und Blick durchs ganze Haus schweifen lässt. Unten ergibt sich ein geschützter, lichtspendender Innenhof zwischen Gästezimmer und Büro, von dem man - durch die Stufen hindurch - bis hoch in den Himmel sehen kann. „Hier ist man mitten im Geschehen“, schwärmt der Bauherr, „diese Stiege ist ein wahrer Blickfang.“
U-förmig breitet sich eine Terrasse am Flachdach des Kellers aus. Vor dem Schlafzimmer entschwebt das weiße Sonnensegel übers Häusermeer. Beim Aufwachen wird das Paar regelmäßig von Eichhörnchen, Füchsen, Nattern und Vögeln im Garten begrüßt. Auch das Bad am Panoramaglas im Westen hat es in sich: „Von der Wanne aus kann man ganz Wien überblicken“, schwärmt der Bauherr, „ob bei Tag oder Nacht, das ist immer ein tolles Erlebnis.“
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