Die klassizistische Saalkirche ist innen mit „verspätetem Barock“ (Dehio) ausgestattet. In so überreiche Ambiente Neuordnungen im Sinne des 2. Vatikanischen Konzils einzufügen, ist anspruchsvoll, selten gelungen, oft von der Gemeinde nicht akzeptiert. Die Neuordnung zeigt hier, wie Vergegenwärtigung durch künstlerischen Kontrast erreicht werden kann. Wesentlich ist die klare, mit den Raumrhythmen akkordierte Position des Altarbereichs und der Bestuhlung – hier durch ein gut gesetztes, feines Holzplateau –sowie die Stellung, die Proportion der weiteren Elemente zueinander und zum Umraum: Tisch, Ambo, Sitze, Licht etc. All diese Elemente folgen der Maxime materieller Minimierung, sind aber im Detail technisch und gestalterisch auf höchstem Niveau bearbeitet, ergeben eine mikroskopische, das Sinnliche transzendierende Dichte – als Gegenpol zu der die Sinne berauschenden Stimmung der historischen Rauminszenierung. Inzwischen verändert. (Text: Otto Kapfinger)