Der Dorfkern der Gemeinde Aigen im Ennstal war bisher strukturschwach, die Ortschaft wirkte eher als Durchfahrtsort, denn als Platz zum Verweilen und Flanieren.

Mit einem für eine kleine, dörflich gewachsene Landgemeinde durchaus großzügig neu und zeitgemäss gedachten Konzept einer allumfassenden Ortserneuerung wurde Aigen ein völlig neuer Auftritt gegeben: Zwei zentrale Gebäude wurden abgerissen und durch moderne Geschäfts- und Wohnbauten ersetzt, die Volksschule und das Gemeindeamt saniert, eine neue Aufbahrungshalle und ein Mehrfamilienwohnhaus errichtet.

Aus dem ehemals ungenutzten Nischenraum zwischen Kirche, Gemeindeamt und Schule wurde nun ein Hauptplatz konzipiert, der sich - nach langer Planungsphase - ungemeiner Beliebtheit und Frequenz erfreut. Als Bodenbelag dienen großformatige, „lisenenförmige“, bewehrte Betonsteine in drei Farben, für die Gehwege und Verbindungsachsen Dreiecksplatten mit bis zu 3 m Seitenlänge. Beide wurden für den Hauptplatz extra entworfen und gegossen.

Das Thema Holz spiegelt sich in der Möblierung sowie im Bodenbelag wider: Sämtliche überdachte Flächen werden deckungsgleich am Boden mit Holz belegt - was „Wohnzimmeratmosphäre“ an einem öffentlichen Platz vermittelt. Sitzstufen zum bereinigten und neu gestalteten - beleuchteten Bachbett hinunter, laden zum Verweilen ein. Auch das veraltete Kriegerdenkmal wurde neu definiert und präsentiert sich heute als schlichter, länglicher durchgefärbter und indirekt beleuchteter Sichtbetonteil, im Kiesbett versetzt - stirnseitig des Platzes. Ein originelles Bepflanzungs- und Beleuchtungskonzept lenkt zudem die Blicke auf das neue, lebendige Ortszentrum Aigens. (Text: ArchitektIn)