Bauwerk
Zahnambulatorium VGKK
Christian Lenz - Bregenz (A) - 2001
15. Januar 2009 - vai
Hart an die Ecke einer Kreuzung von Heldendankstr. und nordwestlich platzierter Einfahrt in die Tiefgarage setzt Arch. Christian Lenz seinen L-förmigen, dreigeschossigen Baukörper. Das Ambulatorium bildet zu den Verkehrsflächen eine klare urbane Seite während das behütende L nach Innen beinahe eine Atrium–Situation in einen dreiecksförmigen, hervorragend gestalteten Gartenhof schafft. Der Stahlbeton-Skelettbau wird von drei durchgängigen Betonscheiben gegliedert und gehalten, denen die bewusst gesetzten Lochanker Struktur verleihen. Diese Öffnungslosen Seiten sind jeweils an den drei Schmalseiten des L platziert. Eine ist eine gedachte - quasi als Spiegelung der Haupttrakt-Schmalseite. Alle verbleibenden Fassaden sind als Lärchen/ Glasfassaden ausgebildet mit einer Tragstruktur aus Sichtbetonpfeilern. Großzügige, offene Empfangs-, Verteiler- und Wartezonen machen das Erdgeschoss sowohl gegen die Heldendankstr. als auch gegen den Innenhof transparent. In den Obergeschossen sind die Labors und Behandlungsräume dem Hof zugeordnet, während die großzügigen Wartezonen zur Strasse orientiert sind. Arch. Lenz spielte das Stiegenhaus frei und schuf eine funktional-strenge Treppenskulptur mit Oberlichtschlitzen, die sich an einem 3-geschoßigen Foto von Gerhard Klocker empor windet.
Außen, an der nordöstlichen Betonscheibe ging Karl Heinz Ströhle auf besondere Art und Weise auf die Bauherrschaft und die Funktion des Hauses ein: er ließ die Betonwand rosa durchfärben, setzte in leichte Schlitzvertiefungen Formrohre ein, die ein abstrahiertes Gebiss darstellen. Eine zweidimensionale Darstellung von Zahnreihen- und doch mit dreidimensionaler Qualität. Die Landschaftsarchitektin, Barbara Bacher, ging subtil auf diese Fassadenkunst ein: im dieser Fassade vorgelagerten Hortensienbeet blühen farblich abgestimmt auf Ströhles Wand-Gestänge rosa Tulpen in einer ebenso abstrahierten Zahnreihenform. An dieser Stelle wird dem Betrachter das kongeniale Zusammenspiel von Architekt, Künstler, Freiraumplaner auf humorvolle Art und Weise sichtbar.
Weiters gelang es der Landschaftsplanerin dem dreiecksförmigen Innenhof eine Größe zu verleihen, die er gar nicht hat und poetische Zonen zu schaffen: eine Efeuwand mit Glyzinien wie Schaum zuoberst, eine Eiben- vor eine Bestands- Thujenhecke, eine Kirsch – Allee, in deren blühende Baumkronen der Patient von seinem Behandlungsstuhl aus blickt. Ein monolithischer Natursteintisch und ebensolche Bänke schaffen skulptural- wirksame, funktionale Möblierung- dies wiederum vom Architekten gestaltet und unter Verwendung desselben Natursteines, der bei allen Fußböden des Bauwerkes verwendet wurde: Tiroler Dorfergrün.
Kontrollierte Be- und Entlüftung, ausgefeilte indirekte bzw. gezielt auf amerikanische Kirsch- Wandverkleidung bzw. Türen gerichtete Beleuchtung schaffen ein warmes Ambiente.
Das Bauwerk vermittelt in seiner feinen Detailgestaltung einen noblen, zeitlosen, unkapriziösen Eindruck. (Text: Vera Purtscher)
Außen, an der nordöstlichen Betonscheibe ging Karl Heinz Ströhle auf besondere Art und Weise auf die Bauherrschaft und die Funktion des Hauses ein: er ließ die Betonwand rosa durchfärben, setzte in leichte Schlitzvertiefungen Formrohre ein, die ein abstrahiertes Gebiss darstellen. Eine zweidimensionale Darstellung von Zahnreihen- und doch mit dreidimensionaler Qualität. Die Landschaftsarchitektin, Barbara Bacher, ging subtil auf diese Fassadenkunst ein: im dieser Fassade vorgelagerten Hortensienbeet blühen farblich abgestimmt auf Ströhles Wand-Gestänge rosa Tulpen in einer ebenso abstrahierten Zahnreihenform. An dieser Stelle wird dem Betrachter das kongeniale Zusammenspiel von Architekt, Künstler, Freiraumplaner auf humorvolle Art und Weise sichtbar.
Weiters gelang es der Landschaftsplanerin dem dreiecksförmigen Innenhof eine Größe zu verleihen, die er gar nicht hat und poetische Zonen zu schaffen: eine Efeuwand mit Glyzinien wie Schaum zuoberst, eine Eiben- vor eine Bestands- Thujenhecke, eine Kirsch – Allee, in deren blühende Baumkronen der Patient von seinem Behandlungsstuhl aus blickt. Ein monolithischer Natursteintisch und ebensolche Bänke schaffen skulptural- wirksame, funktionale Möblierung- dies wiederum vom Architekten gestaltet und unter Verwendung desselben Natursteines, der bei allen Fußböden des Bauwerkes verwendet wurde: Tiroler Dorfergrün.
Kontrollierte Be- und Entlüftung, ausgefeilte indirekte bzw. gezielt auf amerikanische Kirsch- Wandverkleidung bzw. Türen gerichtete Beleuchtung schaffen ein warmes Ambiente.
Das Bauwerk vermittelt in seiner feinen Detailgestaltung einen noblen, zeitlosen, unkapriziösen Eindruck. (Text: Vera Purtscher)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad
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