Bauwerk

Restaurant Guth
Christian Lenz - Lauterach (A) - 2002
Restaurant Guth, Foto: Adolf Bereuter
Restaurant Guth, Foto: Adolf Bereuter
17. Januar 2009 - vai
Ein Gasthaus aus den 50iger Jahren sollte modernisiert und funktionstauglicher werden, bei gleichzeitig heimeligem Ambiente. Der Qualitätsanspruch des Bauherren gepaart mit einer liebenden Haltung seinen Gästen gegenüber, forderte einfühlsame Detaillösungen.

Die Restaurant-Ebene im Halbgeschoß wurde entkernt und südseitig mit großen Öffnungen versehen um gleichsam in den paradiesischen Park einzutauchen, das erhöhte EG-Niveau erweitert die Blickdistanz. Eine Außentreppe führt auf die Terrassenzone; ostseitig ist es eine Rampe, die zum Outdoor-Bistro Bereich führt und nordseitig führt die Eingangstreppe zum „Signet“ des Hauses: ein Weindepot gleichsam im Schaufenster. Der Eingangsbereich ist in dunklem Nussholz gehalten, hinter dessen Paneelen sich die Zugänge in die Obergeschosse und in jenen Bereich des Kellers, der Gästen zugänglich ist, verstecken. Ruhige Linienführung und klare Materialwahl dienen dazu, die vorgegebenen niederen Raumhöhen vergessen zu machen.

Im umhausten Anlieferungshof ist der Abgang in den großen Kellerbereich platziert: für Lager, Vorrat, Nebenräume. Oberhalb der Gasträume sind hinter jener versteckten Türe der Zugang zu Büroräumen und einer Wohnung im 1. OG mit riesiger Südterrasse, sowie einer Dachgeschosswohnung mit großzügigem Raumkontinuum. So entsteht Privatheit für die Eigentümer und Betreiber des Haubenlokales bei gleichzeitiger professioneller Gäste- Betreuung in klar definierten Bereichen.

Der Gastraum bildet ein L, das beim Betreten zuerst einen streng- linearen Barbereich in Nuss und Orange zeigt: Teil des Gastraumes und doch nicht vordergründig Bar. Ein geschicktes, bewegliches Möbel kann im großen Raum Zonen abteilen, zusätzlich zur wandversenkten Schiebetüre. Textile „Wolken“ von Tobia Scarpa sorgen für weiches Licht. Akustikdecke und spezielle Lüftungen, sanfte Beschallung und wechselnde Kunstwerke runden das Verwöhn- Programm des Hauses Guth ab.

Das funktionale Herz des Hauses ist die helle Gastro-Küche mit Sozialraum, die westseitig vom neuen Anlieferungshof als Flanke berührt wird: es handelt sich um einen quer-offenen, holz- verschalten Kobel zum Verladen und Verteilen der angehenden Köstlichkeiten und als Abgangsbereich zum Nutz-Keller ebenso, wie als Aufgang in die Küche. (Text: Vera Purtscher)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konradvk[at]v-a-i.at

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