Bauwerk

Landesnervenklinik Sigmund Freud
Irmfried Windbichler - Graz (A) - 2008
Landesnervenklinik Sigmund Freud, Foto: Israel Schulz
Landesnervenklinik Sigmund Freud, Foto: Israel Schulz
Landesnervenklinik Sigmund Freud, Foto: Israel Schulz

Umbau des Hauptgebäudes und Neugestaltung der Fassade

2. Juli 2009 - HDA
Im Zuge der sich über Jahre erstreckenden Umbauarbeiten im Hauptgebäude der Landesnervenklinik Sigmund Freud (LSF) ergab sich auch die Aufgabe, die Fassade zu renovieren. Die ursprüngliche Gestaltung - historisierendes Dekor - war längst durch einen wenig inspirierten Gestaltungsversuch aus den 1960ger Jahren überlagert. Gewohnte architektonische Strategien versagten, also blieb nur die Flucht nach vorne: eine künstlerische Neuinterpretation.

„Warum heißt die ´Sigmund Freud Klinik´ Sigmund Freud Klinik? Die Antwort liegt vielleicht im Bemühen, vom Image der ´Landesirrenanstalt Feldhof´ weg zukommen, wie es noch heute im offiziellen Katasterplan der Stadt Graz vermerkt ist. Sigmund Freud, das Genie mit dem großen Horizont, das die Enge des klein gewordenen Österreichs überwunden hat, ist als Namenspatron für ein psychiatrisches Krankenhaus ein hoher Anspruch. Die Suche nach Freuds Bezug zur LSF war eher erfolglos, also galt es, Freud in der LSF manifest zu machen.“ (Irmfried Windbichler)
Ein auf die Fassade des Mittelrisalits als Vergrößerung aufgebrachter Autograph von Dr. Freud lässt diese gleichsam als Briefbogen erscheinen, womit die Verbindung von Freud zur Landesnervenklinik augenfällig hergestellt ist, das Hauptgebäude ein unverwechselbares Äußeres und die Klinik gleichzeitig eine frische „corporate identity“ erhält.
Mit diesem Kunstgriff gelang Windbichler eine mehrfach lesbare, ebenso ungewöhnlich wie stimmige Lösung eines seiner Meinung nach „ästhetischen Totalschadens“.

Insgesamt wurde der Eingangs- und Zugangsbereich stark verändert, das Erdgeschoss neu definiert und der Vorplatz von Autos befreit und neu gestaltet. Die Durchfahrt durch das Haus, die wie ein interner Bahnsteig wirkte und historisch sicherlich bemerkenswert war, wurde an das Niveau des Foyers angeglichen, das Haus damit ansatzweise für Behinderte erfahrbar gemacht. Dieser Intention folgend wurde auch der Vorplatz um einen halben Meter angehoben und zur Zufahrtsstraße hin leicht abfallend gepflastert. Nach Abschluss des Einbaus eines Aufzugs werden alle Niveaus – allein das Erdgeschoss hat drei – für Behinderte barrierefrei erreichbar sein. (Ute Angeringer-Mmadu nach einem Text des Architekten)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at

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