Bauwerk

Heilpädagogische Station des Landes Steiermark
Christian Andexer, Georg Moosbrugger - Graz (A) - 2009
Heilpädagogische Station des Landes Steiermark, Foto: Peter Eder
Heilpädagogische Station des Landes Steiermark, Foto: Peter Eder
12. Oktober 2009 - HDA
Gemeinschaft und Identifikation für die Kinder und Jugendlichen sind das Leitthema des Entwurfes. Als räumliche Klammer wird die gemeinsame Kommunikationsebene, der Campo, angeboten, um den sich alle Funktionsbereiche gliedern. Von der Straße ansteigend erreichbar, versammelt diese Ebene alle Funktionsbereiche ebenerdig und bildet so das Rückgrat für die Gemeinschaft in der Heilpädagogischen Station. Als Pavillonsystem angelegt, steht jedes Gebäude, jede Ebene für seine spezielle Funktion, bringt diese räumlich zur Geltung und schafft Identifikation.

Stationäre Gruppen
Direkt an der Kommunikationsebene, oben am Hang gelegen befinden sich die 4 Wohngruppen. Im Zentrum der Wohnungen ist der Koch- und Essbereich. Vertraute Geräusche, Gerüche, Tätigkeiten herrschen hier vor. Die Gemeinschaft miteinander steht im Vordergrund. Der Grundriss bildet Winkel, Nischen, um sich emotional anlehnen zu können. Der durchgesteckte Mittelbereich ist von beiden Seiten belichtet, die Terrasse nach Osten ermöglicht es, geschützt im Freien zu sein. Die Zimmer orientieren sich auf die sonnige Seite, jedes Kind hat eine eigene Schlafnische. Pro Geschoß ist eine Station mit einer behindertengerechten Sanitäreinheit ausgestattet. Ein behindertengerechter Lift ermöglicht den vertikalen Transport.

Therapeutischer Bereich der Station
Eine Besonderheit des Grundstückes ist die Aussicht vom Hang nach Südwesten. Daher befinden sich die Therapiebereiche am Dach, auf kurzen Weg von den Gruppen zu erreichen. Hier ist auch der mit Vorhängen gestaltbare Gruppentherapieraum. Der weite Ausblick über das Grazer Feld, die Dachterrasse verstehen sich als unterstützende räumliche Weite für die Therapie.

Tagesklinik
Östlich des stationären Traktes ist ebenerdig begehbar die Tagesklinik situiert. Ein Eingang pro Gruppe unterstreicht die Eigenständigkeit jeder Gruppe. Die Küchen- und Mehrzweckräume im Zentrum betonen die Gemeinschaft und sind nach zwei Seiten belichtet. An einem Gang mit Dachlicht befinden sich die Therapieräume. Von der Verteilerküche aus erfolgt die Belieferung und die Verteilung des Essens. Ein Dach verbindet Wohntrakt mit Tagesklinik.

Ambulanzbereich
Um den inneren Ablauf nicht zu stören ist die Ambulanz ebenerdig extern begehbar situiert.

Gesamtleitung, Aufnahmekoordination, Verwaltungs- Wirtschaftleitung
Im Altbau, direkt an der Einfahrt sind die nach Südwesten orientierten Büroräume der Administration. Die Bausubstanz im Erdgeschoß wird für eine adäquate Raumfunktion entkernt.

Schule
Vom Campo ebenerdig barrierefrei begehbar betritt man die Schule im 1. Obergeschoß des Altbaus. Durch den eigenen Eingang ist dieser Bereich funktionell klar von der Administration getrennt, aber über die Stiege verbunden. Die Garderoben der sechs Klassen bilden immer einen Vorraum zu jeweils zwei Klassen. Die Sozialräume sind mit Schiebetüren zwischen den Klassen angeordnet. Die Leitung und der Konferenzraum der Schule befinden sich im Dachgeschoß. Im Altbau unterscheidet sich die Schule von der Raumstruktur der Neubauten.
Das begründet, zusammen mit dem „Schulweg“ eine eigene Identität im gesamten Pavillonsystem. Nach Westen hin befindet sich direkt vom Eingangsfoyer erreichbar der Bewegungs- und Werkraum. Nach Osten sind im Zubau große Fensterflächen angeordnet, der westliche Bauteil ist in den Hang eingeschüttet. Vor der Schule ist der Schulhof angelegt.

Außenanlagen:
Als Rückgrat der Anlage wird die Kommunikationsebene, der Campo, mit großen Betonfeldern gegliedert. Von diesem aus sind alle Parkbereiche frei begehbar. Um den Charakter des Landschaftsgartens zu betonen, werden keine sonstigen Wegeführungen errichtet.

(Text: Christian Andexer, Architekt, Projektleitung)

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Für den Beitrag verantwortlich: HDA

Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüllerbaudatenbank[at]hda-graz.at

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