Bauwerk
Gemeindesaal Lutherische Stadtkirche
huhs & hanenberg - Wien (A) - 2007
8. November 2009 - Az W
Die Kirche samt Pfarrhaus in der Dorotheergasse gehen auf ein Klarissinnen-Kloster aus dem Jahr 1583 zurück, das 1781 von Joseph II. aufgelöst worden war. Infolge zahlreicher, an die Substanz gehender Umbauten wurde der Gemeindesaal der Lutherischen Stadtkirche – von Ulrich Huhs und Norbert Hanenberg als „gedrungener, winkelförmiger, um einen translozierten gotischen Pfeiler angelegter Renaissancegewölberaum“ bezeichnet – in eine disparate Raumfolge unterteilt, die den Nutzungsvorstellungen der heutigen Gemeinde nicht mehr entsprach.
Nun sollte der Gemeindesaal erneuert und räumlich geklärt bzw.
funktional neu gefasst werden. Die Konzeption von hanenberg & huhs sah neben einem neuen Saalzugang und der Entflechtung der Wegebeziehungen zwischen Besuchern und Küchennutzung die Einführung eines kontinuierlichen Möbelbandes als funktionales Rückrat des Saales vor. Dazu die Architekten: „In seiner Abfolge von Schließfächern, Windfang, Sessellager, Garderobe, Buffet, Küchenzugang und Medienschrank umkleidet es die stiegenhauszugewandte Wandabwicklung und bildet mit der Küchenmöblierung eine Einheit. Neben seinen funktionalen Aspekten beinhaltet das umkleidende Möbelband zugleich einen im kirchlichen Kontext verankerten Raumschmuck, der zeichenhafte Einstimmung ist, eine ornamentale Gitterstruktur, entwickelt aus der Typologie des Kreuzes.“
Das Möbelband, die Holzstapelsessel und die stapelbaren Caféhaustische in Rahmenbauweise oszillieren zwischen traditioneller Handwerklichkeit und zeitgebundener Formensprache. Die differenzierte, indirekte Lichtführung verbindet sich mit dem freigelegten Renaissancegewölbe zu einer neuen, raumerweiternden Einheit. (Text: Gabriele Kaiser)
Nun sollte der Gemeindesaal erneuert und räumlich geklärt bzw.
funktional neu gefasst werden. Die Konzeption von hanenberg & huhs sah neben einem neuen Saalzugang und der Entflechtung der Wegebeziehungen zwischen Besuchern und Küchennutzung die Einführung eines kontinuierlichen Möbelbandes als funktionales Rückrat des Saales vor. Dazu die Architekten: „In seiner Abfolge von Schließfächern, Windfang, Sessellager, Garderobe, Buffet, Küchenzugang und Medienschrank umkleidet es die stiegenhauszugewandte Wandabwicklung und bildet mit der Küchenmöblierung eine Einheit. Neben seinen funktionalen Aspekten beinhaltet das umkleidende Möbelband zugleich einen im kirchlichen Kontext verankerten Raumschmuck, der zeichenhafte Einstimmung ist, eine ornamentale Gitterstruktur, entwickelt aus der Typologie des Kreuzes.“
Das Möbelband, die Holzstapelsessel und die stapelbaren Caféhaustische in Rahmenbauweise oszillieren zwischen traditioneller Handwerklichkeit und zeitgebundener Formensprache. Die differenzierte, indirekte Lichtführung verbindet sich mit dem freigelegten Renaissancegewölbe zu einer neuen, raumerweiternden Einheit. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Evangelische Kirche A.B. in Österreich
Fotografie