Bauwerk
Hotel Mühltalhof
Klaus Leitner Architekten - Neufelden (A) - 2008
26. November 2009 - afo
Der Mühltalhof in Neufelden: wo Tradition lebendig ist
Angenehme Räume sind in der Gastronomie und Hotellerie ebenso wichtig wie selten. Die Neugestaltung des Mühltalhofes in Neufelden aber setzt das Engagement und den Kunstsinn seiner Eigentümer gekonnt in gepflegtes Bauen um.
Der Linzer Architekt Klaus Leitner hat den Umbau des Traditionsbetriebes in angemessenem Respekt für die vorgefundene Substanz und ihre privilegierte Lage im Naturraum entwickelt: er hat das ursprüngliche Haus mit seinen dicken, weiß verputzten Mauern und dem zur Straße gewandten Giebel außen unverändert belassen. Die beiden Speisezimmer im Erdgeschoss dieses Traktes sind ebenfalls geblieben, wie sie waren und lassen die Geschichte des Hauses für die Gäste lebendig werden. Die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zugefügten Gebäudeteile hingegen wurden zwar weitgehend in ihrer Kubatur erhalten, jedoch sorgfältig auf ihre Funktionstüchtigkeit im Zusammenhang eines modernen Beherbergungsbetriebes überprüft und die dabei zutage getretenen Schwachstellen ebenso sparsam wie konsequent behoben.
Da waren – wie bei fast allen Bauten dieser Epoche - zunächst die bauphysikalischen Eigenschaften der jüngeren Trakte auf energiesparenden Stand zu bringen. Für die dazu notwendige neue Hülle hat Klaus Leitner mit Cortenstahl ein Material gewählt, das heute ebenso aktuell ist, wie in der ursprünglichen Entstehungsepoche des Gebäudes und das kantige Volumen des Baukörpers kraft seiner rostig-braunen Oberfläche harmonisch mit dem von Fluss und Wald geprägten Umfeld verbindet. Eine weitere, nicht weniger wichtige Aufgabe war die Ausrichtung und Öffnung möglichst vieler Hotelzimmer auf eben diese Flusslandschaft, wobei sowohl die Zimmer selbst als auch die notwendigen Erschließungsflächen nun zeitgemäßen Vorstellungen von Ordnung und Großzügigkeit entsprechen. In diesem Zusammenhang hat der in Neufelden ansässige Künstler Thomas Paster ein Konzept entwickelt, das die grundsätzlich grau gefärbten Gänge im Bereich von Lampen in subtil abgestimmte Farbkuben verwandelt und so den Weg durch das Haus zu einem Kunsterlebnis macht.
Eine dritte, auch bloßen Restaurantgästen ersichtliche Neuerung ist die komfortable Erweiterung des Speisesaals, die Klaus Leitner durch das Einhausen der Terrasse erzielt hat. Die – sichtbar belassene – Betondecke des neuen Raumes ruht auf dünnen Stahlsäulen und die Profile der umlaufenden Glashaut sind so verschwindend zart, dass man nach wie vor im Freien zu sitzen meint. Ein Gefühl, das sommers durch das Beiseiteschieben der Glaselemente eingelöst werden kann, während in der kalten Jahreszeit die Behaglichkeit des Innenraumes dem Naturerlebnis ja keinen Abbruch tut. Dieses Erlebnis verleiht auch dem Ruheraum unter dem Speisesaal, der – ebenfalls gläsern gefasst – dem kultivierten Wellnessbereich des Hotels vorgelagert ist, seine besondere, echter Entspannung förderliche Atmosphäre.
(Text: Romana Ring)
Angenehme Räume sind in der Gastronomie und Hotellerie ebenso wichtig wie selten. Die Neugestaltung des Mühltalhofes in Neufelden aber setzt das Engagement und den Kunstsinn seiner Eigentümer gekonnt in gepflegtes Bauen um.
Der Linzer Architekt Klaus Leitner hat den Umbau des Traditionsbetriebes in angemessenem Respekt für die vorgefundene Substanz und ihre privilegierte Lage im Naturraum entwickelt: er hat das ursprüngliche Haus mit seinen dicken, weiß verputzten Mauern und dem zur Straße gewandten Giebel außen unverändert belassen. Die beiden Speisezimmer im Erdgeschoss dieses Traktes sind ebenfalls geblieben, wie sie waren und lassen die Geschichte des Hauses für die Gäste lebendig werden. Die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zugefügten Gebäudeteile hingegen wurden zwar weitgehend in ihrer Kubatur erhalten, jedoch sorgfältig auf ihre Funktionstüchtigkeit im Zusammenhang eines modernen Beherbergungsbetriebes überprüft und die dabei zutage getretenen Schwachstellen ebenso sparsam wie konsequent behoben.
Da waren – wie bei fast allen Bauten dieser Epoche - zunächst die bauphysikalischen Eigenschaften der jüngeren Trakte auf energiesparenden Stand zu bringen. Für die dazu notwendige neue Hülle hat Klaus Leitner mit Cortenstahl ein Material gewählt, das heute ebenso aktuell ist, wie in der ursprünglichen Entstehungsepoche des Gebäudes und das kantige Volumen des Baukörpers kraft seiner rostig-braunen Oberfläche harmonisch mit dem von Fluss und Wald geprägten Umfeld verbindet. Eine weitere, nicht weniger wichtige Aufgabe war die Ausrichtung und Öffnung möglichst vieler Hotelzimmer auf eben diese Flusslandschaft, wobei sowohl die Zimmer selbst als auch die notwendigen Erschließungsflächen nun zeitgemäßen Vorstellungen von Ordnung und Großzügigkeit entsprechen. In diesem Zusammenhang hat der in Neufelden ansässige Künstler Thomas Paster ein Konzept entwickelt, das die grundsätzlich grau gefärbten Gänge im Bereich von Lampen in subtil abgestimmte Farbkuben verwandelt und so den Weg durch das Haus zu einem Kunsterlebnis macht.
Eine dritte, auch bloßen Restaurantgästen ersichtliche Neuerung ist die komfortable Erweiterung des Speisesaals, die Klaus Leitner durch das Einhausen der Terrasse erzielt hat. Die – sichtbar belassene – Betondecke des neuen Raumes ruht auf dünnen Stahlsäulen und die Profile der umlaufenden Glashaut sind so verschwindend zart, dass man nach wie vor im Freien zu sitzen meint. Ein Gefühl, das sommers durch das Beiseiteschieben der Glaselemente eingelöst werden kann, während in der kalten Jahreszeit die Behaglichkeit des Innenraumes dem Naturerlebnis ja keinen Abbruch tut. Dieses Erlebnis verleiht auch dem Ruheraum unter dem Speisesaal, der – ebenfalls gläsern gefasst – dem kultivierten Wellnessbereich des Hotels vorgelagert ist, seine besondere, echter Entspannung förderliche Atmosphäre.
(Text: Romana Ring)
Für den Beitrag verantwortlich: afo architekturforum oberösterreich
Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroom@afo.at
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