Bauwerk

brut im Künstlerhaus
GABU Heindl Architektur, Manfred Hasler - Wien (A) - 2007
brut im Künstlerhaus, Foto: Gabu Heindl
brut im Künstlerhaus, Foto: Gabu Heindl

Umbau Foyer und Bar des Theaters brut im Künstlerhaus

25. April 2010 - Az W
Der Name der Spielstätte stand Pate für den Umbau. Das Wort brut heißt übersetzt roh, unverputzt und so präsentiert sich die Spielstätte nach dem Umbau, der vielmehr als Rückbau zu bewerten ist, wurden doch die unter der glatten, allzu coolen metallenen Wandverkleidungen und Verblendungen liegenden Schichten im Zuge der Umgestaltung wieder sichtbar gemacht. Das Low-Budget-Projekt wurde gemeinsam von Gabu Heindl mit Manfred Hasler und dem Künstlerkollektiv konstantin gabel (zusammengesetzt aus den vier Bühnenbildstudierenden Ece Anisoglu, Jakob Brossmann, Julia Miglinci und Johannes Weck) umgesetzt.

Zuvor befand sich das Büro in der Erdgeschosszone. Die Funktionen wurden neu angeordnet. Das Büro befindet sich jetzt im zweiten Stock und im Foyer wurde der Raum frei für Installationen, Lesungen und Performances. Die erforderliche Flexibilität wird mit mobilen Kassen erreicht. Im ersten Stock befindet sich die ca. 50 m² große Bar, vom brut „Bar brut deluxe“ getauft. Der Weg hinauf führt durch das „rückgebaute Stiegenhaus“, Sichtbeton ist das Material der Wahl. Der in der Bar verlegte Holzboden ist von der Terrasse des Nachbarlokals recycliert worden. In der Bar sitzt man auf Gartenmöbeln, auf dem Balkon hingegen laden Loungemöbel zum Verweilen ein. Der Balkon eröffnet die einmalige Perspektive. Wenn im brut der Abend beginnt, öffnen sich im benachbarten Musikverein die Flügeltüren und das Publikum strömt über den Platz. Der Blick vom Balkon hinunter auf die fein gekleideten Menschen bietet einen amüsanten Kontrast. Der Balkon stellt sich dar wie ein Provisorium, wie ein Gerüst, aus Elementen des Bühnenbaus. Im ursprünglichen Konzept war ein Aufgang zum Balkon vorgesehen, der zu einem späteren Zeitpunkt schließlich realisiert wurde. Die nachträgliche Änderung des Projekts ist im Sinn der Architekt:innen, denn einen finalen Abschluss gibt es nicht. Das brut soll und darf sich weiterentwickeln. (Text: Martina Frühwirth)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
brut Kooperationshaus Wien GmbH