Der bestehende Kindergarten in einem 1906 errichteten Villengebäude wird saniert und mit einem sehr linearen, zweigeschossigen Erweiterungsgebäude für zwei Gruppen mit Mehrzweckraum ergänzt. Der neue Baukörper wird in seiner Bauhöhe möglichst begrenzt und schließt mit einer schmalen Glaszäsur an den Altbau an. Dadurch bleibt das Bestandgebäude vom Neubau nahezu unangetastet. Das Neue nimmt sich gegenüber dem Alten zurück. Das Gebäude zeigt sich zur Straßenseite eher geschlossen in Form einer mit natürlichem Trasskalk und groben Sanden ausgeführten Putzfassade, öffnet sich aber an der Südseite großzügig zur Sonne, zum Rienzfluss und dessen üppiger Uferbepflanzung. Diese Fassade besteht dort lediglich aus zwischen den Geschoßplatten alternierend eingestellten Dreifachverglasungen und Holzpaneelen. Dach- und Terrassenüberstände, zusammen mit den Gartentreppen und dem großen „Holzdeck“ über der bestehenden Küche verzahnen das Gebäude an diese Seite mit dem Grün und schaffen attraktive und geschützte Freibereiche vor den Gruppenräumen. Es entstanden Lern- und Spielräume von höher räumlicher Qualität, die sich in ihrer Ausformulierung von jenen der Erwachsenenwelt bewusst unterscheiden. Ein besonderer Ort sollte es sein, an dem Kinder einen Platz in der Gemeinschaft und in weiterer Folge in der Gesellschaft suchen. Ein heiteres und lebendiges Gebäude im spannungsvollen Dialog zwischen Alt und Neu, ein Gebäude für kleine Erfinder und Künstler mit Räumen, die zum Entdecken und Begreifen einladen. (Text der Architekten)