Bauwerk
Schiffsstation Wien City
fasch&fuchs.architekten - Wien (A) - 2010
29. August 2010 - Az W
Die neue Schiffangelegestelle formuliert als langgestreckte Konstruktion zwischen Schweden- und Marienbrücke in zentraler Lage einen hochwertigen Stadtraum, der über schifffahrtstechnische Notwendigkeiten weit hinausreicht. Eher einem Bypass als einem Schiff vergleichbar, erschließt sie ein Stück Donaukanal auf mehreren Ebenen.
Die Stahlfachwerkstruktur mit einer Gesamtlänge von 120 Metern spannt sich weit über den Vorkai, sodass darunter, unmittelbar vor den Einstiegsstellen zu den Schiffen, ein gedeckter Wartebereich entstand. Die drei locker gesetzten Stahlstützengruppen bilden einen Freiraum, der für unterschiedliche Veranstaltung genutzt werden könnte. Das Tragwerk lastet auf fünf Punkten ab, zwei davon sind Ortbetonwandauflager, die in Dimension und Farbton dem historischen Bestand Respekt zollen. Über Stufenrampen bzw. Stiegenaanlagen wurden an den Länggseiten der Station zwei gleichwertige Zugänge geschaffen: von der Rotenturmstraße (U-Bahn-Ausgang, Busparkplätze) nahe der Marienbrücke sowie direkt von der Schwedenbrücke (Straßenbahnhaltestelle, U-Bahn-Ausgang). Von beiden Zugängen am Franz-Josefs-Kai werden Reisende und Besucher in den Ticketing- und Veranstaltungsbereich hinabgeführt sowie zu Café und Restaurant „Motto am Fluss“, die auf halbem Niveau zwischen Kai und Vorkai liegen. Das Lokal, das bereits kurz nach der Eröffnung als neuer Hotspot der Stadt gehandelt wurde, wurde mit Anklängen an die italienische Espresso-Kultur der 1950er Jahre von BEHF Architekten gestaltet, die bereits für die Neugestaltung des Motto in der Rüdigergasse verantwortlich zeichneten (siehe gesonderten Eintrag).
Vor allem am direkt vom Kai erreichbaren Sonnendeck lässt sich die Wassernähe und der Blick über die gegenüberliegende Uferkante des Donaukanals genießen: Jean Nouvels Hans Holleins Mediatower zugeneigtes PS1-Gebäude liegt schräg im Blickfeld, auch die biederen Gemeindebauten der 1950er und 1960er Jahren sind nicht ohne Charme. Die Breite der Rampen und des Decks ermöglicht das reibungslose Nebeneinander von Cafébesuchern und Passanten, die nichts konsumieren wollen, sondern die Station gewissermaßen als einen auskragenden Stadtspazierweg benutzen. Die naheliegende Schiffsmetapher verliert sich beim Durchschreiten (bzw. Unterwandern) des Gebäudes zur Gänze, zu vielfältig sind die Perspektiven, die die Konstrution aus verschiedenen Blickwinkeln bietet. (Text: Gabriele Kaiser)
Die Stahlfachwerkstruktur mit einer Gesamtlänge von 120 Metern spannt sich weit über den Vorkai, sodass darunter, unmittelbar vor den Einstiegsstellen zu den Schiffen, ein gedeckter Wartebereich entstand. Die drei locker gesetzten Stahlstützengruppen bilden einen Freiraum, der für unterschiedliche Veranstaltung genutzt werden könnte. Das Tragwerk lastet auf fünf Punkten ab, zwei davon sind Ortbetonwandauflager, die in Dimension und Farbton dem historischen Bestand Respekt zollen. Über Stufenrampen bzw. Stiegenaanlagen wurden an den Länggseiten der Station zwei gleichwertige Zugänge geschaffen: von der Rotenturmstraße (U-Bahn-Ausgang, Busparkplätze) nahe der Marienbrücke sowie direkt von der Schwedenbrücke (Straßenbahnhaltestelle, U-Bahn-Ausgang). Von beiden Zugängen am Franz-Josefs-Kai werden Reisende und Besucher in den Ticketing- und Veranstaltungsbereich hinabgeführt sowie zu Café und Restaurant „Motto am Fluss“, die auf halbem Niveau zwischen Kai und Vorkai liegen. Das Lokal, das bereits kurz nach der Eröffnung als neuer Hotspot der Stadt gehandelt wurde, wurde mit Anklängen an die italienische Espresso-Kultur der 1950er Jahre von BEHF Architekten gestaltet, die bereits für die Neugestaltung des Motto in der Rüdigergasse verantwortlich zeichneten (siehe gesonderten Eintrag).
Vor allem am direkt vom Kai erreichbaren Sonnendeck lässt sich die Wassernähe und der Blick über die gegenüberliegende Uferkante des Donaukanals genießen: Jean Nouvels Hans Holleins Mediatower zugeneigtes PS1-Gebäude liegt schräg im Blickfeld, auch die biederen Gemeindebauten der 1950er und 1960er Jahren sind nicht ohne Charme. Die Breite der Rampen und des Decks ermöglicht das reibungslose Nebeneinander von Cafébesuchern und Passanten, die nichts konsumieren wollen, sondern die Station gewissermaßen als einen auskragenden Stadtspazierweg benutzen. Die naheliegende Schiffsmetapher verliert sich beim Durchschreiten (bzw. Unterwandern) des Gebäudes zur Gänze, zu vielfältig sind die Perspektiven, die die Konstrution aus verschiedenen Blickwinkeln bietet. (Text: Gabriele Kaiser)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Presseschau
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Wiener Donauraum Länden und Ufer Betriebs- und Entwicklungs-GmbH
Tragwerksplanung
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Schiffsstation Wien City hervorgegangen1. Rang, Gewinner
fasch & fuchs ZT GmbH
3. Rang, Preis
ARTEC Architekten Bettina Götz + Richard Manahl