Bauwerk

ASFINAG Verwaltungsgebäude
LORENZATELIERS - Innsbruck (A) - 2011
ASFINAG Verwaltungsgebäude, Foto: Christian Flatscher
ASFINAG Verwaltungsgebäude, Foto: Christian Flatscher
Der Verwaltungssitz der ASFINAG für Westösterreich liegt in einem städtebaulich sensiblen Gebiet am Übergang von den Bebauungen am Rennweg zum Hofgartenareal. Um einen adäquaten Ersatz für das hier in den 1960er Jahren von Fred Achammer errichtete und 1987 von Horst Parson umgebaute Bürogebäude zu finden, wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben.

Das Siegerprojekt von peterlorenzateliers ist als einfacher Kubus konzipiert, der in seiner Gestalt auf die jeweilige Umgebung reagiert und auf mehreren Ebenen einen Dialog mit dem urbanen Gefüge aufnimmt. Der Typologie einer „Bürovilla“ folgend fügt sich der Neubau in den beidseitig von Alleen und Grünanlagen begleiteten Rennweg und in den Grünraum des auslaufenden englischen Gartens, reagiert auf bestehende Baufluchten und leitet wie selbstverständlich in die Bebauung der Karl-Kapferer-Straße über. An der Straßenkreuzung schafft die markant ausgebildete Gebäudeecke einen prägnanten Eingangsbereich.

Wesentliches gestalterisches Element des aus vier, leicht versetzt übereinander gestapelten Ebenen bestehenden Baukörpers sind die individuell bedienbaren Lamellen für den Sonnen- und Sichtschutz. Sie umhüllen komplett die gläsernen Fassaden und verleihen durch den vertikalen Verlauf des Metallgewebes der horizontal gegliederten Fassade Lebendigkeit. Die leicht reflektierende Außenhaut fasst das Bürogebäude zu einer geschlossenen Einheit zusammen, erst bei Dunkelheit wird die dahinterliegende Gebäudestruktur durch das durchschimmernde Kunstlicht sichtbar.

Das Erdgeschoss ist im spitzwinkligen Eck an der Kreuzung leicht zurückversetzt, die darüber liegenden Geschosse überdachen den Haupteingang. Von hier aus führt das im Westen situierte Stiegenhaus in die einzelnen Bürogeschosse, die jeweils zweihüftig entlang zentraler Erschließungsbereiche angeordnet sind. Ein großes Dachfenster führt Licht in dieses zum Teil geschossübergreifend offene „Herz“ des Gebäudes, von dem die Büroräume mittels Glaswänden abgetrennt sind. Damit entstand ein sehr heller und durchlässiger Innenraum, der auch durch seine neutrale und reduzierte Gestaltung höchste Flexibilität in der Nutzung bietet. (Text: Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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