Bauwerk

Zweifamilienhaus in Hadersfeld
Triendl und Fessler - Hadersfeld (A) - 2010
Zweifamilienhaus in Hadersfeld, Foto: Karoline Mayer
Zweifamilienhaus in Hadersfeld, Foto: Karoline Mayer

Zweifamilienhaus Hadersfeld

16. November 2010 - ORTE
Der längliche, nach Süden hin ausgerichtete Bauplatz bietet eine beeindruckende Aussicht auf Wiesen und Felder. Mittig am Grundstück liegt die Widmungsgrenze zwischen Bauland und Grünland. Die Entscheidung das Gebäude direkt an die Baugrenze zu positionieren, ergibt eine klare Zonierung der privaten und semiprivaten Aussenbereiche nördlich und südlich des Wohnhauses.

Das Carport mit 2 Abstellboxen und einer Werkstatt bildet eine räumliche Barriere zum Straßenraum und versteckt den dahinter liegenden begrünten Innenhof mit umlaufender Pergola. Dieser introvertierte Außenraum dient als Pufferzone und Vorraum zum eigentlichen Wohngebäude.

Die innere Organisation der beiden Häuser folgt ähnlichen Regeln, variiert aber in Form und Größe. Bei beiden Familien zieht sich der Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss als großer Einraum über die gesamte Gebäudetiefe. Eine räumliche Gliederung entsteht durch zentral positionierte Serviceräume, Küche und Treppe. Die im Obergeschoss untergebrachten Schlafräume profitieren von raumhohen Verglasungen, welche für Ausblick und räumliche Großzügigkeit sorgen.

Die Natur genießen kann man auch auf der südseitigen Holzterrasse, welche sich über die gesamte Gebäudebreite zieht. Einschnitte an der Fassade bieten Rückzugmöglichkeiten für die Bewohner.
Der zwischen die 2 Wohneinheiten geschobene Gemeinschaftsraum mit Sauna, funktioniert einerseits als verbindendes Raumelement, bietet andererseits innen sowie auf der Terrasse eine Abstandsfläche zum Nachbarn.

Vor dem Gebäude breitet sich bis zur Grundgrenze der nach unten terrassierte Garten aus. Das Konzept der Landschaftsarchitekten Lindle-Bukor sieht eine Teilung der Außenräume ohne den Einsatz von Zäunen oder Hecken vor. Private Flächen und allgemein benutzte Flächen gehen bewusst ineinander über und enden in den angrenzenden Wiesen und Feldern.

Das gesamte Haus und die vorgelagerten Nebenräume sind aus Fertigteilen in Holzriegelkonstruktion bzw. massiven Holzelementen (KLH) gefertigt. Die Holzoberflächen der Massivholzwände und Decken wurden weiß lasiert und erzeugen im Innenraum einen Kontrast zur glatten, mineralischen Bodenbeschichtung. Die schwarze Lasur der Holzfassade bildet einen zurückhaltenden Hintergrund für die umgebende Natur und fügt sich ideal in das Landschaftsbild ein. (Text: Architekt:innen)

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Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich

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