Das Projekt wurde im Auftrag eines Systembauers aus Tirol als modulares Haus mit kreuzverleimtem Holz entwickelt. Das Doppelhaus ist das erste Haus dieser Serie. Kreuzlagenholz wurde dabei konsequent eingesetzt: als Konstruktionsmaterial, im Innenausbau, für die Treppe und die Möblierung.

Weder Estrichleger, Trockenbauer noch Maler wurden benötigt. Bei der Fertigung wurden die Kreuzlagenholzelemente und die Fensterausschnitte optimiert. Aus dem Verschnitt wurden Trittstufen, Waschtische und Regale vom Holzbaumeister gefertigt und im Rohbau errichtet.

Die Fensterflächen können mittels Schiebeläden aus unterschiedlich breiten Lärchenholzlatten verschattet werden, wodurch im Inneren ein lebendiges Licht- und Schattenspiel entsteht. So wird auch gesteuert, wie viel Einsicht von außen gewährt wird. Die Nutzer entscheiden, ob das Haus seine Augen öffnet oder schließt.

Aufgrund der hohen Dämmstärke und der Bauweise erreicht das Gebäude eine Energiekennzahl von weniger als 15 kWh/m2a und erfüllt damit Passivhausstandard. Eine Kleinstwärmepumpe, die künftig mittels Photovoltaik gespeist wird, erzeugt die Energie für die Erwärmung der Zuluft und des Brauchwassers im oberen Haus. Die Spitzenlasten deckt ein mit Bioethanol betriebener Ofen ab. Im unteren Haus liefert eine wassergeführte Soleleitung zusätzlich Erdwärme für die Wärmepumpe. Die Wärme wird hier über Zuluft und über lehmverputzte Wandheizflächen abgegeben.

Bei der Innengestaltung wurde – bis auf einige Akzente in Schwarz sowie ein Lettristique Gemälde der Künstlerin Bettina Nuschei – gänzlich auf Farben verzichtetet, denn das Holz verändert seinen Charakter in der Reflektion der Sonne. Und dank der großen Glasflächen kommen mit der Natur die Jahreszeiten und damit auch die Farben ins Haus. (Text: Architekten)