Bauwerk

Moorroom
Paul Steurer, bernardo bader architekten, Rene Bechter - Krumbach (A) - 2009
Moorroom, Foto: Norman Radon
Moorroom, Foto: Norman Radon
6. Januar 2011 - vai
Die Gemeinde Krumbach im Bregenzerwald verfügt über eine Vielzahl kleiner Moore mit ganz unterschiedlichen Ausprägungen in Größe, Art, und Vegetation. Ein „Moor-Lehrpfad“, der die bestehenden Wege und Pfade aufnimmt, erschließt diese einzelnen Moore zusammenhängend. An markanten Punkten bieten insgesamt 13 „Moorsitze“ - großformatige, grob zugeschnittene Holzblöcke – Gelegenheit zum Verweilen und sind zugleich Trägerelement für die bronzenen Informationstafeln.

Am Übergang von landwirtschaftlich genutzter Heuwiese und angrenzendem Moor schwebt der Moorroom leicht über dem Gelände. Das einfache und reduzierte Gebäude soll Unterschlupf, Rastmöglichkeit aber auch Platz für Vorträge bieten. Die Naturlandschaft bleibt völlig unberührt, lediglich sechs Stahlsäulen durchdringen die Geländeoberkante. Das große offene Tor mit den vorgelagerten Stufen signalisiert schon von weitem den Eingang und den öffentlichen Charakter. Die „fehlende Wand“ auf der gegenüberliegenden Längsseite fokussiert auf die weite Moorlandschaft. Boden, Decke und Seitenwände des Raumes schaffen ein gerahmtes Bild. Sämtliche haustechnischen Installationen sowie Türen, Fenster, Geländer werden weggelassen, um auf die natürliche Umgebung angemessen zu reagieren. In der Mitte des Kubus ist ein weiterer „Moorsitz“ platziert. Die unbehandelten Oberflächen des aus massiven Holzbalken „gestrickten“ Baukörpers unterstreichen in der Haptik den puren Anspruch und sind robust genug, Witterung oder gar Vandalismus auszuhalten. (Text: Martina Pfeifer Steiner)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

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