Der Prince Coffee Club am Hohen Markt wurde als Prototyp für eine Coffeshopkette entwickelt. Weitere Filialen in Wien sind geplant. Ziel der Gestaltung war, die komplexen Anforderungen einer Systemgastronomie in ein gästefreundliches Konzept umzusetzen. Der große, rechteckige Raum ist sehr klar gegliedert. Eine riesige Theke, die sämtliche gastronomische Funktionen beinhaltet, bildet quasi das Zentrum des Raumes gegenüber dem Eingang. Rund um dieses Zentrum ist der Gästebereich angeordnet. Entlang der großzügig über Eck verglasten Fassade läuft eine barartige Theke mit hohen Stühlen, der etwas weiter hinter gelegene Bereich lädt in eine gemütliche Lounge mit niedrigen Couchmöbeln.

Der Gesamteindruck soll Lässigkeit im Gegensatz zu einer übertrieben designten „Abgeschlecktheit“ ausstrahlen. Große Zeichnungen, die wie zufällig mit Tusche aufgemalt und unprofessionell wirken, zieren die Wände. Eine Kombination aus rohen, unbehandelten Baustoffen mit hochwertigen Materialien definiert den Stil der Innengestaltung. So ist etwa die Decke sehr rauh verputzt und der Fußboden mit einem Industriekunstharzbelag beschichtet, die Sitzmöbel hingegen sind mit edlem Stoff bezogen und die Tische aus massiver Eiche gefertigt. Darüber hinaus bieten die im Detail präzis gefertigten Möbel besondere Designqualitäten. Die Tische sind addierbare C-förmige Elemente, die beliebig zusammengeschoben und sowohl als Tischchen als auch als Sitzmöbel verwendet werden können. Diese Variabilität provoziert auch bewusst ein legeres Verhalten der Gäste. (Text: Marion Kuzmany)