Bauwerk
Dachausbau und Bestandssanierung Odeongasse
HMA Architektur - Wien (A) - 2010
21. Oktober 2011 - Az W
Das Wohnquartier rund um die Odeongasse im 2. Wiener Gemeindebezirk hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Bestandssanierungen, Neubauten und eine Aufwertung der Freiflächen wirken heute als Attraktor für zentrumsnahes Wohnen. Auch das Erscheinungsbild der Dachausbauten hat sich in den letzten Jahren zum Besseren geändert. hmA Architekten lehnen Dachschrägen ab und planen reguläre Räume mit geraden Wänden auch für Dachwohnungen, die nichts mit den „Sargdeckeln“ der 1970er und 1980er Jahre gemein haben. Die Wohneinheiten, die über Terrassen und Loggien miteinander in Bezug stehen, bilden in luftiger Höhe einen erweiterten Stadtraum, wobei das bestehende Gesimse eine gewünschte Zäsur bildet. Auf zwei Dachgeschossebenen entstanden vier individuelle Maisonettenwohnungen, Nord/Süd-orientiert, die über mehrere Terrassen, Innenhöfe sowie kleine Loggien verfügen. Die Ausführung des Dachgeschossausbaus erfolgte in Leichtbaukonstruktion (Stahlbau mit Riegelwandausfachung und Holztramdecken).
Die Bestandswohnungen der unteren Geschosse erfuhren im Zuge der Gebäudesanierung eine Aufwertung mit straßenseitigen und hofseitig gelegenen Balkonen. Wohnungsbezogene Freiräume über öffentlichem Grund waren in Wien lange Zeit untersagt, die Architekten bemühten sich um eine Ausnahmegenehmigung, die für die Odeongasse auch erteilt wurde. Seit der Planung haben sich die Vorschriften geändert: Balkone, die sich über öffentlichem Grund befinden – zum Beispiel über einem Gehsteig – sind heute bereits genehmigungsfähig. Diese Neuerung stellt eine Chance für den Bestand dar, der sich zwar häufig in attraktiven Lagen in der Stadt befindet, jedoch eklatante Freiraumdefizite aufweist und so gegenüber den Neubauten ins Hintertreffen gerät, zumal geförderte Wohnungen in Wien verpflichtend mit wohnungsbezogenen Freiräumen ausgestattet werden müssen. Das in der Odeongasse heute noch ungewohnt anmutende Erscheinungsbild – Altbauwohnungen mit neu errichteten straßenseitige Balkonen – wird in das Straßenbild Einzug finden und vielleicht bald auch zur Norm werden. (Text: Martina Frühwirth)
Die Bestandswohnungen der unteren Geschosse erfuhren im Zuge der Gebäudesanierung eine Aufwertung mit straßenseitigen und hofseitig gelegenen Balkonen. Wohnungsbezogene Freiräume über öffentlichem Grund waren in Wien lange Zeit untersagt, die Architekten bemühten sich um eine Ausnahmegenehmigung, die für die Odeongasse auch erteilt wurde. Seit der Planung haben sich die Vorschriften geändert: Balkone, die sich über öffentlichem Grund befinden – zum Beispiel über einem Gehsteig – sind heute bereits genehmigungsfähig. Diese Neuerung stellt eine Chance für den Bestand dar, der sich zwar häufig in attraktiven Lagen in der Stadt befindet, jedoch eklatante Freiraumdefizite aufweist und so gegenüber den Neubauten ins Hintertreffen gerät, zumal geförderte Wohnungen in Wien verpflichtend mit wohnungsbezogenen Freiräumen ausgestattet werden müssen. Das in der Odeongasse heute noch ungewohnt anmutende Erscheinungsbild – Altbauwohnungen mit neu errichteten straßenseitige Balkonen – wird in das Straßenbild Einzug finden und vielleicht bald auch zur Norm werden. (Text: Martina Frühwirth)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
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