Seit 20 Jahren gehört „Föger Woman Pure“ zu den führenden Modehäusern Österreichs. In der 15.000-Seelen-Gemeinde Telfs in Tirol wird den Kundinnen Designermode aus den internationalen Metropolen angeboten. Pedrocchi Architekten aus Basel erweiterten das Modehaus um einen kuppelartigen Bau, der die Kollektionen von neuen, viel versprechenden Modemachern, beherbergt.

Das unkonventionell formulierte - zweidimensional gedachte - Fortführen der giebeligen Dachlandschaft der benachbarten Tiroler-Häuser, galt als formale Vorgabe. Die Dachlandschaft hat allerdings mit einem üblichen Giebeldach nichts mehr zu tun. Es ist vielmehr ein geometrisches Gebilde, gepuzzelt aus verschränkten Dreiecken, die, eine Kuppel bildend, stützenlos die 140 Quadratmeter überwölbt.

Der Erweiterungs-Neubau ist als riesiges Schaufenster, mit stufenlosem Übergang des Äußeren und Inneren Bodenbelags, gedacht. Der Innenraum wird durch zwei massive Betonträger dominiert, die in die Diagonalen verspannt sind und auf halber Höhe des Raumes, ein verschobenes Kreuz bilden. Die statische Notwendigkeit dieser dominanten Träger wurde nicht nur als formales, sondern auch als funktionales Element verwendet. An diesen Trägern sind überdimensionale Haken aus Edelstahl aufgehängt, von denen Mode vom Feinsten frei im Raum baumelt. Einer Bühne ähnlich befinden sich die flanierenden Kundinnen inmitten der Mode.

Pure Materialien dominieren den Neubau innen wie außen. Das Dach ist mit schwarzem Lochblech überzogen, innen gibt es nur Sichtbeton, Glas, Chromstahl und einen hellen Boden aus Naturstein. Die Umkleideräume sind durch leicht geschwungene, mit Glasmosaik gepflasterten Wänden, voneinander abgetrennt und werden sanft über Oberlichter belichtet.

Das vor rund 50 Jahren erbaute Föger-Stammhaus wurde bewusst kaum verändert. Statt des bisherigen weißen, bekam es einen dunkelgrauen Anstrich und eine neue Schaufensterfront, welche die Fortsetzung der Verglasung des Erweiterungs-Neubaus bildet. (Text: Architekten)