In Erinnerung an den ersten Besitzer der Villa und Komponisten Hans Lang, berühmt durch sein Lied „Mariandl“, wurde das alte Gartentor mit dem Violinschlüssel belassen. Das Gebäude wurde nun aus- und umgebaut sowie mit unaufdringlich formschönen Zubauten versehen. Straßenseitig tritt der westliche Neubauteil mit seinen weichen Rundungen als weiße Putzfassade in Erscheinung, gartenseitig bekleidet eine überaus feine vorgelagerte Fassade mit transluzenten Schiebeelementen aus gestanzten und weiß lackierten Metallplatten den größten Teil der Ansicht und hüllt das Gebäude in ein völlig neues Erscheinungsbild. In diese diffus anmutende Schicht integriert sind eine große Terrasse im Obergeschoss, eine Veranda im Eingangsgeschoss mit Treppe in den Garten sowie Sonnenschutzelemente vor den Fenstern des Neubaus. Die Ornamente auf den Schiebeelementen wurden nach dem Penros´schen Kachelmuster, das auf einer hierarchisch strukturierten Packung regelmäßiger Fünfecke basiert, von den Architekten berechnet und gezeichnet. Das feingliedrige Spitzenmuster erinnert an die klassische Wiener Veranda und an die islamischen Holzmaßwerke Mashrabiya.
Im Innenraum verklammert eine Stiege den alten mit dem neuen Teil als zentrales Element. Ausblicke und Sichtbeziehungen von den Podesten in verschiedenste Räume und Ebenen lassen das Haus auf lebendige Weise durchschreiten. Die gesamte Innenausstattung ist äußerst aufwändig mit wertvollen Materialien wie Teakholz im dominanten Stiegenbereich und Portogallo Rosso Marmor in den Badezimmern und - sowie weitere Möbelstücke im gesamten Haus - nach Entwürfen der Architekten gefertigt. Graphitgraue Natursteinböden aus Quarzite Java unterstreichen das elegante Flair des Hauses, ein Küchenblock aus grünem brasilianischem Marmor erfreut in der maßgeschneiderten Küche. (Text: Marion Kuzmany)