Bauwerk
Villa 3S
LOVE architecture and urbanism - Steiermark - 2010
Villla 3S
the architects house
25. Juli 2011 - HDA
Ein wunderschönes Grundstück, gerade noch in Graz-Geidorf, ein sehr einschränkender Bebauungsplan und ein sehr ambitioniertes Budget bildeten die Ausgangslage für die Planung meines eigenen Hauses. Einfach und trotzdem komplex, klar und doch verspielt, leicht und optimistisch, klein und doch groß. Ein Ort, der architektonisch besonders ist, ohne den Bewohnern zu viel abzuverlangen; unkonventionell, speziell und doch sehr alltagstauglich sollte mein Haus für mich und meine Familie werden.
Einer der Grundgedanken war es, das relativ große Grundstück in den Wohnraum mit einzubeziehen, d.h. die Grenze zwischen Haus und Garten möglichst fließend zu machen, um so den Wohnraum über das gesamte Grundstück zu erweitern. Das bedeutet möglichst viele subtile und vieldeutige Grenzen und Übergänge zwischen innen und außen: große Verglasungen mit sehr großen Schiebetüren; Terrassen, die in das Grundstück führen sowie überdachte Bereiche lassen diese Grenzen verschwimmen.
Eine weitere Herausforderung stellte der relativ rigide Bebauungsplan mit Satteldach und vorgeschriebener Neigung dar. Eine Faltung ausgehend vom Sitzpodest auf der Südterrasse über die Außenwände, fortgesetzt über dem Dach umhüllt den Baukörper und bildet nebenbei ein „Satteldach“ ohne als konventionelles Satteldach zu erscheinen. Diese Faltung differenziert räumlich die einzelnen Bereiche und gibt so dem Gesamtkomplex noch mehr Spannung. Durch diese so entstehende Räumlichkeit und „Perspektivlichkeit“ erscheint das Haus aus jedem Winkel komplett anders.
Die Räume innen bekommen eine Höhe von bis zu vier Metern, was das gesamte Haus weitaus größer erscheinen lässt. Innen ist das Haus um einen zentralen Hauptraum für Kochen, Essen und Wohnen organisiert. Große Schiebetüren zwischen den einzelnen Räumen verbinden diese im geöffneten Zustand zu einem fließenden ganzen Raumgefüge. Im geschlossenen Zustand hat jeder Raum seine Intimität und Besonderheit. Jeder Raum erweitert sich über seinen eigenen Freibereich bzw. Zugang nach außen. So besitzt z.B. das Bad eine eigene uneinsichtige Terrasse mit Außendusche, die sich über breite Flügeltüren zum Innenraum schalten lässt. So kann man das Bad bei geeignetem Wetter in seiner Fläche verdoppeln.
Die Bauweise ist massiv: Ziegel und Betonwände und auch ein Stahlbetondach. Dieses Dach stellt auch die Speichermasse für angenehmes Innenraumklima dar und ist außen mit Holz belegt. Das verschattet einerseits die Dachhaut und verbindet optisch Terrassen und Dach zu einem Ganzen.
(Text: Bernhard Schönherr)
Einer der Grundgedanken war es, das relativ große Grundstück in den Wohnraum mit einzubeziehen, d.h. die Grenze zwischen Haus und Garten möglichst fließend zu machen, um so den Wohnraum über das gesamte Grundstück zu erweitern. Das bedeutet möglichst viele subtile und vieldeutige Grenzen und Übergänge zwischen innen und außen: große Verglasungen mit sehr großen Schiebetüren; Terrassen, die in das Grundstück führen sowie überdachte Bereiche lassen diese Grenzen verschwimmen.
Eine weitere Herausforderung stellte der relativ rigide Bebauungsplan mit Satteldach und vorgeschriebener Neigung dar. Eine Faltung ausgehend vom Sitzpodest auf der Südterrasse über die Außenwände, fortgesetzt über dem Dach umhüllt den Baukörper und bildet nebenbei ein „Satteldach“ ohne als konventionelles Satteldach zu erscheinen. Diese Faltung differenziert räumlich die einzelnen Bereiche und gibt so dem Gesamtkomplex noch mehr Spannung. Durch diese so entstehende Räumlichkeit und „Perspektivlichkeit“ erscheint das Haus aus jedem Winkel komplett anders.
Die Räume innen bekommen eine Höhe von bis zu vier Metern, was das gesamte Haus weitaus größer erscheinen lässt. Innen ist das Haus um einen zentralen Hauptraum für Kochen, Essen und Wohnen organisiert. Große Schiebetüren zwischen den einzelnen Räumen verbinden diese im geöffneten Zustand zu einem fließenden ganzen Raumgefüge. Im geschlossenen Zustand hat jeder Raum seine Intimität und Besonderheit. Jeder Raum erweitert sich über seinen eigenen Freibereich bzw. Zugang nach außen. So besitzt z.B. das Bad eine eigene uneinsichtige Terrasse mit Außendusche, die sich über breite Flügeltüren zum Innenraum schalten lässt. So kann man das Bad bei geeignetem Wetter in seiner Fläche verdoppeln.
Die Bauweise ist massiv: Ziegel und Betonwände und auch ein Stahlbetondach. Dieses Dach stellt auch die Speichermasse für angenehmes Innenraumklima dar und ist außen mit Holz belegt. Das verschattet einerseits die Dachhaut und verbindet optisch Terrassen und Dach zu einem Ganzen.
(Text: Bernhard Schönherr)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller
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