Bauwerk
Das kleine Schwarze
X ARCHITEKTEN - Gunskirchen (A) - 2010
2. August 2011 - afo
Ein junges Welser Paar, beide im Sozialbereich tätig, kamen im Frühjahr 2008 mit groben Vorstellungen über sportlich geringe Baukosten und Größe ihres Einfamilienhauses, sowie den Lageplan ihres bereits erworbenen Grundstücks im Ortsteil Kappling in der Gemeinde Gunskirchen, einem Vorort der oberösterreichischen Stadt Wels, zu einem Erstgespräch in unser Büro. Ein schlankes Raumprogramm und der Wille bei Konstruktion, Materialien und Oberflächen einen unüblichen, evtl. industriellen, weil kostensparenden Weg zu gehen, bildeten den Start für eine sehr spannende Zusammenarbeit.
Die Umgebung des knapp 1000 m² große Grundstück im sehr ruralen Ortsteil Kappling ist geprägt von einigen locker in der Landschaft verstreuten „Einspringerhöfen“ (eine Form des Vierkanthofes bei dem eine Hofaußenkante offen bleibt), die teilweise noch bewirtschaftet werden und teilweise dem Verfall preisgegeben oder gerade noch davor gerettet wurden. Die hügelige Landschaft ist von Feldern und Wiesen dominiert und mit kleineren Waldstreifen durchzogen. Die Auseinandersetzung mit den vor Ort landschaftsbestimmenden Typologien der angrenzenden Bauernhöfe führte zu einer zeitgemäßen Interpretation der Satteldachform, welche die Idee des archetypischen Daches aufnimmt und die Funktionen Haupthaus, Hof und Nebengebäude zu einem monolithischen Ganzen zusammenfasst. Dach- und Außenwandverkleidung in einheitlicher Faserzemet-Wellplattenverkleidung unterstreichen die monolithische Erscheinung und führen, unterstützt durch die dunkle Farbgestaltung, zu einer Art integrativem Schatten der Umgebungsbebauung.
Bodenplatte und die, durch die Zersiedelung bedingten Infrastrukturprobleme – kein Kanalanschluss – notwendige Senkgrube wurden in Stahlbeton ausgeführt und mußten aufgrund der überschwemmungsbedingten schlechten Baugrundverhältnisse mit zusätzlichen Stützmaßnahmen verstärkt werden. Die Hochbaukonstruktion wurde zur Gänze in Holz-Riegelbauweise ausgeführt, wobei sowohl Wandaußenflächen als auch das Dach mit einer hinterlüfteten Faserzemet – Wellplattenverkleidung ausgeführt wurde, was unter anderem ermöglichte Regenrinnen- und Rohre wegzulassen und das Regenwasser einfach über die Fassade in den Traufschotter fließen zu lassen. Die Fensteröffnungen wurden, bis auf die, dem Wohnzimmer zugeordnete Glasfassade als reduzierte Lochfassade ausgeführt, deren quadratischen Fensterproportionen und Höhenversprünge die monolithische Konzeption des Gebäudes unterstützt. Als stark kontrastierende Aushöhlung wurde der, als Carport und Erschließungsbereich dienende, Hof mit weißen Holz- und Textiloberflächen ausgekleidet. Der Ansatz der homogenen Außenerscheinung drückt sich auch an die Innenflächen der Außenwände bzw. des Daches durch. Diese wurde konsequent mit weiß geölten Seekieferplatten verkleidet. Sichtbare Tramdecke und darauf liegende Bretterschalung wurden in weiß geöltem Fichtenholz ausgeführt und führen gemeinsam mit dem im ganzen Haus, mit Spachtelmasse auf Zementbasis beschichtetem, Estrichboden zu einer Umkehrung gewohnter Raumwahrnehmungen (Holzboden und homogene Deckenuntersicht). Heizung, Pelletslager und Kellerersatzstauraum finden sich im nicht geheizten Nebengebäude wieder. Im Erdgeschoss des Haupthauses befinden sich in einem effizient offenen Raumgefüge Eingangsbereich, Garderobe, Treppenaufgang, Kochen-, Ess- und Wohnzimmer, sowie zu einem Sanitärblock zusammengefasst WC und ein kleiner Hauswirtschaftsraum der auch die Wohnraumlüftungsanlage des Niedrigstenergiehauses beinhaltet. Über den zum Wohnzimmer hin offenen Treppenkörper erreicht man das bis unter die schräge Dachuntersicht des Satteldaches offene Obergeschoss. Über einen offenen Verteilerraum, der z. Zt. als Musizierbereich (der Bauherr spielt Cornamuse in einem Ensemble für alte Musik) und in weiterer Folge evtl. als zweites Kinderzimmer dient, werden Bad, Elternschlafzimmer sowie Gäste/Kinderzimmer erschlossen. (Text: Architekten)
Die Umgebung des knapp 1000 m² große Grundstück im sehr ruralen Ortsteil Kappling ist geprägt von einigen locker in der Landschaft verstreuten „Einspringerhöfen“ (eine Form des Vierkanthofes bei dem eine Hofaußenkante offen bleibt), die teilweise noch bewirtschaftet werden und teilweise dem Verfall preisgegeben oder gerade noch davor gerettet wurden. Die hügelige Landschaft ist von Feldern und Wiesen dominiert und mit kleineren Waldstreifen durchzogen. Die Auseinandersetzung mit den vor Ort landschaftsbestimmenden Typologien der angrenzenden Bauernhöfe führte zu einer zeitgemäßen Interpretation der Satteldachform, welche die Idee des archetypischen Daches aufnimmt und die Funktionen Haupthaus, Hof und Nebengebäude zu einem monolithischen Ganzen zusammenfasst. Dach- und Außenwandverkleidung in einheitlicher Faserzemet-Wellplattenverkleidung unterstreichen die monolithische Erscheinung und führen, unterstützt durch die dunkle Farbgestaltung, zu einer Art integrativem Schatten der Umgebungsbebauung.
Bodenplatte und die, durch die Zersiedelung bedingten Infrastrukturprobleme – kein Kanalanschluss – notwendige Senkgrube wurden in Stahlbeton ausgeführt und mußten aufgrund der überschwemmungsbedingten schlechten Baugrundverhältnisse mit zusätzlichen Stützmaßnahmen verstärkt werden. Die Hochbaukonstruktion wurde zur Gänze in Holz-Riegelbauweise ausgeführt, wobei sowohl Wandaußenflächen als auch das Dach mit einer hinterlüfteten Faserzemet – Wellplattenverkleidung ausgeführt wurde, was unter anderem ermöglichte Regenrinnen- und Rohre wegzulassen und das Regenwasser einfach über die Fassade in den Traufschotter fließen zu lassen. Die Fensteröffnungen wurden, bis auf die, dem Wohnzimmer zugeordnete Glasfassade als reduzierte Lochfassade ausgeführt, deren quadratischen Fensterproportionen und Höhenversprünge die monolithische Konzeption des Gebäudes unterstützt. Als stark kontrastierende Aushöhlung wurde der, als Carport und Erschließungsbereich dienende, Hof mit weißen Holz- und Textiloberflächen ausgekleidet. Der Ansatz der homogenen Außenerscheinung drückt sich auch an die Innenflächen der Außenwände bzw. des Daches durch. Diese wurde konsequent mit weiß geölten Seekieferplatten verkleidet. Sichtbare Tramdecke und darauf liegende Bretterschalung wurden in weiß geöltem Fichtenholz ausgeführt und führen gemeinsam mit dem im ganzen Haus, mit Spachtelmasse auf Zementbasis beschichtetem, Estrichboden zu einer Umkehrung gewohnter Raumwahrnehmungen (Holzboden und homogene Deckenuntersicht). Heizung, Pelletslager und Kellerersatzstauraum finden sich im nicht geheizten Nebengebäude wieder. Im Erdgeschoss des Haupthauses befinden sich in einem effizient offenen Raumgefüge Eingangsbereich, Garderobe, Treppenaufgang, Kochen-, Ess- und Wohnzimmer, sowie zu einem Sanitärblock zusammengefasst WC und ein kleiner Hauswirtschaftsraum der auch die Wohnraumlüftungsanlage des Niedrigstenergiehauses beinhaltet. Über den zum Wohnzimmer hin offenen Treppenkörper erreicht man das bis unter die schräge Dachuntersicht des Satteldaches offene Obergeschoss. Über einen offenen Verteilerraum, der z. Zt. als Musizierbereich (der Bauherr spielt Cornamuse in einem Ensemble für alte Musik) und in weiterer Folge evtl. als zweites Kinderzimmer dient, werden Bad, Elternschlafzimmer sowie Gäste/Kinderzimmer erschlossen. (Text: Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: afo architekturforum oberösterreich
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Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Andrea Falkner
Alexander Tuschner
Fotografie