Bauwerk
Sanierung Kapelle Dachsberg
Heidl Architekten ZT GmbH - Prambachkirchen (A) - 2008
27. Oktober 2011 - afo
Das Gymnasium in Dachsberg ist in vielerlei Hinsicht das kulturelle Zentrum eines ländlich geprägten Umfeldes. Mit dem Umbau seiner Kapelle hat es dieses um ein eindrucksvolles Beispiel zeitgenössischer Architektur bereichert.
Für die in Dachsberg wirkenden Patres – Oblaten vom heiligen Franz von Sales – hatte die Kapelle als Grablege eines sich über Österreich und Süddeutschland erstreckenden Einzugsgebietes seit jeher besondere Bedeutung.
In ihrer vom Linzer Architekturbüro Heidl Architekten geplanten Neugestaltung ist sie nun zu einem für Spiritualität und Begegnung gleichermaßen anregenden Ort geworden, der sowohl im Schulalltag als auch seitens der „Außenstehenden“ in der Region begeistert angenommen wird.
Andreas Heidl hat mit der ihm eigenen Gründlichkeit nicht nur den ursprünglich aus den 1960er Jahren stammenden Bau selbst, sondern auch dessen Zugangsbereich neu geordnet.
Heidl hat dem aus der bewegten Topographie hervorgegangenen Auf und Ab zwischen dem ehemaligen Schloss, der recht unvermittelt daran gebauten Kapelle und dem von einem Verkehrsweg flankierten Schulgebäude einen barrierefreien Zugang und Vorplatz abgewonnen, in den Relikte aus dem Umbau integriert sind: Steine aus den Stufen zum abgebauten Hochaltar und die steinerne Kanzel, die neben einem einzelnen Baum, einem natürlich gespeisten Brunnen und einigen Sitzstufen dem kleinen Platz erstaunliche Nutzungsvielfalt verleiht.
Den Eingang beschirmt nun eine mit einer einzelnen Skulptur geschmückte, von drei Öffnungen durchbrochene Wandscheibe, was den Übergang zum historischen Bestand in eine zweifelsfrei als neu ablesbare und dennoch seit der Antike gebräuchliche Form bringt.
Die Tore der daraus entstandenen Übergangszone sind aus massiven, sorgfältig gerosteten und gewachsten Stahlblechen gefertigt. Dieses schier unverwüstliche und dennoch die Vergänglichkeit alles Irdischen beschwörende Material findet sich auch in der Konstruktion des Tabernakels und des über einen ausgeklügelten Mechanismus mitsamt der schweren, aus dem Bestand übernommenen Mosaikplatte im Boden versenkbaren neuen Volksaltars wieder.
Generell hat die auch haustechnisch und akustisch wirksame Sanierung viele vorgefundene Elemente wie die großformatigen Steinverkleidungen oder die zartfarbigen Reliefs nicht nur erhalten, sondern als Zeichen der Kontinuität in einer Weise ergänzt, die ihre Qualität eigentlich erst zur Wirkung bringt.
So hat die Zurücknahme der Empore das hinterste der bunten Fenster freigelegt und der silberne, mit dem versilberten Gehäuse des Tabernakels korrespondierende Hintergrund der Christusfigur in der Mittellachse der Kapelle verleiht dem von steinernen Sedes gerahmten Chor eine unaufdringlich transzendentale Wirkung.
Die Kapelle lebt im Wandel des farbigen Lichts, das in der feinsinnig schlichten Fassung des Raumes eine berührende Stimmung entfaltet.
(Text: OÖNachrichten, Romana Ring, 17. 01. 2009)
Für die in Dachsberg wirkenden Patres – Oblaten vom heiligen Franz von Sales – hatte die Kapelle als Grablege eines sich über Österreich und Süddeutschland erstreckenden Einzugsgebietes seit jeher besondere Bedeutung.
In ihrer vom Linzer Architekturbüro Heidl Architekten geplanten Neugestaltung ist sie nun zu einem für Spiritualität und Begegnung gleichermaßen anregenden Ort geworden, der sowohl im Schulalltag als auch seitens der „Außenstehenden“ in der Region begeistert angenommen wird.
Andreas Heidl hat mit der ihm eigenen Gründlichkeit nicht nur den ursprünglich aus den 1960er Jahren stammenden Bau selbst, sondern auch dessen Zugangsbereich neu geordnet.
Heidl hat dem aus der bewegten Topographie hervorgegangenen Auf und Ab zwischen dem ehemaligen Schloss, der recht unvermittelt daran gebauten Kapelle und dem von einem Verkehrsweg flankierten Schulgebäude einen barrierefreien Zugang und Vorplatz abgewonnen, in den Relikte aus dem Umbau integriert sind: Steine aus den Stufen zum abgebauten Hochaltar und die steinerne Kanzel, die neben einem einzelnen Baum, einem natürlich gespeisten Brunnen und einigen Sitzstufen dem kleinen Platz erstaunliche Nutzungsvielfalt verleiht.
Den Eingang beschirmt nun eine mit einer einzelnen Skulptur geschmückte, von drei Öffnungen durchbrochene Wandscheibe, was den Übergang zum historischen Bestand in eine zweifelsfrei als neu ablesbare und dennoch seit der Antike gebräuchliche Form bringt.
Die Tore der daraus entstandenen Übergangszone sind aus massiven, sorgfältig gerosteten und gewachsten Stahlblechen gefertigt. Dieses schier unverwüstliche und dennoch die Vergänglichkeit alles Irdischen beschwörende Material findet sich auch in der Konstruktion des Tabernakels und des über einen ausgeklügelten Mechanismus mitsamt der schweren, aus dem Bestand übernommenen Mosaikplatte im Boden versenkbaren neuen Volksaltars wieder.
Generell hat die auch haustechnisch und akustisch wirksame Sanierung viele vorgefundene Elemente wie die großformatigen Steinverkleidungen oder die zartfarbigen Reliefs nicht nur erhalten, sondern als Zeichen der Kontinuität in einer Weise ergänzt, die ihre Qualität eigentlich erst zur Wirkung bringt.
So hat die Zurücknahme der Empore das hinterste der bunten Fenster freigelegt und der silberne, mit dem versilberten Gehäuse des Tabernakels korrespondierende Hintergrund der Christusfigur in der Mittellachse der Kapelle verleiht dem von steinernen Sedes gerahmten Chor eine unaufdringlich transzendentale Wirkung.
Die Kapelle lebt im Wandel des farbigen Lichts, das in der feinsinnig schlichten Fassung des Raumes eine berührende Stimmung entfaltet.
(Text: OÖNachrichten, Romana Ring, 17. 01. 2009)
Für den Beitrag verantwortlich: afo architekturforum oberösterreich
Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroom@afo.at
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