Bauwerk

Ärztehaus Baden
László Krizmanics - Baden (A) - 2005
Ärztehaus Baden, Foto: Friedhelm Krischer Fotografie
Ärztehaus Baden, Foto: Friedhelm Krischer Fotografie
6. Dezember 2011 - ORTE
Das Ordinations- und Bürohaus befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhofsplatz. Das trapezförmige Grundstück wird von dem hoch liegenden Bahndamm bzw. dem Erzherzog Wilhelm Ring und der Pallfygasse begrenzt. Die Verbauung passt sich ebenfalls trapezförmig dem Grundstück an. Die zum Bahnhofsplatz orientierte Glasfassade ist zum hochliegenden Gleiskörper im rechten Winkel angeordnet.
Das in der Stadt Baden stets präsente Biedermeier mit zitierten Tympanon und Säulen findet sich in der Fassade des Ärztehauses wieder. Ebenfalls thematisiert wird das Thermalwasser der Stadt, als horizontale Verlängerung der Glasfassade in Form eines Flachwasserbeckens. Unterhalb befindet sich ein Konferenzraum, der über den teilweise beglasten Boden des Beckens belichtet wird.
Das atriumartige Stiegenhaus fungiert als Bindeglied zwischen dem Vorplatz und dem Stiegenhaus selbst. Von allen Geschoßen des Stiegenhauses erlebt der Besucher die Aussicht aus unterschiedlichen Perspektiven: auf den Bahnhofsplatz bis hin zur Hohen Wand.
Die Radiologie belegt das gesamte Erdgeschoß. Die Wartezonen sind an den beiden bis über die Augenhöhe matt verglasten Seitenfassaden angeordnet, sodass die Patienten ein helles Ambiente vorfinden und die Blickbeziehung ins Freie erhalten bleibt. Ergänzt wird die Wartezone mit einer Spielzone. Besonderes Augenmerk wurde bei der Planung darauf gelegt, dass sich Ärztewege und Patientenwege, insbesondere von unbekleideten Patienten, nicht kreuzen. Dementsprechend, befindet sich der Patienteneingang im Süden, nächst dem Hauseingang, und der Ärzte- bzw. Personaleingang auf der Nordseite. Von dort aus gelangt man direkt in die natürlich belichtete Kernzone, in der sich der Sozialraum und Ärzteraum befinden. Bei der Konzeption der modernen Ordinationen der Obergeschoße, wie Praktischer Arzt, Orthopäde und Hautarzt, stand das Wohlbefinden der Patienten ganz im Mittelpunkt. So verfügen alle Wartezonen über einen Blick ins Freie und einen Balkon. Ein behindertengerechter Lift ermöglicht den Patienten komfortabel von den Parkplätzen in der Tiefgarage zu den Ordinationen zu gelangen.
Das 4- geschossige Gebäude wird zentral beheizt. Die Wärmeversorgung erfolgt mit Gas, gekühlt wird über den hauseigenen Brunnen, welcher den größten Teil der Kühllast übernimmt und nur geringfügig mit einer Wärmepumpe bzw. Kühlmaschine nachgekühlt werden muss. Das Haus ist mit hochwertiger Verglasung und Vollwärmeschutzfassade als Niedrigenergiehaus konzipiert.
(Text: Architekt:innen)

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Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich

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