Bauwerk

Ausstellungsgestaltung „250 Jahre Rechungshof“
BWM Designers & Architects - Wien (A) - 2011
Ausstellungsgestaltung „250 Jahre Rechungshof“, Foto: Christoph Panzer
Ausstellungsgestaltung „250 Jahre Rechungshof“, Foto: Christoph Panzer
19. Dezember 2011 - Az W
Das 250-jährige Bestehen des Rechnungshofes ist Anlass einer Ausstellung im ehrwürdigen Rahmen der Säulenhalle des Parlaments. Geschichte und Wirken des Rechnungshofes sollen den Bürgern näher gebracht werden. Die Säulenhalle stellt nicht nur auf Grund des starren Rasters der Säulen eine Herausforderung an die Ausstellungsarchitektur dar. Während der Laufzeit muss die gesamte Ausstellung bei Bedarf kurzfristig entfernt und wieder aufgestellt werden können, wenn Sicherheitsvorkehrungen bei Staatsbesuchen das erfordern. Die Abmessungen der Kuben leiten sich vom Abstand der Säulen ab: die 2 Meter breiten Kuben können auf den Zentimeter genau zwischen zwei Säulen hindurchgeschoben werden.

Im März 2010 konnten BWM Architekten den Architekturwettbewerb für sich entscheiden. „Hinter die Zahlen schauen“ – so lautet das Motto der Gestaltung. Und Zahlen prägen den Entwurf, in dem Architektur und Grafik integriert gedacht sind. In die üppig im rosa Marmorkleid strahlende Säulenhalle des Parlaments werden 10 weiße Kuben gesetzt. Schwarz auf weiß durchnummeriert gliedern die riesigen Zahlen von 0 bis 9 die Erzählung und weisen den Weg durch die Ausstellung. Die Demontagemöglichkeit (2 Meter Maximalbreite), gepaart mit einer möglichst großzügigen Displayfläche verlangte ein wenig verspieltes Design, einzig beim Kubus Nummer 4 wurde die reizvolle Idee, die Form der Ziffern auf das Display räumlich zu übertragen, überzeugend umgesetzt.
Die Außenwände der Kuben sind wie ein Magazin gestaltet. Vertraute Elemente wie Überschrift, Intro oder die Randspalte unterstützen die Lesbarkeit, daneben eröffnen große Ausschnitte Einblicke in das Innere der Kuben und ermöglichen immer wieder einen zufälligen Blick auf die Rückseite der Exponate hinter anderen Öffnungen.

Besonderer Fokus wird auf die Besuchergruppe der Jugendlichen gelegt, deren Interesse durch zahlreiche interaktive Tools geweckt werden soll. Aus den oft nicht ganz leicht zugänglichen Themen wurden gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Kurator Kernfragen destilliert, deren Antworten die Besucher mit Laden, Klappen, Zahnrädern oder Walzen spielerisch erforschen können. (Text Architekten, redaktionell überarbeitet und erweitert Martina Frühwirth)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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