Bauwerk

BORG + NMS Deutsch-Wagram
franz zt gmbh - Deutsch-Wagram (A) - 2011
BORG + NMS Deutsch-Wagram, Foto: Lisa Rastl
BORG + NMS Deutsch-Wagram, Foto: Lisa Rastl
19. Dezember 2011 - Az W
Um eine Schulbildung bis zur Matura zu ermöglichen, beschloss der Gemeinderat von Deutsch-Wagram die Errichtung eines Oberstufenrealgymnasiums, das aufgrund der Renovierungsbedürftigkeit der bestehenden Hauptschule mit einer neuen Mittelschule verbunden wurde. Da das zur Verfügung stehende Grundstuück mit Park und Landschaftsteich an die vorhandene Volkschule und den Kindergarten grenzt, sollten die Freiflächen gemeinsam genutzt werden. Das Raumprogramm wurde in zwei getrennte Baukörper aufgeteilt: einen „langen Schulriegel“ und eine „Zweifachsporthalle“.

Der langgestreckte Schulriegel liegt normal zu einem Fußweg und bildet an seinem auskragenden Kopfteil einen großzügigen Vorplatz mit einem markanten und überdachten Eingang, der in die Zentralgarderobe und Aula führt. Der drei- bis viergeschoßige Baukörper folgt sowohl im Grundriss als auch im Schnitt dem Gelände, das umlaufende Glasband im Erdgeschoß verleiht dem Bau schwebenden Eindruck. Das Herzstück bildet hier die Bibliothek, die sich über drei Geschoße erstreckt. Sitzstufen laden zum Lesen ein und bieten gleichzeitig eine Bühne für kleine Vorträge und Präsentationen. Die für eine optionale Erweiterung einzuplanende Fläche im zweiten Obergeschoß ist in Form einer großzügigen Dachterrasse ausgebildet. Holzgedeckte Liegeplattformen und Sitzstufen bieten einen hochwertigen Pausenraum in unmittelbarer Nähe der Stammklassen und können auch für Unterricht im Freien genutzt werden.
Die Sporthalle ist - soweit es der hohe Grundwasserstand erlaubt - eingegraben und entspricht auf diese Weise dem Maßstab des gegenüberliegenden Kindergartens und der Volksschule.

Das Fassadenkonzept aus farblich von weiß bis hellblau abgestuften Aluminiumplatten unterstreicht sowohl die Zusammengehörigkeit als auch Individualität der beiden Gebäude. 175 Fenster im einheitlichen Format von 1,80 x 1,80 m reagieren flexibel auf die unterschiedlichen Innenräume, in den Klassen bilden die Fenster tiefe Sitznischen als zusätzliche Pausenzonen.

Die Summe aus kompaktem Baukörper, hochgedämmter thermischer Gebäudehülle und einer Lüftungsanlage mit effizienter Wärmerückgewinnung ergibt ein außergewöhnlich energieeffizientes Gebäude mit Passivhausqualität. Die Energiegewinnung mittels Grundwasserwärmepumpen und Photovoltaikanlage sowie die Versickerung des Regenwassers auf Eigengrund tragen zu einem ökologischem Gesamtkonzept bei. (Text Architekten, redaktionell gekürzt und überarbeitet Marion Kuzmany)

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Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien

Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzigwelzig[at]azw.at

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