Bauwerk

Unipark Nonntal
Storch Ehlers Partner - Salzburg (A) - 2011
Unipark Nonntal, Foto: Angelo Kaunat
Unipark Nonntal, Foto: Angelo Kaunat

Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg

30. Oktober 2012 - Initiative Architektur
Salzburg ist eine Universitätsstadt. Das neue Gebäude der Kultur- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät manifestiert dies im besten Sinne und auf einem zeitgemäßen Niveau. Es ersetzt nach einem langen Prozess der Projektentwicklung die in den 1960er Jahren als zehnjähriges Provisorium errichteten Plattenbauten, in denen schließlich rund 40 Jahre lang Teile der Geisteswissenschaftlichen Fakultät unter kläglichen räumlichen Bedingungen untergebracht waren.
Das neue Gebäude leistet weitaus mehr, als nur den heutigen funktionalen Standards zu entsprechen. Es ist nicht nur ein stimulierender Lern- und Arbeitsort, sondern es erfüllt alle Voraussetzungen, um im Sinne einer offenen Hochschule den Dialog mit der außeruniversitären Öffentlichkeit – im übertragenen wie wörtlichen Sinn – zu führen. An der Schnittstelle zwischen Zentrum und Nonntal gelegen, vermag der markante Solitär zudem, den Salzburger:innen attraktive urbane Plätze zur Nutzung bereitzustellen und ein neues, räumlich qualitätsvolles Gelenk zwischen dichter Altstadt und durchgrünter Vorstadt zu bilden. Die Verschränkung zwischen wissenschaftlichem Betrieb und Öffentlichkeit vollzieht sich auf mehreren Ebenen und entwickelt sich von der Gebäudebasis bis nach ganz oben. Die Bibliothek bildet als introvertierter Hort des Wissens und der Konzentration den Sockel des Gebäudes. In Form eines transparenten Kubus, in dem sich zusätzliche Bibliotheksarbeitsplätze befinden, taucht sie nach oben in den öffentlichen Raum, wo sich unter den Institutsgeschossen ein ansteigender Platz entwickelt, der zu den neuen Sportanlagen und dem Naturraum im Stadtteil Freisaal überleitet.
Im Inneren begünstigen Lichthöfe und ein hoher Grad an wohldosierter Transparenz die vertikale und horizontale Durchlässigkeit, die innerhalb des großen Volumens die Orientierung erleichtern, für geistige Offenheit stehen und ein neues Selbstverständnis innerhalb des universitären Klassensystems abbilden. Auf dem Dach entstand ein öffentlich zugänglicher urbaner Platz, der von einzelnen Institutsräumen perforiert wird. Mit einer ansprechenden Freiraumgestaltung und einer Cafeteria wird er zu einem angenehmen Aufenthaltsort, dessen Attraktivität nicht zuletzt darin besteht, dass er zwischen Boden und Berg eine neue Horizontebene im städtischen Raum erschließt.
Neben dem variantenreichen Gefüge von Frei-, Innen- und Binnenräumen überzeugt der Unipark Nonntal auch durch eine im Detail sorgfältig durchgearbeitete Materialisierung, die zum hochwertig anmutenden Ambiente wesentlich beiträgt. (Text: Jury)

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Für den Beitrag verantwortlich: Initiative Architektur

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