Bauwerk

Wohnhaus Buttler-Thum
Hansjörg Thum, Stefanie Buttler - Feldkirch (A) - 2004
Wohnhaus Buttler-Thum, Foto: Stefanie Buttler
Wohnhaus Buttler-Thum, Foto: Stefanie Buttler

Neuinterpretation des Rheintalhauses

12. Oktober 2012 - vai
Um das ca. 250 Jahre alte Haus an der Nafla im Feldkircher Ortsteil Altenstadt vor dem Abriss zu bewahren, wurde das Gebäude in Eigenleistung der Bauherrschaft – Planung und Ausführung – komplett saniert. Dem Typus des Rheintaler Bauernhauses entsprechend, erfuhr das Bauwerk eine Neuinterpretation, die dessen charakteristische Elemente zitiert.

Das Gebäude sitzt auf einem gemauerten Kellerstock auf und hat ein typisch geknicktes Satteldach mit Kreuzfirst. Die alte Holzschindelfassade wurde mit einer kleinteiligen Lattenstruktur aus Lärche erneuert. Die Lochfassade der ehemaligen Scheune prägen straßenseitig große Atelierfenster, westseitig sind nur kleine Fensterschlitze in die Fassade eingeschnitten.
Das Grundrissschema des Hauses wird größtenteils beibehalten. Im Wirtschaftsteil finden ebenerdig Werkstatt und „Sommerzimmer“ Platz. Darüber liegen Büro und das „Turmzimmer“, welches sich bis unter das Dach entwickelt. Decken und Wände aus sägerohen Fichtedielen sind im Erdgeschoss unbehandelt, im Obergeschoss mit weißer Kalkfarbe gestrichen.
Im Wohntrakt entsteht durch Zusammenlegung von Stube mit Schlafzimmer und der Entfernung einer Decke der großzügige Wohnraum, der sich in einem Teil über zwei Geschosse erstreckt und Zugang zum Garten ermöglicht. Edel wirkt der dunkle Dielenboden aus Raucheiche zusammen mit den weißen Wänden. Die Flurküche dient als zentraler Raum zur Erschließung sämtlicher Räume und des Obergeschosses.
Wohnung und Büro werden mit zwei Speicheröfen (Verbrauch nur 4,5 m³ Brennholz pro Jahr) beheizt. Die Warmwasserbereitung erfolgt über Solarenergie und Nachtstrom. (Text: Julia Ess)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

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