Bauwerk
Schutzhütte im Laternsertal
Marte.Marte Architekten - Laterns (A) - 2011
2. Oktober 2012 - vai
Am Rande eines bewaldeten Tobels, unterhalb des stattlichen Holzhauses der Schwesterngemeinschaft, ragt das kleine Turmgebäude aus dem steil abfallenden Hang. Prägnant und modest in Erscheinung, reckt es sich aus einer kleinen, am Hohlweg entlang des Waldsaumes gelegenen Senke. Bis auf die Zufahrt wurden keine Hangverformungen vorgenommen, das Terrain in seiner Ursprünglichkeit belassen.
Mit der Selbstverständlichkeit eines Stadels vergleichbar, hebt sich das in Materialisierung rundum homogene Gebäude aus sorgsam gespitztem Beton vom Wiesengrün und Winterweiß ab. Seine aschfahle Farbe wird nur geringfügig kontrastiert durch die schwere Eingangstüre aus Eichenholz, die anthrazitfarbenen Geländerstäbe verschmelzen mit dem Geäst des angrenzenden Waldes. Wie eingestanzt sitzen die quadratischen, in unterschiedlichen Größen dimensionierten Fenster über die vier Wandflächen verteilt, erst über Eck in ihrer Gesamtkomposition wahrnehmbar.
Die vom Bauherren gewünschte integrierte Außenfläche wird zum Kunstgriff: auf der durch eine Freitreppe zugänglichen Eingangsebene schnürt sich das Volumen auf zwei tragende Eckkörper ein, diese bieten wettergeschützten Aus- und Durchblick und bedeutungsvolles Eintreten. Dahinter verbindet eine Wendeltreppe die obere Wohnebene mit den beiden unten liegenden privateren Ebenen, wo Schlaf- und Entspannungsräume puzzleartig ineinander greifen. Semantisch treten vor das innere Auge ob dieser Geste des Turms zugleich wehrhafter Archetyp und abstrahierte Computerfigur – der Turm wirkt eigentümlich vertraut und fremd in einem.
Im Inneren werden jene, in die doppelwandige Betonhülle gestanzten Öffnungen durch breite, wenig wandübergreifende Fenster-Passpartouts aus massiver Eiche zu gerahmten Landschaftsbildern, fokussieren den Blick des Gastes auf die bedeutendsten Bergmassive, sanfte Hangschultern und dichtes Waldgehölz. Neben rohen Betonoberflächen und Böden, Türen und Einbauten aus unbehandelter Eiche ergänzen Flächen aus Schwarzmetall das stimmige, karge Materialgefüge. Kein leichtgewandiges Ferienhaus wurde hier von Bauherren und Architekten geschaffen, sondern eine über Generationen wirksame Rückzugsstätte, bevorstehenden Veränderungen von Klima und Landschaft zum Trotz.
(Text: Marina Hämmerle)
Mit der Selbstverständlichkeit eines Stadels vergleichbar, hebt sich das in Materialisierung rundum homogene Gebäude aus sorgsam gespitztem Beton vom Wiesengrün und Winterweiß ab. Seine aschfahle Farbe wird nur geringfügig kontrastiert durch die schwere Eingangstüre aus Eichenholz, die anthrazitfarbenen Geländerstäbe verschmelzen mit dem Geäst des angrenzenden Waldes. Wie eingestanzt sitzen die quadratischen, in unterschiedlichen Größen dimensionierten Fenster über die vier Wandflächen verteilt, erst über Eck in ihrer Gesamtkomposition wahrnehmbar.
Die vom Bauherren gewünschte integrierte Außenfläche wird zum Kunstgriff: auf der durch eine Freitreppe zugänglichen Eingangsebene schnürt sich das Volumen auf zwei tragende Eckkörper ein, diese bieten wettergeschützten Aus- und Durchblick und bedeutungsvolles Eintreten. Dahinter verbindet eine Wendeltreppe die obere Wohnebene mit den beiden unten liegenden privateren Ebenen, wo Schlaf- und Entspannungsräume puzzleartig ineinander greifen. Semantisch treten vor das innere Auge ob dieser Geste des Turms zugleich wehrhafter Archetyp und abstrahierte Computerfigur – der Turm wirkt eigentümlich vertraut und fremd in einem.
Im Inneren werden jene, in die doppelwandige Betonhülle gestanzten Öffnungen durch breite, wenig wandübergreifende Fenster-Passpartouts aus massiver Eiche zu gerahmten Landschaftsbildern, fokussieren den Blick des Gastes auf die bedeutendsten Bergmassive, sanfte Hangschultern und dichtes Waldgehölz. Neben rohen Betonoberflächen und Böden, Türen und Einbauten aus unbehandelter Eiche ergänzen Flächen aus Schwarzmetall das stimmige, karge Materialgefüge. Kein leichtgewandiges Ferienhaus wurde hier von Bauherren und Architekten geschaffen, sondern eine über Generationen wirksame Rückzugsstätte, bevorstehenden Veränderungen von Klima und Landschaft zum Trotz.
(Text: Marina Hämmerle)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad