Bauwerk

Einfamilienhaus Achleitner
Bruno Moser - Kundl (A) - 2011
Einfamilienhaus Achleitner, Foto: Christian Flatscher
Einfamilienhaus Achleitner, Foto: Christian Flatscher
In einem neu erschlossenen Siedlungsgebiet in Kundl wünschten sich die Bauherr:innen ein „einfaches, schlichtes Holzhaus“. Da bei neuen Siedlungen seitens der Gemeinden meist nur die Parzellierung und ein allgemeiner Bebauungsplan vorgegeben sind, versuchten die Architekten hier speziell den öffentlichen Straßenraum, die Zufahrt und den Übergang zum Privaten zu thematisieren. Zur Straße hin setzten sie einen eingeschossigen Baukörper, der Garage und Stauraum birgt, als Eingangstor fungiert und sich zum Garten als überdachte Veranda fortsetzt. Die vorgelagerten Parkplätze und der Straßenraum bilden einen öffentlichen Vorplatz, der in Zukunft von den Bewohner:innen, speziell den Kindern, z. B. zum Ballspielen oder Fahrradfahren genutzt werden kann.

Vom „Nebenraumhaus“ aus erreicht man über diese inszenierte Wegführung den mittig gelegenen Eingang des zweigeschossigen Wohnhauses und betritt einen großzügigen Vorraum. Rechts vom Eingang befindet sich eine autarke Wohneinheit (derzeit als Lehrerzimmer bzw. Vorbereitungsraum genutzt), die durch den vorgelagerten Nebenbaukörper Intimität erfährt und nach Osten und Süden orientiert ist. Links gelangt man in den offenen Wohn- und Essbereich, der sich Richtung Süden zum Garten und zur Veranda hin öffnet. Auch das Obergeschoss ist durch den Stiegenraum in zwei Bereiche gegliedert: einen für die Kinder mit eigenen Bad und einen für die Eltern mit Schrankraum, Bad, Schlafzimmer und großer Loggia.

Entsprechend der Orientierung des Baukörpers wurden die Ost-, Nord- und Westfassade als Lochfassaden ausgebildet, die Südfassade großzügig verglast. Die raumhohe Öffnung in der Fassade im Obergeschoss wurde mittels eines Edelstahlnetzes geschlossen. Konstruktiv wurden sämtliche Wände und Decken als Massivholzbauteile (BBS) ausgeführt, die nach außen hin gedämmt und mit einer vertikalen offen Lattenfassade in Lärche beplankt wurden. Sämtliche Verglasungen sind als fixe oder bewegliche Fensterelemente in Lärche geölt ausgeführt. Der größte Teil der Inneneinrichtung wurde vom Tischler nach Plänen der Architekten gefertigt, womit ein stimmiges Ganzes entstand, dass den Bauherr:innen trotzdem noch genug Spielraum lässt, seine ganz persönliche Note einzubringen. (Text: Architekt; redakt. bearbeitet von Claudia Wedekind)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

Akteure

Architektur

Bauherrschaft
Christina und Bernhard Achleitner

Tragwerksplanung

Fotografie