Bauwerk
Casino Bregenz Umbau
Dietrich | Untertrifaller, Gregor Eichinger - Bregenz (A) - 2010
Relaunch abseits von Las Vegas
15. Januar 2013 - vai
An der Bodenseepromenade, in unmittelbarer Nähe zu Festspielhaus und Seebühne, wird seit 1986 das Casino Bregenz betrieben. Abgesehen von Umbauten Anfang der 90er Jahre präsentierte sich dieses bisher architektonisch im Stil der 80er Jahre verspielt postmodern. Das Büro Dietrich | Untertrifaller in Kooperation mit Gregor Eichinger erhielt von den Casinos Austria den Auftrag für einen gesamten Umbau des Standorts Bregenz. Als erste Baustufe konnte von Mai bis November 2010 die Umgestaltung des Eingangsbereiches und eines Teils des Restaurants bei vollem Casino-Betrieb realisiert werden.
Ein Relaunch mit zeitgemäßer architektonischer Aussage: Neue Farben, Formen und Licht erzeugen ein komplett anderes Ambiente. Die einzelnen Bereiche Foyer, Rezeption und Restaurant werden stärker akzentuiert, indem unterschiedliche Themen aufgegriffen werden. Nach Betreten des Casinos durchschreitet man das Entrée, in dem bereits einige Elemente der Umgestaltung erkennbar sind: zur Rechten ein weicher Vorhang aus transluzentem Stoff, zur Linken ein metallener Kugelvorhang. Sie schmiegen sich an die bestehenden Wände, runden den vieleckigen Grundriss ab und schaffen einen fließenden Übergang in das zentrale Foyer mit Garderobe. Wie bereits im Entrée erhellt ein großer Leuchtring an der Decke neben vielen kleinen Lichtspots den hohen Raum. Kunstlicht wird Tageslicht vorgezogen, um die künstliche Welt des Casinos zu unterstreichen. Der von Helmut Margreiter gestaltete Steinboden mit Marmorintarsien bleibt erhalten.
Über die geschwungene, als Volumen neu interpretierte Treppe gelangt man in das Restaurant im ersten Stock. Durch Wandöffnungen wird es zum Teil des Foyers, wobei beidseitig angebrachte raumhohe Ketten-Vorhänge als Filter dienen. Das alte Restaurant wird komplett entkernt und als fließendes Raumkontinuum angelegt. Die dunkle, anthrazitgraue Decke des Foyers wird in das Restaurant hineingezogen. Mehrschichtige Vorhänge vor der Glasfassade vermitteln eine Ahnung vom Außen, filtern aber die Sicht. Schwere Vorhänge fungieren als Raumteiler, die bei Bedarf séparéeartige Räume herstellen. Der von Gregor Eichinger entworfene Teppich nimmt das Thema Casino mit einem Muster aus Spielkartenmotiven auf.
Am Ende des Foyers, dient die Rezeption als Schwelle zwischen Außenwelt und Spielsaal. Bewusst niederer und dunkler gehalten wird dieser Bereich zu einer Art Tunnel als Einstimmung auf die helle, glitzernde Casinowelt. Brombeer- und Magentatöne ziehen sich von Decke über Wände und Boden bis zu den Oberflächen der Einbauten durch. Wie bereits im Restaurant nimmt auch hier das Teppichmuster ein Element des Casinos auf – die Jetons. Die Tresen sind mit einem Stoff bespannt, mit dem auch Spieltische bezogen sind, und stimmen die Besucher dadurch auch haptisch auf das Casinoerlebnis ein.
In einer zweiten Bauetappe ist nach selbigem Konzept ein kompletter Umbau des Casinos angedacht. (Text: Julia Ess)
Ein Relaunch mit zeitgemäßer architektonischer Aussage: Neue Farben, Formen und Licht erzeugen ein komplett anderes Ambiente. Die einzelnen Bereiche Foyer, Rezeption und Restaurant werden stärker akzentuiert, indem unterschiedliche Themen aufgegriffen werden. Nach Betreten des Casinos durchschreitet man das Entrée, in dem bereits einige Elemente der Umgestaltung erkennbar sind: zur Rechten ein weicher Vorhang aus transluzentem Stoff, zur Linken ein metallener Kugelvorhang. Sie schmiegen sich an die bestehenden Wände, runden den vieleckigen Grundriss ab und schaffen einen fließenden Übergang in das zentrale Foyer mit Garderobe. Wie bereits im Entrée erhellt ein großer Leuchtring an der Decke neben vielen kleinen Lichtspots den hohen Raum. Kunstlicht wird Tageslicht vorgezogen, um die künstliche Welt des Casinos zu unterstreichen. Der von Helmut Margreiter gestaltete Steinboden mit Marmorintarsien bleibt erhalten.
Über die geschwungene, als Volumen neu interpretierte Treppe gelangt man in das Restaurant im ersten Stock. Durch Wandöffnungen wird es zum Teil des Foyers, wobei beidseitig angebrachte raumhohe Ketten-Vorhänge als Filter dienen. Das alte Restaurant wird komplett entkernt und als fließendes Raumkontinuum angelegt. Die dunkle, anthrazitgraue Decke des Foyers wird in das Restaurant hineingezogen. Mehrschichtige Vorhänge vor der Glasfassade vermitteln eine Ahnung vom Außen, filtern aber die Sicht. Schwere Vorhänge fungieren als Raumteiler, die bei Bedarf séparéeartige Räume herstellen. Der von Gregor Eichinger entworfene Teppich nimmt das Thema Casino mit einem Muster aus Spielkartenmotiven auf.
Am Ende des Foyers, dient die Rezeption als Schwelle zwischen Außenwelt und Spielsaal. Bewusst niederer und dunkler gehalten wird dieser Bereich zu einer Art Tunnel als Einstimmung auf die helle, glitzernde Casinowelt. Brombeer- und Magentatöne ziehen sich von Decke über Wände und Boden bis zu den Oberflächen der Einbauten durch. Wie bereits im Restaurant nimmt auch hier das Teppichmuster ein Element des Casinos auf – die Jetons. Die Tresen sind mit einem Stoff bespannt, mit dem auch Spieltische bezogen sind, und stimmen die Besucher dadurch auch haptisch auf das Casinoerlebnis ein.
In einer zweiten Bauetappe ist nach selbigem Konzept ein kompletter Umbau des Casinos angedacht. (Text: Julia Ess)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad
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