Bauwerk
Restaurant ra'mien go
Tzou Lubroth Architekten - Wien (A) - 2012
25. Januar 2013 - Az W
Ursprünglich hätte für das Lokal in Wien Mitte ein Systemgastronomie-Konzept umgesetzt werden sollen, welches der Bauherr gemeinsam mit Tzou Lubroth Architekten entwickelt hatte. Doch bald wurde deutlich, dass Systemgastronomie in Malls nur nach Maß funktionieren kann, insbesondere an einem Standort wie Wien Mitte. Der Lokalgrundriss im ersten Obergeschoss der Mall ist – entsprechend der CI des Gebäudes – oval, bzw. setzt sich aus zwei „Halbovalen“ zusammen, denn ein allgemeiner Toiletten-Zugang trennt das Lokal in zwei Hälften. Die Architekten antworteten auf diese ungünstigen Voraussetzungen mit einer auffälligen Geste: Eine fliegende Deckenkonstruktion, zusammengesetzt aus 466 pulverbeschichteten knallroten Aluminiumröhren, rahmt das Lokal. Die Abstände der Rohre sind derart gewählt, dass die Konstruktion als Ganzes wahrgenommen werden kann und gleichzeitig durchlässig bleibt. Die Abstände sind auch der Traglast der Konstruktion geschuldet. In ihrer Summe bilden die Rohre ein ... nun, hier ist jeder aufgefordert, seinen Assoziationen freien Lauf zu lassen.
Für Passanten stellt die Deckenkonstruktion einen Blickfang dar und für die im Lokal verweilenden Gäste bietet sie einen Schirm gegenüber der Vielzahl an Reizen, die in einer Mall auf einen einwirken. Erst auf den zweiten Blick wird das Rückgrat der Konstruktion sichtbar. Ein 33 m langer, geschwungener Stahlträger trägt nicht nur 466 rote Rohre, von denen jedes einzelne über eine individuelle Krümmung verfügt, sondern dient zugleich als Halterung für Spots. Die Montage der Spots hinter den Rohren führt dazu, dass das ansonsten grelle Licht angenehm gestreut wird. Holzbänke, Tischoberflächen aus Corian und gebleichte Holzsessel laden – entgegen dem Motto des Lokals (ra’mien „go“) – zum Verweilen ein. Die Küche schließlich ist auf Funktionalität reduziert: ein Küchenblock aus Edelstahl und unverkleidete Lüftungsrohre – nichts, was man verstecken müsste. (Text: Martina Frühwirth)
Für Passanten stellt die Deckenkonstruktion einen Blickfang dar und für die im Lokal verweilenden Gäste bietet sie einen Schirm gegenüber der Vielzahl an Reizen, die in einer Mall auf einen einwirken. Erst auf den zweiten Blick wird das Rückgrat der Konstruktion sichtbar. Ein 33 m langer, geschwungener Stahlträger trägt nicht nur 466 rote Rohre, von denen jedes einzelne über eine individuelle Krümmung verfügt, sondern dient zugleich als Halterung für Spots. Die Montage der Spots hinter den Rohren führt dazu, dass das ansonsten grelle Licht angenehm gestreut wird. Holzbänke, Tischoberflächen aus Corian und gebleichte Holzsessel laden – entgegen dem Motto des Lokals (ra’mien „go“) – zum Verweilen ein. Die Küche schließlich ist auf Funktionalität reduziert: ein Küchenblock aus Edelstahl und unverkleidete Lüftungsrohre – nichts, was man verstecken müsste. (Text: Martina Frühwirth)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig