Bauwerk
Gartensiedlung OASE 22
MOOSMANN ZT GmbH - Wien (A) - 2012
26. Februar 2014 - Az W
Die Gartensiedlung befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Wohnhausanlage OASE 22 (EUROPAN Wettbewerb 2008) und bildet einen städtebaulichen Übergang zwischen den mehrgeschossigen Wohnbauten im Süden und der bestehenden – östlich gelegenen – Kleingartensiedlung. 18 Doppelhäuser und 11 Einzelhäuser gruppieren sich thematisch um einen langgestreckten zentralen Hauptplatz.
Die Sockelzone aller Häuser ist mit Holz verkleidet. Die Lärchenholzverschalung ist mehr als ein bloßes Zitat der Holzriegelkonstruktion. Für den Architekten kam eine verputzte Wärmedämmfassade auf Grund der empfindlichen Oberfläche für die Erdgeschosszone in den Gärten nicht in Frage. Die keilverzinkte Lärchenholzschalung hält der Bespielung stand und läuft dank astfreier Bretter nicht in Gefahr, rustikal zu wirken. Neben der Robustheit bietet die unregelmäßig verwitternde Holzfassade einen weiteren Vorteil: Die sehr heterogene Ausstattung in den Gärten mit Gartenmöbeln, Schirmen, Spielgeräten etc. wirkt vor der lebendigen Holzverschalung beinahe unauffällig.
Im Obergeschoss sind die Häuser weiß verputzt. Die Dämmplatten laufen hier, in der Höhe, nicht Gefahr, unabsichtlich oder auch mutwillig beschädigt zu werden. Den Abschluss bildet das mit nussbraunen Max-Platten verkleidete Dachgeschoss. Die dreigeteilte Zonierung (EG - Holz, OG1 - weißer Putz, DG - dunkle Platten) gliedert die Anlage und nimmt den Häusern subjektiv etwas von ihrer Größe. Innen ist die Holzriegelkonstruktion an den Stützen und Balken ablesbar. Weniger auffällig, aber nicht minder wirksam für die Atmosphäre in den Wohnungen, sind Details wie sauber gearbeitete Schattenfugen bei den Übergängen. Jedes Haus verfügt über einen privaten Garten. Die Gestaltung der Gärten führt vor Augen, wie ausgeprägt das Bedürfnis nach Privatsphäre ist. Die auf Eigeninitiative gepflanzten Thujen werden bald blickdichte Hecken bilden.
Aufgrund einer Vorschreibung des Bebauungsplanes, wird die Anlage von einem Durchgang durchzogen. Dieser Durchgang weitet sich Richtung Norden zu einem kleinen Platz. Hier entstand ein Anger mit Glashaus, Hochbeeten, einem Spielplatz und Sitzbänken. Dieser Begegnungsraum bietet eine willkommene Ergänzung zu den privaten Rückzugsräumen im eigenen Garten. Am Anger werden gemeinsam Feste gefeiert. Die überschaubare Größe der Gartensiedlung mit knapp 30 Häusern unterstützt eine aktive Nachbarschaft, in der sich die Bewohner auch ohne moderierte Prozesse aktiv einbringen. Das einzige Handicap aus gestalterischer Hinsicht stellen die Anrainerstellplätze am nördlichen Ende des Hauptplatzes dar. Die gesamte Anlage ist nicht unterkellert und verfügt über keine Tiefgarage. (Text: Martina Frühwirth)
Die Sockelzone aller Häuser ist mit Holz verkleidet. Die Lärchenholzverschalung ist mehr als ein bloßes Zitat der Holzriegelkonstruktion. Für den Architekten kam eine verputzte Wärmedämmfassade auf Grund der empfindlichen Oberfläche für die Erdgeschosszone in den Gärten nicht in Frage. Die keilverzinkte Lärchenholzschalung hält der Bespielung stand und läuft dank astfreier Bretter nicht in Gefahr, rustikal zu wirken. Neben der Robustheit bietet die unregelmäßig verwitternde Holzfassade einen weiteren Vorteil: Die sehr heterogene Ausstattung in den Gärten mit Gartenmöbeln, Schirmen, Spielgeräten etc. wirkt vor der lebendigen Holzverschalung beinahe unauffällig.
Im Obergeschoss sind die Häuser weiß verputzt. Die Dämmplatten laufen hier, in der Höhe, nicht Gefahr, unabsichtlich oder auch mutwillig beschädigt zu werden. Den Abschluss bildet das mit nussbraunen Max-Platten verkleidete Dachgeschoss. Die dreigeteilte Zonierung (EG - Holz, OG1 - weißer Putz, DG - dunkle Platten) gliedert die Anlage und nimmt den Häusern subjektiv etwas von ihrer Größe. Innen ist die Holzriegelkonstruktion an den Stützen und Balken ablesbar. Weniger auffällig, aber nicht minder wirksam für die Atmosphäre in den Wohnungen, sind Details wie sauber gearbeitete Schattenfugen bei den Übergängen. Jedes Haus verfügt über einen privaten Garten. Die Gestaltung der Gärten führt vor Augen, wie ausgeprägt das Bedürfnis nach Privatsphäre ist. Die auf Eigeninitiative gepflanzten Thujen werden bald blickdichte Hecken bilden.
Aufgrund einer Vorschreibung des Bebauungsplanes, wird die Anlage von einem Durchgang durchzogen. Dieser Durchgang weitet sich Richtung Norden zu einem kleinen Platz. Hier entstand ein Anger mit Glashaus, Hochbeeten, einem Spielplatz und Sitzbänken. Dieser Begegnungsraum bietet eine willkommene Ergänzung zu den privaten Rückzugsräumen im eigenen Garten. Am Anger werden gemeinsam Feste gefeiert. Die überschaubare Größe der Gartensiedlung mit knapp 30 Häusern unterstützt eine aktive Nachbarschaft, in der sich die Bewohner auch ohne moderierte Prozesse aktiv einbringen. Das einzige Handicap aus gestalterischer Hinsicht stellen die Anrainerstellplätze am nördlichen Ende des Hauptplatzes dar. Die gesamte Anlage ist nicht unterkellert und verfügt über keine Tiefgarage. (Text: Martina Frühwirth)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
ÖSG Stadtentwicklungs- und Wohnbaumanagementges.m.b.H.
Tragwerksplanung
Landschaftsarchitektur
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Wohnanlage Oase 22 hervorgegangen1. Rang, Gewinner
studio uek architektur, Pesendorfer ZT GmbH, GESIBA - Gemeinnützige Siedlungs- u. Bau AG
1. Rang, Gewinner
Moosmann ZT GmbH, Land in Sicht - Büro für Landschaftsplanung, ÖSG - Stadtentwicklungs- und Wohnbaumanagement GmbH
1. Rang, Gewinner
g.o.y.a. ZT GmbH, Rajek Barosch Landschaftsarchitektur, ÖSW - Österreichisches Siedlungswerk
1. Rang, Gewinner
Koeb & Pollak Architekten, Alexander Schmoeger, EGKK Landschaftsarchitektur