Bauwerk

Wohnanlage Niedermühlbichler Gründe
Hermann Kaufmann - Jenbach (A) - 2010
Wohnanlage Niedermühlbichler Gründe, Foto: Bruno Klomfar
Wohnanlage Niedermühlbichler Gründe, Foto: Bruno Klomfar

Mehrgeschossiger Wohnbau in Holzbauweise und im Passivhausstandard.

Mehrgeschossiger Wohnbau in Holz wird speziell im Mietwohnungsbau immer mehr als Alternative zu herkömmlichen Bauweisen gesehen. Dabei erhofft man sich neben der durchaus belegbaren Verminderung der CO2 Belastung (ca. Faktor 3) durch die Herstellung des Bauwerkes selbst eine Alternative zur herkömmlichen Materialwelt im Mehrwohnungsbau.

Der gemeinnützige Wohnbauträger Neue Heimat Tirol errichtete auf den Niedermühlbichler Gründen in Jenbach eine Wohnanlage mit 67 Wohnungen in Holzbauweise und im Passivhausstandard (Energieeinsparung für den Betrieb ca. Faktor 4 gegenüber Niedrigenergiehaus). Diese Anlage ist bereits der dritte Holzwohnbau der NHT, jedoch der erste in Passivhausqualität – ein Projekt, das in die Zukunft weisen soll.

Im ersten Bauabschnitt wurden 42 Einheiten rund um einen Hof errichtet, von dem aus alle Wohnungen erschlossen werden und der als Kinderspielfläche sowie großer Kommunikationsraum angeboten wird. In den drei Baukörpern sind vor allem große Wohnungen untergebracht, ein familiengerechtes Wohnen ist hier das Hauptthema. Der zweite Bauabschnitt besteht aus insgesamt 25 Wohneinheiten, aufgeteilt auf zwei Baukörper, die auf Grund des Grundstückszuschnittes zeilenförmig angeordnet wurden.

Alle Wohnungen sind in jeweils drei übereinander liegenden Geschossen untergebracht. Den ebenerdigen Wohnungen ist ein privater Garten zugeordnet. Die Wohnbereiche haben raumhohe Fenster zu den vorgelagerten, überdeckten Terrassen hin, welche nach Süden bzw. Westen ausgerichtet sind. Die vorwiegend nord- und ostseitig gelegenen Schlafräume haben kleinere Fenster mit Klappläden. Die Außenfassade wurde mit naturbelassener Lärchenholzschalung ausgeführt, ebenso die Fenster. Als farbliche Differenzierung werden die Drehläden der Fenster farbig gestaltet, eine Reminiszenz an historische Holzbauten. In den Wohnungen ist das Konstruktionsmaterial des Hauses durch die sichtbaren Holzdecken erlebbar.

Die Wohnhäuser sind als Passivhäuser konzipiert und verfügen über eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung. Der Restenergiebedarf wird mit Gas gedeckt, die Beheizung erfolgt über Fußbodenheizung. Die Warmwasserbereitung erfolgt dezentral für jedes Haus getrennt über Sonnenkollektoren. (Text: Hermann Kaufmann ZT GmbH)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

Ansprechpartner:in für diese Seite: Claudia Wedekindclaudia.wedekind[at]aut.cc

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