Bauwerk
Medien Kultur Haus Wels
Gärtner+Neururer - Wels (A) - 2012
15. April 2013 - afo
Das 1902 als Sparkasse errichtete, späthistoristische Baudenkmal an prominenter Stelle unweit der historischen Stadtbefestigung, blickt auf eine 100-jährige Geschichte zurück, bevor es 2003 dem „MedienKulturHaus“ gewidmet wurde.
Um die Weiterentwicklung der Kulturarbeit und die Funktion des Hauses als „kulturelles Schaufenster“ der Stadt gewährleisten zu können, wurde 2009 ein Architekturwettbewerb ausgelobt.
In dessen Folge galt es, das Haus unter anderem mit dem Einbau eines Programmkinos und einer Gastronomie zu einem multifunktionellen Kulturzentrum zu adaptieren. Nach einjähriger Bauphase konnte im Herbst 2012 das neue MEDIEN KULTUR HAUS wiedereröffnet werden.
Bei Umbau und Sanierung war es uns von besonderer Bedeutung, den markanten historischen Rahmen mit einer neuen Architektursprache zu verknüpfen.
Ein zweigeschossiger Zubau im Hof erstreckt sich entlang der Grundgrenze und beherbergt neben dem Restaurant mit offener Schauküche und Terrasse diverse Räumlichkeiten für YOUKI und Buch.Zeit. Der schmale Baukörper dockt mit einem niedrigen, transparent gehaltenen Gelenk an die Bestandsfassade an, ohne dabei dessen Solitärcharakter zu beeinträchtigen. Die neu gewonnene Aufenthaltsqualität der Hofsituation wird zusätzlich durch das Freihalten von Autos gewährleistet.
Auf der öffentlichen „Stadtfassade“ sind nur wenige Interventionen spürbar um nicht mit der reich gegliederten historischen Erscheinung zu konkurrieren. So wurde ein barrierefreier Zugang über eine Fußgängerrampe und ein neues Portal geschaffen, welches wie eine Box im bestehenden massiven Eichentor steckt.
Das Innere des Bestandsbaukörpers beherbergt im Erdgeschoss die beiden Säle des Programmkinos, einen multifunktionalen Raum für Seminare und Gastronomie und das zweigeschossige historische Foyer, das auch als Kommunikationszone dient.
Der Zugang zu den beiden Kinosälen erfolgt über Schleusen, die als Einschub in den historischen Türgewänden sitzen und in ihrer Gestaltung einen deutlichen Kontrast markieren. Der große Saal bietet Platz für 90 Zuseher unter optimalen technischen und räumlichen Voraussetzungen. Ein zweiter Fluchtweg führt über eine Freitreppe direkt in den Hof. Der kleine Saal ist für ca. 50 Personen ausgelegt und bietet durch seine flexible Möblierung Synergien in der Nutzung mit den anderen Mitstreitern des Hauses.
Im Obergeschoss befindet sich mit einem fast 300m² großen Ausstellungsraum das Kernstück der Galerie. Da sich dieser Bereich der zeitgenössischen Kunst widmet, wurde hier auf zurückhaltende Architektursprache Wert gelegt. An der Stirnseite der Halle kann bei Bedarf eine Plattform eingestellt werden, die auf einer zweiten Ebene genügend Erweiterungsfläche für die Kulturschaffenden in bietet. Der direkte Kontakt zwischen Ausstellungsbetrieb und Organisation ist dabei gewünscht und entspricht dem neuen Ausstellungskonzept. Weitere Bestandteile der oberen Etage sind die Atelierräume der Kultur- und Medienvermittlung und das sogenannte Kaiserpanorama, eines der wenigen original erhaltenen Rundpanoramen der Welt.
Das Kellergeschoss bietet genug Platz für WC-Anlagen, Technik- und Lagerräume, Werkstätten und weitere Funktionsräume. Das Dachgeschoss bleibt weitgehend unverändert. Alle Ebenen werden durch den Einbau eines Lifts an zentraler Stelle barrierefrei miteinander verbunden.
(Text: Architekten)
Um die Weiterentwicklung der Kulturarbeit und die Funktion des Hauses als „kulturelles Schaufenster“ der Stadt gewährleisten zu können, wurde 2009 ein Architekturwettbewerb ausgelobt.
In dessen Folge galt es, das Haus unter anderem mit dem Einbau eines Programmkinos und einer Gastronomie zu einem multifunktionellen Kulturzentrum zu adaptieren. Nach einjähriger Bauphase konnte im Herbst 2012 das neue MEDIEN KULTUR HAUS wiedereröffnet werden.
Bei Umbau und Sanierung war es uns von besonderer Bedeutung, den markanten historischen Rahmen mit einer neuen Architektursprache zu verknüpfen.
Ein zweigeschossiger Zubau im Hof erstreckt sich entlang der Grundgrenze und beherbergt neben dem Restaurant mit offener Schauküche und Terrasse diverse Räumlichkeiten für YOUKI und Buch.Zeit. Der schmale Baukörper dockt mit einem niedrigen, transparent gehaltenen Gelenk an die Bestandsfassade an, ohne dabei dessen Solitärcharakter zu beeinträchtigen. Die neu gewonnene Aufenthaltsqualität der Hofsituation wird zusätzlich durch das Freihalten von Autos gewährleistet.
Auf der öffentlichen „Stadtfassade“ sind nur wenige Interventionen spürbar um nicht mit der reich gegliederten historischen Erscheinung zu konkurrieren. So wurde ein barrierefreier Zugang über eine Fußgängerrampe und ein neues Portal geschaffen, welches wie eine Box im bestehenden massiven Eichentor steckt.
Das Innere des Bestandsbaukörpers beherbergt im Erdgeschoss die beiden Säle des Programmkinos, einen multifunktionalen Raum für Seminare und Gastronomie und das zweigeschossige historische Foyer, das auch als Kommunikationszone dient.
Der Zugang zu den beiden Kinosälen erfolgt über Schleusen, die als Einschub in den historischen Türgewänden sitzen und in ihrer Gestaltung einen deutlichen Kontrast markieren. Der große Saal bietet Platz für 90 Zuseher unter optimalen technischen und räumlichen Voraussetzungen. Ein zweiter Fluchtweg führt über eine Freitreppe direkt in den Hof. Der kleine Saal ist für ca. 50 Personen ausgelegt und bietet durch seine flexible Möblierung Synergien in der Nutzung mit den anderen Mitstreitern des Hauses.
Im Obergeschoss befindet sich mit einem fast 300m² großen Ausstellungsraum das Kernstück der Galerie. Da sich dieser Bereich der zeitgenössischen Kunst widmet, wurde hier auf zurückhaltende Architektursprache Wert gelegt. An der Stirnseite der Halle kann bei Bedarf eine Plattform eingestellt werden, die auf einer zweiten Ebene genügend Erweiterungsfläche für die Kulturschaffenden in bietet. Der direkte Kontakt zwischen Ausstellungsbetrieb und Organisation ist dabei gewünscht und entspricht dem neuen Ausstellungskonzept. Weitere Bestandteile der oberen Etage sind die Atelierräume der Kultur- und Medienvermittlung und das sogenannte Kaiserpanorama, eines der wenigen original erhaltenen Rundpanoramen der Welt.
Das Kellergeschoss bietet genug Platz für WC-Anlagen, Technik- und Lagerräume, Werkstätten und weitere Funktionsräume. Das Dachgeschoss bleibt weitgehend unverändert. Alle Ebenen werden durch den Einbau eines Lifts an zentraler Stelle barrierefrei miteinander verbunden.
(Text: Architekten)
Für den Beitrag verantwortlich: afo architekturforum oberösterreich
Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroom@afo.at
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