Bauwerk

Ottakringer Brauerei - Freianlagen
grünplan Landschaftsarchitekten - Wien (A) - 2012
Ottakringer Brauerei - Freianlagen, Foto: Philipp Kreidl
Ottakringer Brauerei - Freianlagen, Foto: Philipp Kreidl

Landschaftsarchitektonisches Gestaltungskonzept

25. April 2013 - next.land
Das Jubiläumsjahr zum 175-jährigen Bestehen der Ottakringer Brauerei wurde zum Anlass genommen, die Außenanlagen grundlegend neu zu gestalten.

Die Umgestaltung der Freianlagen des Ottakringer Brauerei-Areals (ca. 5.000m²) wurde nach einer Planung des Büros grünplan gmbh, Leobendorf durchgeführt, Grundgedanke war eine Öffnung des Brauereigeländes in Richtung des 16. Bezirks. Für die Besucherinnen und Besucher wie auch Passanten und angrenzenden Bewohner bringt dies zahlreiche Neuerungen mit sich.

Eine der zentralen Verbesserungen ist wohl die Verlegung des Eventeinganges von der Feßtgasse direkt an die Kreuzung des Ottakringer Platzes (die Ottakringer Brauerei firmiert seitdem unter der Anschrift Ottakringer Platz 1). An der Schnittstelle zahlreicher öffentlicher Verkehrsmittel werden die Besucherinnen und Besucher der zahlreichen Veranstaltungen künftig direkt vom Ottakringer Platz auf das Gelände der Brauerei geführt. Der neue Weg zu den Events, die in den rückwärtigen Brauerei-Bereichen stattfinden, führt nun vorbei an den das Stadtbild prägenden drei Tanks und den neu angelegten Pflanzbeeten.
Die organisch geformten, schwingenden Pflanzbeete sind mit Ziergräsern bepflanzt, gelb und weiß blühende Stauden (Herbstanemonen, Rudbeckien) beleben die Pflanzungen und erfreuen die Ankommenden mit Form, Farbe und Duft. Zudem symbolisieren die bei der Bepflanzung des ´Gräsermeeres` verwendeten Pflanzen den Grundrohstoff des Ottakringer Bieres: Weizen und Gerste.

Die Platzfläche vor dem Hauptgebäude wurde bewusst frei gehalten. Die Fassade zur Feßtgasse kommt nun voll zur Geltung, der Freiraum davor kann künftig für unterschiedlichste Feste und Veranstaltungen im Freien genutzt werden. Raumabschlüsse im Norden und Osten bilden die Gräserpflanzungen, welche Bewegung in den ´Festplatz` bringen.

Für Veranstaltungen steht zudem die ´Lounge-Terrasse` vor dem Goldfassl-Magazin als Ort der Begegnung zur Verfügung. Von der Holzterrasse aus bietet sich ein schöner Ausblick auf die darunter liegende Eventfläche. Holztreppen führen die Besucherinnen und Besucher von hier aus in die ´Baumhalle`, welche aus rotblühenden Kastanienbäumen – in Anlehnung an Rosskastanien als typische Biergartenbäume – gestaltet ist. Die Baumkronen sind sowohl Schattenspender im Sommer als auch Blickfang und kennzeichnen den Gastgartenbereich der Ottakringer Brauerei.

Sofort sticht auch der auffällige „´Barcode-Zaun` ins Auge, der das Gelände von der verkehrsreichen Ottakringer Straße, Feßt- und Grüllemeiergasse abgrenzt. An Stelle der lange den Straßenraum dominierenden Plakatwände wurde ein Metallzaun errichtet, der sowohl Einblicke auf das Gelände als auch Ausblicke nach Ottakring gewährt. Das imposante Brauerei-Gebäude und die auffälligen Tanks präsentieren sich nun endgültig und ohne Sichtbarriere als das stadtprägende Ensemble an diesem Ort – somit ein neuer Hot-Spot für den 16. Bezirk. Bei der Ausführung des Zauns wurde das Motiv des Barcodes aufgegriffen, welcher bereits zu einem klassischen Symbol von Industriegütern geworden ist. Es wurden dafür Zaunfelder entwickelt, deren Stab-Abfolge für ein abwechslungsreiches, rhythmisches Bild sorgt.

Ein weiteres freiraumplanerisches Element ist die Baumreihe entlang der Ottakringer Straße, die das Gelände zur Straße hin abgrenzt und für ein Pendant zu den Tanks sorgt. Als freiraumplanerisches Motiv standen hier historische Gastgärten in den Innenhöfen der Gründerzeitverbauung Pate, welche mit ihren mächtigen Kronen die Fassadenfluchten durchbrachen und auch heute noch angenehmes Grün sowie Kühlung zur Naherholung in die innerstädtischen Bereiche bringen.

Neu gestaltet wurde außerdem die Zufahrt in die Brauerei über die Grüllemeiergasse, neue Privatparkplätze wurden geschaffen, eine neue Portierloge (Planung Gullotta Architekten, Hamburg) ist zentrales Element der Haupteinfahrt.

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Akteure

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