Bauwerk
Haus SH
.tmp architekten - Steiermark - 2009
8. Mai 2013 - HDA
Mit kleinem Budget kauft Familie SH in den 80er Jahren ein kleines, sehr einfaches Einfamilienhaus am Stadtrand von Graz. Schon die Vorbesitzer hatten die Wohnfläche des Satteldachhauses durch einen Zubau mit Flachdach erweitert und dabei den Großteil der Arbeiten in Eigenleistung erledigt. SHs bauen den Dachboden als Schlafraum für den Sohn aus und renovieren Bad und Küche, im Grunde alle Räume im Erdgeschoß.
Ins Gespräch kamen wir Mitte der 90er Jahre um die Neugestaltung des Eingangsbereiches zu überlegen. Die Bauherren sind nicht nur offen für ungewöhnliche Lösungen – ein Windfang kann aus Platzgründen nicht realisiert werden und man betritt nun mit dem Vorraum auch direkt den Essbereich der Familie. Der Bauherr ist leidenschaftlicher Gärtner und Kakteensammler, beide schätzen Vorschläge die den Bezug von Haus und Garten verstärken. Dem Eingangsbereich wird eine Holzplattform vorgelagert, die den großen Höhenunterschied zum Garten überwindet, drei große Bruchsteine ersetzen eine konventionelle Treppe.
Die Familie war zufrieden; ein zweiter Dialog später brachte die Gestaltung des Gartenweges von der Straße zum Eingangsbereich.
Fast zehn Jahre später melden sich die Bauherren wieder. Der Sohn ist ausgezogen, die Fliesen im Bad sind gesprungen, Renovierungen stehen an, vielleicht der Zubau eines Wintergartens. Sie wollen uns nach einem Konzept für das ganze Haus fragen, um nicht da und dort unvollständig bleibende Teile in Angriff zu nehmen.
Thema des Entwurfs wird der Zubau des Wintergartens. Er nimmt die Form des vorhandenen steirischen Gegengiebels auf, verzieht ihn aber soweit, dass das gesamte Gebäude durch seinen L-förmigen Grundriss einen Gartenabschluss zur Straße bildet. Der Wintergarten öffnet sich nach Süden und über seine Längsseite nach Westen in die Tiefe des Gartens. Zur Straßenseite ist er vollkommen geschlossen und wird im Laufe der Zeit einen grünen Efeupelz bekommen.
Im Inneren führt eine neue, zweite Treppe ins Obergeschoß, das über dem bestehenden Flachdach das Schlafzimmer und davor eine introvertierte, vor Einblick geschützte Dachterrasse erhält. Nachdem auch das Bad vom EG ins OG verlegt wird, können Küche, Essen und Wohnen als zusammenhängende Raumfolge realisiert werden.
Ganz wesentlich aber ist die Treppe im Wintergarten, die innerhalb des Gebäudes neue Wege und damit eine veränderte Nutzung ermöglicht. Die Woche über bleibt Frau SH meist allein, der Wintergarten wird abgeteilt und überwiegend an den Wochenenden benutzt. Dann wird er zum Gartenzimmer mit Blickbeziehung in den Wohnraum, aber auch mit Blick hinauf, zum Atrium im Obergeschoß.
(Text: .tmp architekten, März 2009)
Ins Gespräch kamen wir Mitte der 90er Jahre um die Neugestaltung des Eingangsbereiches zu überlegen. Die Bauherren sind nicht nur offen für ungewöhnliche Lösungen – ein Windfang kann aus Platzgründen nicht realisiert werden und man betritt nun mit dem Vorraum auch direkt den Essbereich der Familie. Der Bauherr ist leidenschaftlicher Gärtner und Kakteensammler, beide schätzen Vorschläge die den Bezug von Haus und Garten verstärken. Dem Eingangsbereich wird eine Holzplattform vorgelagert, die den großen Höhenunterschied zum Garten überwindet, drei große Bruchsteine ersetzen eine konventionelle Treppe.
Die Familie war zufrieden; ein zweiter Dialog später brachte die Gestaltung des Gartenweges von der Straße zum Eingangsbereich.
Fast zehn Jahre später melden sich die Bauherren wieder. Der Sohn ist ausgezogen, die Fliesen im Bad sind gesprungen, Renovierungen stehen an, vielleicht der Zubau eines Wintergartens. Sie wollen uns nach einem Konzept für das ganze Haus fragen, um nicht da und dort unvollständig bleibende Teile in Angriff zu nehmen.
Thema des Entwurfs wird der Zubau des Wintergartens. Er nimmt die Form des vorhandenen steirischen Gegengiebels auf, verzieht ihn aber soweit, dass das gesamte Gebäude durch seinen L-förmigen Grundriss einen Gartenabschluss zur Straße bildet. Der Wintergarten öffnet sich nach Süden und über seine Längsseite nach Westen in die Tiefe des Gartens. Zur Straßenseite ist er vollkommen geschlossen und wird im Laufe der Zeit einen grünen Efeupelz bekommen.
Im Inneren führt eine neue, zweite Treppe ins Obergeschoß, das über dem bestehenden Flachdach das Schlafzimmer und davor eine introvertierte, vor Einblick geschützte Dachterrasse erhält. Nachdem auch das Bad vom EG ins OG verlegt wird, können Küche, Essen und Wohnen als zusammenhängende Raumfolge realisiert werden.
Ganz wesentlich aber ist die Treppe im Wintergarten, die innerhalb des Gebäudes neue Wege und damit eine veränderte Nutzung ermöglicht. Die Woche über bleibt Frau SH meist allein, der Wintergarten wird abgeteilt und überwiegend an den Wochenenden benutzt. Dann wird er zum Gartenzimmer mit Blickbeziehung in den Wohnraum, aber auch mit Blick hinauf, zum Atrium im Obergeschoß.
(Text: .tmp architekten, März 2009)
Für den Beitrag verantwortlich: HDA
Ansprechpartner:in für diese Seite: Karin Wallmüller