Bauwerk
EFH Valley Pearl
DREER2 - Klosterneuburg (A) - 2012
5. Februar 2014 - Az W
Baugründe auf den Südhängen sind in der Gemeinde Klosterneuburg in den vergangenen Jahren Mangelware geworden, sie sind bereits vergeben bzw. verbaut. Für die Grundstücke auf den Nordhängen braucht es geschicktes Kalkül, damit Sonnenstrahlen bis in das Hausinnere gelangen. Der Neubau verfügt über einen offenen quadratischen Innenhof. Das Atrium ist zentraler Blickpunkt des Raumgefüges und wird – unter Bedachtnahme der Sonnenbahn – von ein- bzw. zweigeschossigen Bauteilen umschlossen: Südseitig ist das Gebäude nur eingeschossig ausgeführt und gibt den Weg für die Sonnenstrahlen bis ins Untergeschoss frei.
Aus der Hanglange resultieren zwei Geschosse: das Obergeschoss liegt auf Straßennivau. Hier befinden sich der Eingangsbereich, die Küche sowie der Wohn- und Essbereich mit vorgelagerter Terrasse. Eine gewendelte Außentreppe führt hinauf auf die Dachterrasse, welche einen atemberaubenden Rundumblick über die Donaulandschaft und den Wienerwald bietet.
Raumhohe Verglasungen geben den Blick auf das 3,7 m tiefer liegende Atrium frei. Das Atrium ermöglicht, dass Sonnenstrahlen trotz Nordhanglage direkt in die Schlaf,- Sanitär- und Aufenthaltsräume im Untergeschoss gelangen. Jene Räume mit geringem Belichtungsbedarf (Technik, Lager) sind im hinteren Gebäudeteil des Hanghauses untergebracht. Ein Raum im Untergeschoss fällt aus der Reihe: der Musikraum wurde mit einem Niveausprung in den Hang eingebettet. Die lichte Höhe aller Räume beträgt 3 m, lediglich der Musikraum ist auf Wunsch der Bauherren noch großzügiger dimensioniert. Die steile Hanglage gibt – trotz Lage im Untergeschoss – den Blick in die Baumkronen des nordseitig angrenzenden Gartens frei. Eine raumhohe Bücherwand und ein markanter Kamin komplettieren das „Herrenzimmer“.
Der konstruktive Aufbau begründet sich aus seiner Lage im Hang: Alle äußeren umschließenden, erdberührten Außenwände des Untergeschosses sind in Stahlbeton ausgeführt. Die übrigen Wand-, Decken- und Dachkonstruktionen des Unter- und Erdgeschosses wurden in Holzbauweise ausgeführt und innerhalb von 5 Tagen errichtet. Die Dachlandschaft wurde als Flachdach mit Kieseindeckung ausgeführt. Neben der sehr gut gedämmten Gebäudehülle ist die Energieversorgung mittels Tiefenbohrung, Wärmepumpe und kontrollierter Wohnraumlüftung mit ein Grund für die Erreichung eines Niedrigenergiehausstandards mit einer EKZ von 39,6 kwh/m2a.
Für die 420 m² große hinterlüftete Fassadenfläche wurden die von Hand gespalteten Alaska-Zedernschindeln dreifach deckend verarbeitet. Die Schindelwandverkleidung scheint in Niederösterreich in Vergessenheit geraten zu sein. Für die Architekten Anreiz genug, Altes in neuem Umfeld in Erscheinung treten zu lassen, an vertraute, traditionelle Materialien zu erinnern. Noch leuchtet das Haus golden. Es wird nicht lange dauern, bis die Schindeln farblich „entsättigt“ sind. Dann wird das Haus seine endgültige Gestalt angenommen haben. (Text: Martina Frühwirth)
Aus der Hanglange resultieren zwei Geschosse: das Obergeschoss liegt auf Straßennivau. Hier befinden sich der Eingangsbereich, die Küche sowie der Wohn- und Essbereich mit vorgelagerter Terrasse. Eine gewendelte Außentreppe führt hinauf auf die Dachterrasse, welche einen atemberaubenden Rundumblick über die Donaulandschaft und den Wienerwald bietet.
Raumhohe Verglasungen geben den Blick auf das 3,7 m tiefer liegende Atrium frei. Das Atrium ermöglicht, dass Sonnenstrahlen trotz Nordhanglage direkt in die Schlaf,- Sanitär- und Aufenthaltsräume im Untergeschoss gelangen. Jene Räume mit geringem Belichtungsbedarf (Technik, Lager) sind im hinteren Gebäudeteil des Hanghauses untergebracht. Ein Raum im Untergeschoss fällt aus der Reihe: der Musikraum wurde mit einem Niveausprung in den Hang eingebettet. Die lichte Höhe aller Räume beträgt 3 m, lediglich der Musikraum ist auf Wunsch der Bauherren noch großzügiger dimensioniert. Die steile Hanglage gibt – trotz Lage im Untergeschoss – den Blick in die Baumkronen des nordseitig angrenzenden Gartens frei. Eine raumhohe Bücherwand und ein markanter Kamin komplettieren das „Herrenzimmer“.
Der konstruktive Aufbau begründet sich aus seiner Lage im Hang: Alle äußeren umschließenden, erdberührten Außenwände des Untergeschosses sind in Stahlbeton ausgeführt. Die übrigen Wand-, Decken- und Dachkonstruktionen des Unter- und Erdgeschosses wurden in Holzbauweise ausgeführt und innerhalb von 5 Tagen errichtet. Die Dachlandschaft wurde als Flachdach mit Kieseindeckung ausgeführt. Neben der sehr gut gedämmten Gebäudehülle ist die Energieversorgung mittels Tiefenbohrung, Wärmepumpe und kontrollierter Wohnraumlüftung mit ein Grund für die Erreichung eines Niedrigenergiehausstandards mit einer EKZ von 39,6 kwh/m2a.
Für die 420 m² große hinterlüftete Fassadenfläche wurden die von Hand gespalteten Alaska-Zedernschindeln dreifach deckend verarbeitet. Die Schindelwandverkleidung scheint in Niederösterreich in Vergessenheit geraten zu sein. Für die Architekten Anreiz genug, Altes in neuem Umfeld in Erscheinung treten zu lassen, an vertraute, traditionelle Materialien zu erinnern. Noch leuchtet das Haus golden. Es wird nicht lange dauern, bis die Schindeln farblich „entsättigt“ sind. Dann wird das Haus seine endgültige Gestalt angenommen haben. (Text: Martina Frühwirth)
Für den Beitrag verantwortlich: Architekturzentrum Wien
Ansprechpartner:in für diese Seite: Maria Welzig