Ziel der Bauaufgabe ist das vormals als Gemeindehaus genutzte Objekt der Nutzung als Wohnhaus zuzuführen und dabei ein Gesamtprojekt zu entwickeln, das behutsam in den vorhandenen, historischen Kontext gesetzt ist, wobei zwischen Alt und Neu ein Dialog entsteht.

Der Baubestand, bekannt als ‚Gemeindehaus mit Keller’, lässt sich in Kernbereichen bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen und wird in Einklang mit den Richtlinien des Denkmalschutzes aufwendig saniert. Die Wohnnutzfläche wird durch den Dachgeschoßausbau sowie einen gartenseitigen Zubau erweitert.

Dem Erdgeschoß und Keller sind öffentliche, dem Dachgeschoß private Wohnfunktionen zugeordnet. Horizontale und vertikale Verbindungswege werden neu definiert. Durch den gartenseitigen Abschluss der Eingangshalle mittels Glasschiebeportal sind die vormals im Erdgeschoß getrennten Trakte nun witterungsunabhängig miteinander verbunden. Die Erschließung des Dachgeschoßes erfolgt über die Wendeltreppe und die in ein Bibliotheksmöbel integrierte Haupttreppe, beide in Räumen in denen das ursprüngliche Gewölbe nicht mehr vorhanden ist.

Beim Dachgeschoßausbau gilt dem Erhalt von Charakteristik, Ästhetik und Funktion des historischen Holzdachstuhls besonderes Augenmerk. Daher wird das Hauptgespärre sichtbar belassen und der Straßentrakt als fließender, offener Wohnraum konzipiert an den Bäder und Schlafräume anschließen. Die Belichtung erfolgt gartenseitig über großformatige Dachflächenfenster.

Dem nicht unterkellerten Trakt ist gartenseitig ein zwei geschossiger Zubau angeschlossen. Der Baukörper ist traditionell, das Erscheinungsbild modern. Wand- und Dachflächen sind mit glasfaserverstärkten Fassadenplatten verkleidet. Präzise geschnittene Tür- und Fensteröffnungen lassen Innen und Außen in ein spannungsgeladenes Wechselspiel gegenüber treten. (Text:Architekt)