Bauwerk
Hort Harbach
kienesberger schröckenfuchs - Linz (A) - 2013
11. Dezember 2013 - afo
2012 wurde seitens der Immobilien Linz GmbH & Co KG ein geladener Architektenwettbewerb ausgelobt, aus dem kienesberger schröckenfuchs als Sieger hervorgingen.
Der Bauplatz der Anfang der Fünfziger Jahre errichteten Harbachschule im Norden von Linz ist durch den großzügigen Grünraum und den erhaltenswerten Baumbestand geprägt. Volksschule, Neue Mittelschule und Turnhalle sind als drei miteinander verbundene Gebäudeteile in diesen eingebettet.
Gegründet als Mädchen- und Knabenhauptschule beherbergt der Schulstandort mittlerweile rund 230 Schülerinnen und Schüler in der VS 26 und 170 Schülerinnen und Schüler in der Neuen Mittelschule HS 12.
Der Grünraum als Leitfaden
Das Prinzip der fingerförmig in den Grünraum ragenden Bestandsbauten wird durch die Situierung des achtgruppigen Hortneubaus fortgeführt. Der längs gestreckte Baukörper schafft großzügige, den Gruppen- und Mehrzweckräumen zugeordnete Freibereiche. Die Parkanlage stellt so Ruhe- und Bezugspunkt für Hort, Ausspeisung und Nachmittagsbetreuung dar. Terrassen-, Spiel- und Sportflächen vervollständigen die Nutzungsvielfalt im Außenraum.
Mitteinander
Der Zugang erfolgt über den neu geschaffenen, zentralen Schulhof, der aus der gezielten Anordnung des .Hortzubaus entstanden ist. Dieser neu entstandene Bereich dient dem Ankommen, als Pausenraum im Außenbereich und kann für Veranstaltungen genutzt werden. Der auskragende Baukörper führt in das zweigeschossige Foyer - Neue Mittelschule und die Schülerausspeisung können von hier auch unabhängig vom Hort erreicht werden. Die Situierung des Lifts ermöglicht eine barrierefreie Erschließung des Ausspeisungstraktes samt Dachgarten und der gesamten Neuen Mittelschule.
Pavillon für Kinder
Die Gruppenräume des Hortes werden jeweils durch dazwischen liegende Mehrzweck- und Gymnastikräume erweitert. Alle Gruppenräume können großflächig zum Grünraum geöffnet werden. Die Garderoben fungieren als Schmutzschleusen zum Außenraum. Vertiefte Raumnischen und die Einbaumöbel mit integrierter Lüftungstechnik im Inneren strukturieren die Aufenthaltsbereiche der Kinder. Das Wechselspiel von Holz (Böden, Einbaumöbel) und Stein (geschliffener Terrazzo) folgt den unterschiedlichen Raumnutzungen und zoniert Aufenthalts- bzw. Funktionsbereiche.
Fassade und Außenraum
Die offene, verglaste Erdgeschoßfassade lässt den Grünraum ins Gebäude fließen, vom darauf liegenden, massiven Obergeschoss blickt man in die Baumkronen. Die Fassadengestaltung folgt diesem wechselnden Gestaltungsprinzip – großflächige Fensterelemente und Aluminiumverkleidete Fassadenflächen im Erdgeschoß wechseln mit rauen, durch Glassplitter glitzernde Putzflächen des Massivbaukörpers.
Erweiterung Neue Mittelschule
Die Funktionsbereiche Nachmittagsbetreuung und Hort werden durch ihre Anordnung im Erdgeschoß (Hort) und Obergeschoß (Nachmittagsbetreuung sowie Ausspeisung und Dachgarten) klar voneinander getrennt. Eine besondere räumliche Qualität bildet der Freibereich des Obergeschoßes. Der umgebende Naturraum wird zum Hintergrund, das Dach des Horts zur bespielbaren Fläche. Ausspeisungsterrasse, überdeckte Freibereiche und Lehrgärten finden hier Ihren Platz.
Den Bestand der Neuen Mittelschule verlängernd, wurden die beiden Obergeschosse und das Kellergeschoss um je eine Raumachse erweitert. Hier sind ein Zeichensaal, ein EDV Saal und ein Mehrzweckraum untergebracht, gemeinsam ergänzt um sanierte und neu geschaffene Sanitärbereiche für die Schüler und Abstellräume für den Schulbetrieb.
Mittagstisch
Die gemischt nutzbaren Bereiche im Obergeschoß können flexibel zugeordnet verwendet werden. So entstehen aus dem Saal entweder ein gemeinsamer, dem Schulhof zugewandter Veranstaltungsbereich, oder getrennt voneinander erschlossene Ausspeisungsräume, je zur Hälfte für die Hortkinder und Schulkinder der Neuen Mittelschule; beide gleichzeitig versorgt von der zentralen Aufwärmküche.
Kunst am Bau als integraler Bestandteil
Josef Schwaiger hat den vom Bauherrn ausgelobten, geladenen Wettbewerb zur künstlerischen Ideenfindung für sich entschieden. Sein Konzept nimmt die Offenheit der Architektur, den Ort und die Nutzung in ein raumübergreifendes Muster auf – die fließenden Übergänge von Innen und Außen sowie das Wechselspiel von Licht und Schatten bilden zentrale Parameter der künstlerischen Ideenfindung.
„Modulare Fünf- und Sechsecke in farblichen Abstufungen sind in unterschiedlicher Dichte direkt an die Wand appliziert. Die rein flächig aufgebaute Parkettierung der Polygone ist in der Anzahl, Dimension und Position ihrer Einzelelemente variabel und wurde auch über Eck geführt bzw. breitet sich über die gesamte Raumhöhe aus. Die formal ähnlichen Einzelelemente werden jeweils von einer transparenten Binnenform überlagert, die durch ihre unterschiedliche Transluzenz und ihren Glanzgrad eine dreidimensionale Deutung der flächigen Einzelelemente ermöglicht.
Zusätzlich zur plastischen Modellierung zeigen die Binnenformen eine farbige Interferenz, die sich aus der wechselnden Interaktion von Licht und Betrachter ergibt und im dynamischen Wechselspiel stets neu konstruiert.
Als ’Perlen’ derart zu einer Kette geknüpft, durchziehen diese leitmotivisch das Innere und sind dabei nicht nur an Wandflächen zu finden, sondern formschlüssig als partielle Kennzeichnung der großen Glasflächen fortgeführt. Durch die visuelle Analogie der transluzenten Kristallfolie mit dem glasdotierten Fassadenputz ’Stella Ice’ erfolgt an den Gläsern eine visuelle Rückkoppelung mit dem gesamten Gebäudekörper und seiner kristallinen Fernwirkung.“ (Text: Josef Schwaiger)
Der Bauplatz der Anfang der Fünfziger Jahre errichteten Harbachschule im Norden von Linz ist durch den großzügigen Grünraum und den erhaltenswerten Baumbestand geprägt. Volksschule, Neue Mittelschule und Turnhalle sind als drei miteinander verbundene Gebäudeteile in diesen eingebettet.
Gegründet als Mädchen- und Knabenhauptschule beherbergt der Schulstandort mittlerweile rund 230 Schülerinnen und Schüler in der VS 26 und 170 Schülerinnen und Schüler in der Neuen Mittelschule HS 12.
Der Grünraum als Leitfaden
Das Prinzip der fingerförmig in den Grünraum ragenden Bestandsbauten wird durch die Situierung des achtgruppigen Hortneubaus fortgeführt. Der längs gestreckte Baukörper schafft großzügige, den Gruppen- und Mehrzweckräumen zugeordnete Freibereiche. Die Parkanlage stellt so Ruhe- und Bezugspunkt für Hort, Ausspeisung und Nachmittagsbetreuung dar. Terrassen-, Spiel- und Sportflächen vervollständigen die Nutzungsvielfalt im Außenraum.
Mitteinander
Der Zugang erfolgt über den neu geschaffenen, zentralen Schulhof, der aus der gezielten Anordnung des .Hortzubaus entstanden ist. Dieser neu entstandene Bereich dient dem Ankommen, als Pausenraum im Außenbereich und kann für Veranstaltungen genutzt werden. Der auskragende Baukörper führt in das zweigeschossige Foyer - Neue Mittelschule und die Schülerausspeisung können von hier auch unabhängig vom Hort erreicht werden. Die Situierung des Lifts ermöglicht eine barrierefreie Erschließung des Ausspeisungstraktes samt Dachgarten und der gesamten Neuen Mittelschule.
Pavillon für Kinder
Die Gruppenräume des Hortes werden jeweils durch dazwischen liegende Mehrzweck- und Gymnastikräume erweitert. Alle Gruppenräume können großflächig zum Grünraum geöffnet werden. Die Garderoben fungieren als Schmutzschleusen zum Außenraum. Vertiefte Raumnischen und die Einbaumöbel mit integrierter Lüftungstechnik im Inneren strukturieren die Aufenthaltsbereiche der Kinder. Das Wechselspiel von Holz (Böden, Einbaumöbel) und Stein (geschliffener Terrazzo) folgt den unterschiedlichen Raumnutzungen und zoniert Aufenthalts- bzw. Funktionsbereiche.
Fassade und Außenraum
Die offene, verglaste Erdgeschoßfassade lässt den Grünraum ins Gebäude fließen, vom darauf liegenden, massiven Obergeschoss blickt man in die Baumkronen. Die Fassadengestaltung folgt diesem wechselnden Gestaltungsprinzip – großflächige Fensterelemente und Aluminiumverkleidete Fassadenflächen im Erdgeschoß wechseln mit rauen, durch Glassplitter glitzernde Putzflächen des Massivbaukörpers.
Erweiterung Neue Mittelschule
Die Funktionsbereiche Nachmittagsbetreuung und Hort werden durch ihre Anordnung im Erdgeschoß (Hort) und Obergeschoß (Nachmittagsbetreuung sowie Ausspeisung und Dachgarten) klar voneinander getrennt. Eine besondere räumliche Qualität bildet der Freibereich des Obergeschoßes. Der umgebende Naturraum wird zum Hintergrund, das Dach des Horts zur bespielbaren Fläche. Ausspeisungsterrasse, überdeckte Freibereiche und Lehrgärten finden hier Ihren Platz.
Den Bestand der Neuen Mittelschule verlängernd, wurden die beiden Obergeschosse und das Kellergeschoss um je eine Raumachse erweitert. Hier sind ein Zeichensaal, ein EDV Saal und ein Mehrzweckraum untergebracht, gemeinsam ergänzt um sanierte und neu geschaffene Sanitärbereiche für die Schüler und Abstellräume für den Schulbetrieb.
Mittagstisch
Die gemischt nutzbaren Bereiche im Obergeschoß können flexibel zugeordnet verwendet werden. So entstehen aus dem Saal entweder ein gemeinsamer, dem Schulhof zugewandter Veranstaltungsbereich, oder getrennt voneinander erschlossene Ausspeisungsräume, je zur Hälfte für die Hortkinder und Schulkinder der Neuen Mittelschule; beide gleichzeitig versorgt von der zentralen Aufwärmküche.
Kunst am Bau als integraler Bestandteil
Josef Schwaiger hat den vom Bauherrn ausgelobten, geladenen Wettbewerb zur künstlerischen Ideenfindung für sich entschieden. Sein Konzept nimmt die Offenheit der Architektur, den Ort und die Nutzung in ein raumübergreifendes Muster auf – die fließenden Übergänge von Innen und Außen sowie das Wechselspiel von Licht und Schatten bilden zentrale Parameter der künstlerischen Ideenfindung.
„Modulare Fünf- und Sechsecke in farblichen Abstufungen sind in unterschiedlicher Dichte direkt an die Wand appliziert. Die rein flächig aufgebaute Parkettierung der Polygone ist in der Anzahl, Dimension und Position ihrer Einzelelemente variabel und wurde auch über Eck geführt bzw. breitet sich über die gesamte Raumhöhe aus. Die formal ähnlichen Einzelelemente werden jeweils von einer transparenten Binnenform überlagert, die durch ihre unterschiedliche Transluzenz und ihren Glanzgrad eine dreidimensionale Deutung der flächigen Einzelelemente ermöglicht.
Zusätzlich zur plastischen Modellierung zeigen die Binnenformen eine farbige Interferenz, die sich aus der wechselnden Interaktion von Licht und Betrachter ergibt und im dynamischen Wechselspiel stets neu konstruiert.
Als ’Perlen’ derart zu einer Kette geknüpft, durchziehen diese leitmotivisch das Innere und sind dabei nicht nur an Wandflächen zu finden, sondern formschlüssig als partielle Kennzeichnung der großen Glasflächen fortgeführt. Durch die visuelle Analogie der transluzenten Kristallfolie mit dem glasdotierten Fassadenputz ’Stella Ice’ erfolgt an den Gläsern eine visuelle Rückkoppelung mit dem gesamten Gebäudekörper und seiner kristallinen Fernwirkung.“ (Text: Josef Schwaiger)
Für den Beitrag verantwortlich: afo architekturforum oberösterreich
Ansprechpartner:in für diese Seite: nextroom@afo.at
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Das Projekt ist aus dem Verfahren Hort Harbach hervorgegangen1. Rang, Gewinner, 1. Preis
Kienesberger Schröckenfuchs GesbR