Bauwerk

Haus Ho
Zoran Bodrozic - Klosterneuburg (A) - 2013
Haus Ho, Foto: Zoran Bodrozic
Haus Ho, Foto: Zoran Bodrozic
7. Februar 2014 - ORTE
Die Frage, was eine Villa heutzutage sei, lässt sich nicht leicht beantworten. Entscheidend ist weniger die Grundstücksgröße, als die räumliche Konfiguration des Baukörpers. Das Villengebäude Haus Ho befindet sich auf einem schmalen und tiefen Grundstück in Klosterneuburg, nördlich von Wien, und erschließt sich auf mehreren Ebenen.

Von der Strasse im Süden gelangt man auf eine mit Granitwürfeln gepflasterte Ebene, die an einer zweigeschoßigen dunklen Fassade (Metallpaneele, Putz) mündet. Der einzige zweigeschoßige Spalt führt durch helle Holztüren in eine hohe Eingangshalle, die ebenfalls mit den dunklen Metallpaneelen verkleidet ist. Das Gebäude wird durch eine einläufige, brünierte Metallstiege und einen Aufzug erschlossen. In der zweiten Ebene öffnet sich ein helles, begrüntes Atrium in südliche Richtung. Es teilt den Raum in eine Einliegerwohnung, einen großzügigen Wellness-Bereich mit Außensauna und eine weitere Stiege mit Aufzug nach oben.

Vollständig von der Strasse verborgen bleibt die große Wohnebene, die in einen Außenraum mit Pool und Garten übergeht. Innen und Außen sind nur durch eine raumhohe Verglasung getrennt und werden durch einen einheitlichen Keramikbelag optisch verbunden. Die Küche mit Esszimmer und überdachter Terrasse an der Straßenseite münden in ein zweigeschoßiges, hofseitiges Wohnzimmer mit Arbeitsgalerie. Eine hohe überdachte Terrasse an der Poolseite und ein mit Corten-Stahl verkleidetes Nebengebäude ergänzen das Raumangebot.

Im obersten Geschoß befindet sich ein teilbares Schlafzimmer mit Bad und Garderobe, sowie ein Arbeitsbereich mit Bibliothek an der Galerie des Wohnzimmers. Eine diagonale Licht- und Sichtverbindung zwischen Eingangshalle und dem hohen Raum des Wohnzimmers - mit einem Oberlicht und einem durchgehenden Aufzugsturm senkrecht konterkariert - verleiht dem Haus Leichtigkeit und Eleganz.

Der gesamte Baukörper ist in eine zweigeschoßige, teilweise eingegrabene Basis und einen darauf aufbauenden luftigen, zweigeschoßigen weißen Baukörper gegliedert. Die Basis bildet einen Teil des Gartens, vom oberen Baukörper durch einen durchgehenden Spalt an der Nordseite und durch die Glasfassade getrennt. Eine begrünte Rampe in Norden ermöglicht die Zufahrt zum Garten und folgt dem bestehenden Verlauf des Hügels.

Das Haus ist als Niedrigenergiehaus konzipiert, Heizung und Kühlung erfolgen mittels Wärmepumpe mit Erdbohrungen. Alle Räume sind mechanisch be- und entlüftet, mit einer BUS-Steuerung für Technik und Beleuchtung. Ein offener Kamin trägt zur Heizung bei extremen Temperaturen bei. Die Solaranlage heizt den Pool, Überschüsse werden in die Heizung des Hauses eingespeist. (Text: Architekt)

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Für den Beitrag verantwortlich: ORTE architekturnetzwerk niederösterreich

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