Bauwerk

Haus S.
Bruno Moser - Österreich - 2012
Haus S., Foto: Christian Flatscher
Haus S., Foto: Christian Flatscher
Auf einem einzigartigen Grundstückes stand inmitten der Parzelle ein großes Wohnhaus. Intensive Diskussionen zwischen Bauherrschaft und Architekten führten zum Entschluss, das Bestandsobjekt abzubrechen und an seiner Stelle einen hinsichtlich Erschließung und Orientierung optimierten Neubau zu errichten.

Unter Ausnützung des natürlichen Geländerverlaufs entstand ein mit der Umgebung verzahntes, dreigeschossiges Wohnhaus. Die bestehende steile Zufahrt wurde abgeflacht und mündet in ein massives Sockelgeschoss. Zum Teil Kellergeschoss wächst es im Westen aus dem Gelände heraus und öffnet sich zum umgebenden Waldrand. Der Baukörper, der eine Einlieger-Wohnung mit externem Zugang sowie den Wellness-Bereich mit Sauna, Ruheraum und Terrasse beinhaltet, fasst den Zufahrtsbereich bzw. schließt ihn eingeschossig ab.

Aufgesetzt auf den Sockel liegen zwei um 90 Grad zueinander verdrehte, als Holzriegelkonstruktion ausgeführte Baukörper – im Erdgeschoss Nord-Süd, im Obergeschoss Ost-West orientiert. Zusammen bilden sie einen großen, grünen privaten Hof aus, der in die weiten Flächen der angrenzenden Wiesen mündet. Großflächige Einschnitte schaffen Pufferzonen zu den dahinterliegenden vollflächig verglasten Wohn- und Aufenthaltsbereichen. Die drei Ebenen sind durch eine Podest-Stiege verbunden, an die sich großzügige offene Bereiche anschließen – im UG genutzt als Eingangsraum und Garderobe, im EG für das Klavier und im OG als Arbeitsbereich. Herzstück des Hauses ist der Koch und Essplatz im Erdgeschoss mit seiner vorgelagerten Terrasse im Osten und dem privaten Garten im Süd-Westen.

Eine bautechnische Besonderheit bei den komplett in Holzriegelkonstruktion ausgeführten Obergeschossen bildet der an das Maximalformat der OSB4 Top angepasste 2,80-Raster und das Ausreizen der statischen Werte bei Verleimung mit den Konstruktionshölzern (Hohlkastenelement, Vordach bis 2,80 m, Stärke 32 cm bei 5,6kN/m² Schneelast). Außen wurde die Holzkonstruktion mit Lärchenholzschindeln verkleidet, innen mit Gipskarton-Vorsatzschalen, die Dachflächen wurden großteils begrünt. (Text: Architekt; red. bearbeitet)

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Für den Beitrag verantwortlich: aut. architektur und tirol

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