Die Franz-Josef-Straße anstelle der einstigen Befestigungen des 17. Jahrhunderts bildet als repräsentative Allee den zentralen „Ring“ der gründerzeitlichen Stadterweiterung des 19. Jahrhunderts von Salzburg. Zwischen der Mitte der 1980er und der 1990er Jahre waren die Gebäudetypologien des historistischen Gründerzeitrasters von besonderer Strahlkraft. Rob Kriers Siegerprojekt des vom Gestaltungsbeirat initiierten Fassadenwettbewerbs für das heutige NH Hotel (Nr. 26, 1988) wurde als „‚Original’ jener Fassadenarchitektur, die bis dahin angestrebt, aber nicht erreicht wurde,“ gefeiert. Die anderen Neubauten Nr. 9 und 15 plante Robert Wimmer. Beim Büro- und Geschäftshaus Paris Lodron Center (Nr. 22) vermied der Salzburger Architekt postmoderne Plakativität. Mit horizontal fein strukturiertem Natursteinsockel und hellgrau gefärbter Loch-Fassade integrierte er den Baukörper in den Kontext. Die Zäsur der Glasfassade des attraktiven Stiegenhauses lockert das hakenförmige Eckgebäude in zwei Volumina auf, die sich zur Paris-Lodron- oder Franz-Josef-Straße orientieren. Ein aufgeständerter, eingeschoßiger Baukörper bildet eine ruhigen, begrünten Hof. (Text: Norbert Mayr)