Bauwerk
Kindergarten Susi Weigel
bernardo bader architekten - Bludenz (A) - 2014
20. März 2015 - vai
Der Kindergarten befindet sich auf einem Grundstück am südöstlichen Stadtrand von Bludenz, am Übergang zur freien Natur. Das in Föhrenholz gehüllte Gebäude auf quadratischem Grundriss wirkt in seiner Schlichtheit gelassen und zurückhaltend, gleichzeitig auch sehr selbstbewusst.
Vertikal verlaufende Holzbretter unterschiedlicher Breite und großflächige Fensteröffnungen schaffen ein gleichsam gradliniges wie aufgelockertes Fassadenbild. Der Eingangsbereich an der Nordostseite ist in das Gebäudevolumen eingeschnitten. Im Inneren dient ein offenes über zwei Geschoße reichendes Foyer als zentraler Verteiler und Spielfläche. Eine fast skulptural anmutende, einläufige Treppe verbindet hier die beiden Ebenen. Sichtverbindungen zwischen oben und unten sind durch die weite Deckenöffnung mit umlaufender Galerie möglich. Zusätzlich zu den seitlichen Verglasungen gelangt Tageslicht über Oberlichter in die atriumartige Halle, die tatsächlich lichtdurchflutet wirkt.
Im Erdgeschoß finden neben Räumlichkeiten für Verwaltung und Haustechnik zwei Kindergartengruppen Platz, im Obergeschoß ein gemeinsam genutzter Bewegungsraum und weitere drei Kindergartengruppen. Jede Gruppe verfügt über einen großen Gruppenraum, einen Ruheraum sowie Nasszellen und Abstellraum. Die Flächen zwischen den Räumen sind großzügig bemessen und dienen bei Schlechtwetter als erweiterte Spielflächen. Im Südosten öffnet sich das Gebäude in Richtung Wald auf eine große Spielwiese.
Helle Weißtanne verkleidet Wände und Decken in den Gruppenräumen, als Bodenbelag kommen sägeraue Vollholzdielen aus Esche zum Einsatz. Sämtliche verwendete Hölzer stammen aus Wäldern der Stadt Bludenz, was sich einerseits positiv auf die Baukosten auswirkte, andererseits den Aspekt von Nachhaltigkeit durch heimische Materialien und Wertschöpfung bedient.
Im Foyer ist der massive Kern in glattem Sichtbeton belassen, der samten und sanft wirkt.
Eine dezente Farbgestaltung mit wenigen Farben fügt den allgegenwärtigen Materialien Holz und Beton frische, belebende Akzente hinzu: Sonnengelb und Kornblumenblau in verschiedenen Tönen finden sich bei Stühlen, Polstermöbeln und Garderobenrückwänden.
Große Fenster lassen viel Licht herein und schaffen herrliche Ausblicke. Ihre Positionierung orientiert sich an der umgebenden Landschaft – Wald, Berge und Wiesen wirken wie gerahmt. Die Fensterbretter liegen kindgerecht niedrig und können auch als Sitzmöglichkeit verwendet werden.
Benannt wurde der städtische Kindergarten nach der Illustratorin, Grafikerin und Trickfilmzeichnerin Susi Weigel. 1914 in Mähren geboren und 1990 in Bludenz gestorben, lebte sie fast 40 Jahre in Vorarlberg. Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählt die Bebilderung des Kinderbuches „Das kleine Ich bin Ich“ von Mira Lobe. Weigels Illustrationen dienten als Vorlage für das grafische Leitsystem: als Glasmarkierungen ziehen sie sich auf bunten Fäden durch den gesamten Kindergarten. (Text: Julia Ess)
Vertikal verlaufende Holzbretter unterschiedlicher Breite und großflächige Fensteröffnungen schaffen ein gleichsam gradliniges wie aufgelockertes Fassadenbild. Der Eingangsbereich an der Nordostseite ist in das Gebäudevolumen eingeschnitten. Im Inneren dient ein offenes über zwei Geschoße reichendes Foyer als zentraler Verteiler und Spielfläche. Eine fast skulptural anmutende, einläufige Treppe verbindet hier die beiden Ebenen. Sichtverbindungen zwischen oben und unten sind durch die weite Deckenöffnung mit umlaufender Galerie möglich. Zusätzlich zu den seitlichen Verglasungen gelangt Tageslicht über Oberlichter in die atriumartige Halle, die tatsächlich lichtdurchflutet wirkt.
Im Erdgeschoß finden neben Räumlichkeiten für Verwaltung und Haustechnik zwei Kindergartengruppen Platz, im Obergeschoß ein gemeinsam genutzter Bewegungsraum und weitere drei Kindergartengruppen. Jede Gruppe verfügt über einen großen Gruppenraum, einen Ruheraum sowie Nasszellen und Abstellraum. Die Flächen zwischen den Räumen sind großzügig bemessen und dienen bei Schlechtwetter als erweiterte Spielflächen. Im Südosten öffnet sich das Gebäude in Richtung Wald auf eine große Spielwiese.
Helle Weißtanne verkleidet Wände und Decken in den Gruppenräumen, als Bodenbelag kommen sägeraue Vollholzdielen aus Esche zum Einsatz. Sämtliche verwendete Hölzer stammen aus Wäldern der Stadt Bludenz, was sich einerseits positiv auf die Baukosten auswirkte, andererseits den Aspekt von Nachhaltigkeit durch heimische Materialien und Wertschöpfung bedient.
Im Foyer ist der massive Kern in glattem Sichtbeton belassen, der samten und sanft wirkt.
Eine dezente Farbgestaltung mit wenigen Farben fügt den allgegenwärtigen Materialien Holz und Beton frische, belebende Akzente hinzu: Sonnengelb und Kornblumenblau in verschiedenen Tönen finden sich bei Stühlen, Polstermöbeln und Garderobenrückwänden.
Große Fenster lassen viel Licht herein und schaffen herrliche Ausblicke. Ihre Positionierung orientiert sich an der umgebenden Landschaft – Wald, Berge und Wiesen wirken wie gerahmt. Die Fensterbretter liegen kindgerecht niedrig und können auch als Sitzmöglichkeit verwendet werden.
Benannt wurde der städtische Kindergarten nach der Illustratorin, Grafikerin und Trickfilmzeichnerin Susi Weigel. 1914 in Mähren geboren und 1990 in Bludenz gestorben, lebte sie fast 40 Jahre in Vorarlberg. Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählt die Bebilderung des Kinderbuches „Das kleine Ich bin Ich“ von Mira Lobe. Weigels Illustrationen dienten als Vorlage für das grafische Leitsystem: als Glasmarkierungen ziehen sie sich auf bunten Fäden durch den gesamten Kindergarten. (Text: Julia Ess)
Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut
Ansprechpartner:in für diese Seite: Verena Konrad
Akteure
ArchitekturBauherrschaft
Stadt Bludenz
Tragwerksplanung
Fotografie
wettbewerb
Das Projekt ist aus dem Verfahren Kindergarten Klosterbühel, Bludenz hervorgegangen1. Rang, Gewinner, 1. Preis
Bernardo Bader