Bauwerk
Zugang Schallmoos – Hauptbahnhof Salzburg
kadawittfeldarchitektur - Salzburg (A)
Anerkennung Architekturpreis Land Salzburg 2016
22. September 2016 - newroom
Innerhalb von Städten schneiden Gleisanlagen skalpellartig Stadtteile entzwei, deren Hälften oft unterschiedlicher nicht sein können, obwohl nur wenige Meter voneinander entfernt und ehedem eins.
Brücken und Unterführungen sind meist zu schwach, um den urbanen Fluss zu gewährleisten. Sie formen ein Nadelöhr, das Leben zwängt sich mühsam hindurch, um schlussendlich auf halbem Wege steckenzubleiben.
Also weitet sich das Öhr zu einem Portal, zu einer Geste gegenüber dem urbanen Leben. Ist der Maßstab richtig gewählt, ergibt sich der Rest von selbst, beginnt zu funktionieren, zu fließen. Die abgetrennten Teile wachsen wieder zusammen, werden angemessen versorgt, können zirkulieren.
Aus der Annäherung betrachtet, schwebt eine scheinbar frei geformte Wolke über dem Platz, aus der Nähe begründet sich die Formgebung in einer räumlichen Interpretation des Raumflusses, gibt Hinweise auf das Funktionieren: Die Wölbung des Daches begleitet nach unten oder zieht nach oben, je nachdem, woher wir kommen. Man versteht: Es gibt zwei Ebenen.
Die breiten Treppenanlagen sind weniger Erschließung als geneigte Plätze. Die hohe Stirnwand am Ende des Tunnels neigt sich trichterförmig dem Licht entgegen und verliert dadurch an Gewicht und Härte. Alles ist in Weiß getaucht und reflektiert schattenlose Freundlichkeit, der Tunnel verschwindet und wird zum Portal.
Die Stadt wächst (wieder) zusammen, weil in der notwendigen Größenordnung und Qualität mutig geplant und gebaut wurde. (Text: Roland Winkler / Jurytext Architekturpreis Land Salzburg 2016)
Brücken und Unterführungen sind meist zu schwach, um den urbanen Fluss zu gewährleisten. Sie formen ein Nadelöhr, das Leben zwängt sich mühsam hindurch, um schlussendlich auf halbem Wege steckenzubleiben.
Also weitet sich das Öhr zu einem Portal, zu einer Geste gegenüber dem urbanen Leben. Ist der Maßstab richtig gewählt, ergibt sich der Rest von selbst, beginnt zu funktionieren, zu fließen. Die abgetrennten Teile wachsen wieder zusammen, werden angemessen versorgt, können zirkulieren.
Aus der Annäherung betrachtet, schwebt eine scheinbar frei geformte Wolke über dem Platz, aus der Nähe begründet sich die Formgebung in einer räumlichen Interpretation des Raumflusses, gibt Hinweise auf das Funktionieren: Die Wölbung des Daches begleitet nach unten oder zieht nach oben, je nachdem, woher wir kommen. Man versteht: Es gibt zwei Ebenen.
Die breiten Treppenanlagen sind weniger Erschließung als geneigte Plätze. Die hohe Stirnwand am Ende des Tunnels neigt sich trichterförmig dem Licht entgegen und verliert dadurch an Gewicht und Härte. Alles ist in Weiß getaucht und reflektiert schattenlose Freundlichkeit, der Tunnel verschwindet und wird zum Portal.
Die Stadt wächst (wieder) zusammen, weil in der notwendigen Größenordnung und Qualität mutig geplant und gebaut wurde. (Text: Roland Winkler / Jurytext Architekturpreis Land Salzburg 2016)
Für den Beitrag verantwortlich: newroom
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