Bauwerk

Schule und Saal Laterns
bernardo bader architekten - Laterns (A) - 2013
Schule und Saal Laterns, Foto: Adolf Bereuter
Schule und Saal Laterns, Foto: Adolf Bereuter
24. März 2015 - vai
Nach langem Abwägen wurde beschlossen, die Schule und den dazu gehörenden Dorfsaal, gleichzeitig Turnsaal, ein wenig abseits, im Niveau oberhalb des Kirchplatzes von Laterns neu zu bauen. Zwei einfache, kompakte Baukörper mit Satteldach und Holzverschalung fügen sich selbstverständlich in die Dorfstruktur: Die Schule, wie das traditionelle Walserhaus mit Giebel Richtung Tal und horizontal gelattet; der Saal, dem längeren Wirtschaftsteil entsprechend, mit dem Dach parallel zum Hang, vertikal verschalt.

Durch die Topografie entstehen mehrere Niveaus. Über einen neuen Dorfplatz erschließen sich Volksschule und Dorfsaal. Beide betritt man durch eine Art „Eingangsschopf“. Die Schule entwickelt sich mit zwei Klassenzimmern nach oben in den ersten Stock, davor ein großzügiger offener Lernbereich. Im Untergeschoß, mit Reserve-Klassenzimmer und Werkraum, treffen sich die Baukörper wieder über den ebenerdigen Zugang zum Sportplatz, gleichzeitig Pausenfläche. Die zwei eigenständigen Kuben stehen im rechten Winkel zueinander und bilden einen angenehmen Außenraum. Im Hang eingegrabenen folgen weitere Räume den Funktionszusammenhängen: So sind die Umkleiden des Turnsaales im Untergeschoß mit der Schule verbunden, die Bar und Nebenräume im Saalgeschoß der Unterbau für die Parkplätze. Damit bleibt der stimmige und wohlproportionierte Dorfsaal ungestört. Er ist konsequent, feintexturiert materialisiert in Laternser Tanne gehalten, reicht bis in den offenen Dachraum und bietet vielfältige Ein- und Ausblicke. Klug positioniert auch der Musikproberaum, der separat vom Parkplatz aus erreichbar und als Bühne doppelt genutzt ist.

Ökologie und Ökonomie
Die Neubauten, mit Ausnahme des topografisch notwendigen massiven Fundamentes, sind als konstruktiver Holzbau konzipiert. Statische Einfachheit, Geschossdecken aus Brettstapel-Elementen und die vorgefertigten Außenwandelemente hielten die Bauzeit kurz. Baumaterial ist unbehandeltes heimisches Holz, auch für die überwiegenden Teile des Innenausbaus und alle Fassaden, im Sinne der traditionellen, lokalen Baukultur. Rundholz Fichte 1500m³, Weißtanne 3700m² stammen ausschließlich aus dem gemeindeeigenen Wald. Wesentlich für die Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb sind die kompakten und einfach konstruierten Baukörper. Die Häuser sind energietechnisch als Passivhaus konzipiert, mit intelligentem Haustechniksystem und kontrollierter Be- und Entlüftung. (Text: Martina Pfeifer Steiner)

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Für den Beitrag verantwortlich: Vorarlberger Architektur Institut

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